
Liebe, Weihwasser und Käsefondue
Wem die festtagsfreie Zeit zu eintönig wird, der kann Blumenhändlern, Gastronomen und Süsswarenfabrikanten für einen Extra-Feiertag dankbar sein. Der Valentinstag steht vor der Tür.
Im Dunstkreis der Saison von Fasnachtschüechli und Osterhasen findet sich auch der 14. Februar im Kalender. Was tun am «romantischsten Tag des Jahres» ? Unternehmen Sie etwas:
1. Lassen Sie sich segnen
Die Katholische Kirche Bern bietet eine traditionelle Dienstleistung an – ganz nach der Manier von Bischof Valentin, 300 n. Chr. Wie es einst der berühmte Gottesdiener in Rom zu tun pflegte – zumindest ist das eine der Theorien –, kann man sich auch in heimischen Gefilden Gottes Segen verleihen lassen. Bei der halbstündigen Segensfeier «Herzwärts» ab 18.30 Uhr in der Bruder-Klaus-Kirche beim Ostring. Bei der «Segensfeier für mancherlei Liebende» können sich verliebten Seelen – egal ob homo, hetero, alt, jung, ICF-Mitglied oder Lackfetischist – mit Weihwasser beträufeln lassen. Hauptsache, man schreitet dabei in Zweiergruppe zum Altar.
2. Wagen Sie sich aufs Glatteis
Wenn Sie es risikofreudiger mögen, können Sie am Valentinstag ein letztes Mal vor dem Bundeshaus die Kufen wetzen. Ziehen Sie am zweitletzten Tag der Saison mit Ihrer besseren Hälfte Runden auf der Eisbahn vor dem Parlamentsgebäude. Denn möglicherweise wird die von Jimy Hofer initiierte Glattfläche schon im kommenden Jahr einem Umbau der Nationalbank weichen müssen. Zudem soll das Käsefondue dort – gemäss «Radio Bern 1» – das beste der Stadt sein.
3. Tete-à-Tete bei der Heilsarmee
Auch die sozialste der christlichen Freikirchen hat ein Herz für Liebestolle. Allerdings nur für solche mit Trauschein. Unter dem Motto: «Liebe lebt von …» (die Leerstelle darf jeder selbst ausfüllen) bietet die Stadtberner Heilsarmee an der Laupenstrasse 5 einen «Abend für Ehepaare» zum Valentinstag. Inklusive «feinem Nachtessen» und «Impulsen für das Leben zu zweit». Kostenpunkt: 50 Fr. pro Paar.
Aber was, wenn Ihnen bisher keine traute Zweisamkeit vergönnt ist, Sie sich aber dennoch eine Scheibe des vermeintlichen Pärchenglücks abschneiden möchten? Um sich erfolgreich in die Riege der Töpfchen-und Deckel-Sympathisanten zu befördern, ist auch der Valentinstag durchaus ein geeignetes Datum.
4. Speeddating mit Gewinngarantie
Abhilfe für Verliebtheits-Aspiranten schafft zum Beispiel das Westside: Für das «Speedflirting» am Valentinstag werden dort sieben flirtwillige Damen und Herren zwischen 30 und 45 Jahren gesucht. Eine Teilnahme kostet pro Person 50 Franken und verspricht garantierten Gewinn. Im Preis inbegriffen sind Welcome-Drink, Apéro mit asiatischem Fingerfood und ein Westside-Geschenkgutschein im Wert von, wer hätte es gedacht, 50 Franken. Nach genderspezifischem Vorglühen – ganz traditionell: Frauen im Desperados, Herren in der Sportsbar – gehts ans zeitlimitierte Kennenlernen im 7-Minuten-Turnus.
Das ist nicht so Ihr Ding? Dann gehen Sie an den YB-Match, oder schauen Sie sich die Berner Clubs mal bei Tageslicht an. Vielleicht stossen Sie dabei auf geeignetes Terrain, um Ihrer Einsamkeit bei Gelegenheit ein Ende zu bereiten.
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