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Echte Berner Statistiken

Was bringt die Berner auf die Palme? Wann fliegen vor der Schützenmatte am meisten Flaschen durch die Luft? Fragen, die uns allen unter den Nägeln brennen. Der «Hauptstädter» hat für Sie nach Antworten gesucht und diese grafisch dargestellt.

Die Zukunft des Journalismus ist der Datenjournalismus. Und es muss wohl kaum betont werden, dass der «Hauptstädter» unter allen Blogs am zukunftsorientiertesten ist – das zeigt sich allein schon an diesem futuristischen Superlativ und dem damit verbundenen grammatikalischen Höhenflug. Dies ist denn auch der Versuch, diesem Anspruch gerecht zu werden: Daten sammeln, interpretieren und ihnen eine schöne Optik verpassen. Zugegeben: Die Optik hat noch Verbesserungspotenzial – die Leserschaft wird aber wohl angesichts der existenziellen Fragen, die in diesen Statistiken beantwortet werden, darüber hinwegblicken können. Oder wollen Sie behaupten, Sie hätten sich noch nie gewundert, wie asiatische Touristen es schaffen, binnen zwei Stunden ganz Bern zu besichtigen? Eben.

Was die Berner auf die Palme bringt
Die Berner und Bernerinnen gelten als ruhiges und langsames Völkchen. Das heisst aber nicht, dass sie nicht auch hin und wieder die Fassung verlieren. Dies lässt sich an drei ausgewählten Beispielen darstellen – gemessen am sog. Unmutsintensitätsindex.
Berner_UII

Durchschnittliche Gehgeschwindigkeit asiatischer Touristen in Bern
Sie kennen das: Auf einmal ertönt ein schriller Schrei, ein Fähnchen wird in die Luft gestreckt – und wie aus dem Nichts tauchen von überall her die fernöstlichen Bern-Liebhaber auf. Wer das Treiben beobachtet, dem fällt auf: Genauso schnell, wie sie kommen, sind sie auch wieder weg. Meist dauert die Besichtigung der gemütlichsten Stadt der Welt kaum einen Vormittag. Das mag einerseits am gedrängten Zeitplan liegen, hat aber sicherlich auch mit dem rasanten Schritttempo zu tun. Grafisch sieht das dann so aus:
Asiaten_Touristisch

Fliegende Bierflaschen auf der Schützenmatte
Scherben bringen Glück. Vielleicht gibt es in diesem Fall aber auch andere Erklärungsansätze für die Freude an durch die Luft fliegendem Glas. Jedenfalls korreliert die Menge an zerbrochenen Flaschen mit bestimmten Ereignissen, die sich im Umfeld der Schützenmatte zutragen. Auch dieser Befund lässt sich an einem Graphen schön ablesen:
Reitschule

Eröffnung des Media-Markts in der Markthalle
Wir alle hatten bekanntlich dieses eintönige, kulinarische Angebot in der Markthalle satt – viele Stadtbewohner waren denn auch ganz aus dem Häuschen, als bekannt wurde: Der Media-Markt kommt! Pech nur, dass die dringend benötigte Elektronikware immer noch im M-Electronics oder Interdiscount geholt werden muss. Der Media-Markt scheint sich einfach nicht mit der Nachbarschaft arrangieren zu können. Die Herzen schlugen dieses Jahr schon einige Male höher – hiess es doch bereits etliche Male, die Eröffnung stehe kurz bevor. Der Hauptstädter weiss aus gut unterrichteten Quellen sogar, dass Kommerzgegner hoffen, der Discounter werde gar nicht mehr eröffnen … Dazu folgende Statistik:
Media_Markt

Die Quasi-Legende: Erich Hess
Last but not least: Der Mann, der es sowohl mit seinen politischen Vorstössen als auch mit seinen spektakulären Auftritten immer wieder schafft, den Volljährigen im Kanton Bern ein Schmunzeln zu entlocken. Ja, die Rede ist von SVP-Schwergewicht Erich Hess. Ob kostümiert, betrunken oder mit Gummipuppe unterm Arm: Hess weiss, wie man polarisiert. Für viele ist er auch längst nicht mehr nur Politiker. Er hat das gewisse Etwas – Spuren dessen, was man den «Stoff, aus dem Legenden sind» nennt. Berechnet wird dies mithilfe des Popikonenkoeffizienten. Doch wir wollen Ihnen die Sache nicht unnötig zu erschweren, sehen Sie selbst:
Erich_Hess

Simon Gsteiger

Simon Gsteiger kommt ursprünglich aus der Provinz. Bern ist für ihn eine Metropole in Miniaturformat, deren Gemütlichkeit er zu schätzen weiss.


Publiziert am 29. Oktober 2014

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