Wohneigentum bleibt ein solider Wert

Gute Aussichten für Anleger – absolute Sicherheit gibt es aber selbst mit Wohneigentum nicht. Foto: Urs Jaudas
Ich bin Rentner und habe sehr viel Geld auf dem Konto einer Sparkasse mit Staatsgarantie. Was gäbe es für Alternativen? Investition in Grundeigentum? Wobei ich ein solches nicht für mich, sondern für meine beiden Kinder kaufen würde. B.A.
Alternativen gibt es viele: Sie könnten das Geld in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien investieren. Dazu könnten Sie Fonds nutzen und Ihr Geld breit diversifiziert anlegen. Sie hätten die Chance, auf Ihrem Sparbatzen eine Rendite zu erzielen.
Momentan bekommen Sie auf Ihrem Geld null Zins, und die Teuerung frisst stetig am Wert Ihres Geldes. Immerhin müssen Sie keine Negativzinsen zahlen, was bei anderen Instituten der Fall wäre. Die Aussicht auf mehr Rendite würden Sie allerdings mit dem Anlagerisiko bezahlen. Sie müssen bereit sein, je nach gewählter Anlagestrategie erhöhte Kursschwankungen und allenfalls phasenweise auch Buchverluste zu tragen.
Ihren Angaben entnehme ich, dass Sie Verluste möglichst vermeiden möchten, daher ist Ihr Handlungsspielraum punkto Anlagen sehr begrenzt, zumal Sie schon älter sind und somit nicht mehr einen sehr langen Anlagehorizont haben wie er etwa bei Aktienanlagen eine Voraussetzung wäre.
Natürlich können Sie Ihr Geld in eine Eigentumswohnung oder ein Haus investieren, wie Sie es in Ihrer Frage ansprechen. Doch auch bei diesem Investment haben Sie keine absolute Sicherheit. Gerade Renditeliegenschaften waren noch vor der Corona-Krise stark nachgefragt und erreichten sehr hohe Preise, die in vielen Fällen wohl übertrieben waren. Bei Renditeliegenschaften drohte gar eine Preisblase, was auch die Nationalbank und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht zu Warnungen veranlasste.
Eine Preiskorrektur gibt es wegen der Corona-Krise bereits bei den Gewerbe- und Büroliegenschaften. Die Rezession als Folge der Pandemie führt zu zahlreichen Geschäftsschliessungen. Der Bedarf an Ladenlokalen und Büros wird deutlich abnehmen. Zusätzlich wird der Trend zu E-Shopping und zu Homeoffice die Nachfrage nach Gewerbe- und Büroliegenschaften senken. Das sollte man sich bei einem Investment in Immobilienaktien und -fonds vor Augen halten.
Am ehesten geschützt sind die Preise für selbst genutztes Wohneigentum – also für private Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Für sich selbst brauchen Sie dieses Wohneigentum allerdings nicht, wie Sie schreiben. Wenn eines Ihrer erwachsenen Kinder Wohneigentum benötigt, wäre es allenfalls eine Überlegung wert, wenn Sie mit Ihrem Geld einen Kauf unterstützen können.
Allerdings können selbst da die Preise, je nach Ausmass der Wirtschaftskrise, in Bewegung kommen. Absolute Sicherheit für Ihr Geld gibt es selbst mit Grundeigentum nicht. Immerhin halte ich privat genutztes Wohneigentum auch in der aktuellen Krise als recht resistent, zumal die Zinsen wohl noch länger tief bleiben. Aufgrund der anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten dürfte sich der eine oder andere Anleger von der Börse zurückziehen und sein Geld lieber in Wohneigentum investieren, das hierzulande wegen des beschränkten Bodens als recht beständig gilt.
6 Kommentare zu «Wohneigentum bleibt ein solider Wert»
Man soll das Gesamt-Familienvermögen optimieren, nicht die einzelnen Individualvermögen.
Tipp: Eine Vorerbschaft für die Kinder, damit sie Wohneigentum kaufen können ohne Hypothek. Plus ein Testament der Kinder dass bei ihrem Tod der Teil der Vorerbschaft wieder an die Eltern geht.
Hier fällt der Hypo-Zins der Kinder weg und sie bilden Kapital mit der Immobilie.
Beim Kauf von Wohneigentum stellt sich allerdings die Frage, ob man sich nebst Anschaffungskosten auch den zukünftigen Unterhalt leisten kann. Sonst verliert die Immobie mit der Zeit ihren Wert.
Wenn die Begrenzungsinitiative abgelehnt wird, dann verdoppeln sich die Häuserpreise noch einmal.
Und wenn sie angenommen wird, werden Wohnungen und Häuser billiger.
Nur wegen des Ausländer haben die Mieten so explodiert. Nie genug Wohnungen. Auch die Häuser sind nicht mehr bezahlbar.
Missbrauchen Sie meinen Kommentar nicht für solch unwahres, hetzerisches Geschwafel!
Martin Spieler schreibt, dass der Trend zu E-Shopping und zu Homeoffice die Nachfrage nach Gewerbe- und Büroliegenschaften senken wird.
Dem stimme ich zu!
Statt Wohneigentum, betrachte ich Immobilien als solide Werte.
Ich habe mir einen HOS Index mit den 10 bestperformierenden Home Office Suppliers zusammengesetzt und die Performance von Anfang Jahr berechnet:
1. Amazon: 73.06%
2. Apple: 65.64%
3. Equinix: 32.72%
4. Microsoft: 32.63%
5. Digital Realty Trust: 30.99%
6. SBA Communications Corporation: 27.87%
7. Facebook: 27.28%
8. Crown Castle International: 15.18%
9. Alphabet: 15.12%
10. American Tower: 9.66%
und komme bei meinem HOSI auf einen Mittelwert in 232 Tagen von 33.01%!
Mein HOSI besteht aus 5 REITs, 3 IT Firmen und 2 Kommunikationsfirmen!