Wie die Corona-Krise die 2. Säule schwächt

Die Deckungsgrade der Pensionskassen werden wieder sinken. Umso wichtiger wird für Erwerbstätige künftig die freiwillige Vorsorge.

Lösung Säule 3a: Wer keine massiven Einschränkungen im Alter riskieren will, sollte als Erwerbstätiger freiwillig vorsorgen. Foto: Keystone

Die Zeitungen sind voll von Beiträgen über die wirtschaftliche Lage unserer Pensionskassen. Es ist von einer unumgänglichen Senkung des Umwandlungssatzes von gegenwärtig 6,8 Prozent die Rede. Die Nationalbank hingegen hat im letzten Jahr einen hohen Gewinn mit Finanztransaktionen erwirtschaftet. Hat die Nationalbank gewieftere Finanzexperten, als es die Fondsmanager der Pensionskassen sind? W.F.

Die Corona-Krise und der dadurch ausgelöste Crash an den Finanzmärkten und die schwerwiegenden Folgen in vielen Unternehmen haben auch negative Folgen für die Pensionskassen.

Nachdem die Deckungsgrade im Zuge der langen Hausse an den Aktienmärkten in den letzten zehn Jahren mehrheitlich zugenommen hatten und per Ende 2019 Topwerte erreichten, werden sie in diesem Jahr leiden. Schon jetzt wissen wir, dass die Deckungsgrade jeder vierten Kasse wegen des Corona-Crashs unter 100 Prozent getaucht sind.

Das hat nichts damit zu tun, dass die Pensionskassenmanager einen schlechteren Job machen würden als etwa die Portfolioexperten der Nationalbank. Wenn wir die Anlageergebnisse beider Institutionen miteinander vergleichen, würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die Nationalbank hat das Ziel, Geldwertstabilität in unserem Land zu erreichen. Damit der Franken nicht noch mehr an Stärke gewinnt, hat sie riesige Summen in Fremdwährungen an den Finanzmärkten investiert – so auch am europäischen Aktienmarkt oder an der Wallstreet. Schon jetzt ist klar, dass auch die Nationalbank im Zuge des Corona-Crashs auf ihren hohen Wertschriftenbeständen massive Buchverluste erlitten hat. Die Folgen werden wir in den weiteren Ergebnissen der Nationalbank sehen, obwohl es eben gerade nicht das Ziel der SNB ist, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.

Faktisch werden Rentner seit Jahren von den heute Erwerbstätigen subventioniert.

Auch die hiesigen Pensionskassen hatten im letzten Jahr auf ihren Portfolios hohe Renditen erzielt. 2019 lag die Rendite vor Gebühren laut dem Swisscanto-Pensionskassen-Monitor bei fast 12 Prozent, wobei sämtliche Anlageklassen dazu positive Beiträge leisteten. Viele Kassen erzielten noch höhere Renditen. Die Deckungsgrade der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen zum Jahresende erreichten ein Allzeithoch.

Die PK-Manager haben mehrheitlich gut gearbeitet – erst recht, wenn man berücksichtigt, dass sie strenge Anlagerichtlinien befolgen müssen und wesentlich weniger Freiheiten bei der Gewichtung der einzelnen Anlageklassen haben als die SNB.

Aber fest steht, dass die PK-Manager bestimmte Bandbreiten bei den Anlageklassen einhalten und eine vergleichsweise konservative Strategie umsetzen müssen. Sie dürfen beispielsweise nicht das Geld vollumfänglich auf Aktien setzen, obwohl dies in einer Hausse Spitzenrenditen gebracht hätte, dafür bei einem Crash ein Fiasko wäre. Pensionskassen investieren breit diversifiziert vor allem in Aktien, Obligationen und Immobilien. Sehr riskante Anlagen oder Titel sind ausgeschlossen.

Trotz mehrheitlich konservativer Strategie sitzen die Kassen auf Buchverlusten. Weit schlimmer als mögliche Anlageschwankungen oder Buchverluste ist indes das strukturelle Problem in der 2. Säule. Der gesetzliche Umwandlungssatz von 6,8 Prozent im obligatorischen Bereich ist zu hoch und entspricht nicht mehr den Realitäten sowohl bei der Demografie als auch bei den erzielbaren Renditen auf sehr sicheren Anlagen wie Bundesobligationen, die wegen der Negativzinsen eine Minusrendite aufweisen. Faktisch werden Rentner seit Jahren von den heute Erwerbstätigen subventioniert.

Diese Umverteilung ist im System des Kapitaldeckungsverfahrens der 2. Säule eigentlich nicht erlaubt. Die heute Erwerbstätigen erhalten auf ihren Guthaben deshalb weniger Rendite. Wenn jetzt die Deckungsgrade wieder sinken, dürfte es noch schwieriger werden, eine Reform der 2. Säule politisch umzusetzen.

Die Konsequenz ist aus meiner Sicht: Die freiwillige Vorsorge – also die Säule 3a – wird für die Erwerbstätigen künftig noch wichtiger, wenn man nicht riskieren will, dass man im Alter seinen Lebensstandard massiv einschränken muss.

24 Kommentare zu «Wie die Corona-Krise die 2. Säule schwächt»

  • Toni Bernasconi sagt:

    Die Konsequenz muss sein politisch die Bedeutung der ersten Säule massiv auszubauen. Das dortige Umlageverfahren ist für alle beteiligten weniger riskant.

    • M. Vetterli sagt:

      Das Umlageverfahren, so wie es häufig dargestellt wird, wäre tatsächlich nicht riskant. Nur wird dieses Umlageverfahren, in vielfach grob vereinfachenden und eigentlich falschen Aussagen, nicht in dieser Art umgesetzt.
      Die AHV nimmt nicht Gelder (Beiträge/Steuern/Abgaben) und zahlt sie an die Rentner weiter. Wenn dem so wäre würde nie ein Umlagedefizit entstehen. Die AHV gibt Leistungsversprechen ab, welche sich nicht nach den Einnahmen richten. Sie ist auf dem Leistungsprimat aufgebaut. Nicht die Einnahmen bestimmen die Leistung, sondern die Leistungen bestimmen die Einnahmen. Eine solche Versicherung benötigt eine vernünftige Buchhaltung. Dies ist man nie angegangen. Die Leistungen bis 2045 sind nur zu 92% mit heutigen Einnahmenmix gesichert.
      Die Umsetzung der AHV ist ein Sündenfall.

      • Toni Bernasconi sagt:

        Das Umlagedefizit bis 2045 beträgt lediglich 25 Milliarden Franken mit den heutigen Rentenparametern wohlgemerkt und gemäss der pessimistischen bürgerlichen Prognosen. Dieser Betrag liesse sich einfach mobilisieren und wäre durch einen Verzicht auf die Kampfjets (inkl. Unterhaltskosten) bereits mehrheitlich gedeckt.

      • M. Vetterli sagt:

        Hr. Bernasconi
        Der Stand des AHV-Fonds wird per 2045 ein minus von 159 Mrd aufweisen. Um dies zu erzielen ist eine permanente gesunde Konjunktur erforderlich. Dies ist momentan leider nicht der Fall. Zusätzlich benötigen wir eine kräftige Immigration. Bis 2030 jährlich 60000, dann bis 2045 jährlich rd. 30000.
        Der Deckungsgrad von 92% bis 2045 ist deutlich zu hoch. Die versprochenen Leistungen werden durch den heutigen Einnahmenmix wahrscheinlich nur noch zu 90% gedeckt.
        Die Altersvorsorge sollte mit einem, die Arbeitskosten und die Steueraufwände nicht belastenden Element, kurzfristig entlastet werden. Die Anhebung der Referenzalter auf 65/66 F/M sollte raschmöglichst umgesetzt werden. Es ist dies ein Vorgehen dass rasch umgesetzt werden kann und der 1. und der 2. Säule zugute kommt.

      • Anh Toàn sagt:

        „Die AHV gibt Leistungsversprechen ab, welche sich nicht nach den Einnahmen richten. “

        Erst wenn Renten gesprochen wurden. Heute „verspricht“ die AHV auch 18-jährigen Frauen, sie könnten mit 64 in Rente. Aber die sind mündig, die glauben nicht jedes Versprechen.

      • Blüemlisalp sagt:

        @ Bernasconi:

        Klar: auf den Kampfjet verzichten und alle unsere Vorsorgeprobleme sind gelöst? Danke für den Lacher….. So schön einfach hätte ich es auch gerne.

        Halten Sie sich lieber an M. Vetterli, der weiss von was er spricht.

        Uebrigens: unser Gesundheitsmarkt beträgt 80 Milliarden – pro Jahr. Vielleicht einfach mal ein, zwei Jahre lang auf alle unnötige Behandlungen verzichten, und wir könnten 50 Raffale oder F-35 locker aus der Portokasse bezahlen.

      • Anh Toàn sagt:

        @Vetterli: „Um dies zu erzielen ist eine permanente gesunde Konjunktur erforderlich….. Zusätzlich benötigen wir eine kräftige Immigration. Bis 2030 jährlich 60000, dann bis 2045 jährlich rd. 30000.“

        Falsch ist das zusätzlich, eine gesunde Konjunktur in der Schweiz gibt es nicht ohne Zuwanderung, zu tief ist die Geburtenrate:

        Der Unterscheid zwischen Ausgaben für Renten und Militärjets: Die Militärjets werden im Ausland gekauft (Kompensationsgeschäfte haben noch nie gut funktioniert), die Renten werden im Inland konsumiert und sorgen damit zu Erwerbseinkommen und Beiträgen in die Rentenkassen, Wirtschaftswachstum eben: Rüstungsausgaben generieren viel, viel weniger Wirtschaftswachstum als Ausgaben für Renten.

      • M. Vetterli sagt:

        Hr. Anh Toan
        Jaja… nicht sauber geschrieben… gehört zusammen… die gesunde Konjunktur benötigt in der CH auch eine gesunde Immigration. Wollte einfach hervorheben, dass zum Szenario per 2045, welches ein negatives Ergebnis des AHV-Fonds von 159 Mia. vorsieht, eine hohe Einwanderung benötigt. Ein Punkt, welcher in der CH immer wieder zu Diskussionen führt.
        Diese gesunde Konjunktur zusammen mit der gesunden Einwanderung erhält nun einen kräftigen Dämpfer. Schwache Wirtschaft belastet die AHV besonders stark. Wäre auch nicht derart schlimm. Unsere Altersvorsorge ist ja auf 3 Säulen aufgestellt.
        Mit der 1.Säule haben wir allerdings während der letzten 40 Jahre Schindluder getrieben. Im Gegensatz zur 2.Säule hat sich die AHV nie an die sich verändernden Umstände angepasst.

      • Blüemlisalp sagt:

        Darum geht es aber nicht, Anh Toàn.

        Sondern darum, dass hier behauptet wird mit dem Verzicht auf den Kampfjet die AHV nachhaltig saniert werden könnte.

        Und das ist schlicht Quatsch. Aber Solcherlei werden wir bis zum Herbst noch genügend zu hören bekommen.

        Wenn Sie ein paar Milliarden mehr in die AHV investieren statt in die Armee, so ist unser Schneeballsystem AHV immer noch nicht gerettet.
        Das einzig nachhaltige ist die zweite und dritte Säule, wo man das Geld zurück erhält was man selber eingezahlt hat (inkl. Risikoschutz bei der 2. Säule).
        Und ausgerechnet diese beiden Säulen sind unsere Linksparteien am Absägen… ich verstehs nicht….

      • Anh Toàn sagt:

        Ja ganz bestimmt, legt die PK ihr Geld beiseite, damit sie diese wieder zurück erhalten: Sie können ja mal bei ihrer PK vorbei gehen, da sehen sie lauter kleine Schublädchen, in denen das Geld liegt, dass sie dem jeweiligen Einzahler wieder zurück zahlen werden, weil das Geld ist da,. dem kann nichts passieren, ausser dass es sich risikolos vermehrt, natürlich oder so:

        Ihr Geld in der PK wird investiert, geht die Investition hops, ist das Geld flöte, nicht mehr da, dafür eine Bauruine, Aktien von Pleitefirmen, Immobilien in Bürgerkriegsgebieten ohne Rechtsschutz: nichts mehr da von Wert, wenn die Zukunft richtig Scheisse ist.

      • Blüemlisalp sagt:

        „Ja ganz bestimmt, legt die PK ihr Geld beiseite, damit sie diese wieder zurück erhalten: Sie können ja mal bei ihrer PK vorbei gehen, da sehen sie lauter kleine Schublädchen, in denen das Geld liegt, dass sie dem jeweiligen Einzahler wieder zurück zahlen werden, weil das Geld ist da…“

        Das habe ich nicht behauptet. Das ist reine Polemik von Ihnen.
        Wir merken ja täglich, dass die Pensionskassen in den letzten Jahren weniger gut investiert haben (oder konnten) in Form von schlechteren Umwandlungssätzen und tieferer Verzinsung. Ist aber immer noch prinzipiell mein Geld.

        Das AHV-System lebt aber davon, dass immer 3 bis 4 Personen für eine einzahlen – unbegrenztes Bevölkerungswachstum ist dabei Voraussetzung.

        Das dies einfach ausgeblendet wird überrascht mich immer wieder.

      • Blüemlisalp sagt:

        Noch ein Nachtrag, Ahn Toàn. Ich mag Ihnen Ihre Unkenntnis nicht verübeln, die wenigstens unter uns wissen wie die Vorsorge funktioniert, geschweige denn der Unterschied zwischen Umlageverfahren (AHV) und Kapitaldeckungsverfahren (PK). Ich weiss wie viel auf meiner PK angespart ist, ein Versicherungsberater meinte letzthin zu mir, damit gehöre ich zur absoluten Minderheit in der CH. Die PK legt das von mir eingezahlte Geld mit einer mehr oder weniger guten Verzinsung an, und bezahlt daraus im Alter meine Rente (oder ich beziehe es als Kapital). Der Deckungsgrat der PK definiert langfristig meine Rente.
        Bei der AHV zahle ich und 2,3 andere jetzt ein und jemand anderes bezieht es jetzt. Auf Grund der Demographie braucht die AHV unbegrenztes Bevölkerungswachstum. Was ist jetzt nachhaltiger?

      • Anh Toàn sagt:

        @luemlisalp: jeder in einer PKK Versicherte erhält jedes Jahr einen Ausweis, auf dem das angesparte Alterskapital ausgewiesen ist: Ich denke, zumindest eine deutliche Mehrheit kann das verstehen.

        Aber, das zeigt die Diskussion, nur wenige verstehen, was Kapital ist: Kapital sind entweder Guthaben und damit Schulden Anderer, oder abdiskontierte zukünftige Erträge auf Rechte (Eigentum und immaterielle wie Patente, Dividenden). Kapital ist Erwartungen, dass der Schuldner bezahlen kann, die Reche die erwarteten Erträge bringen. Und bringt die Zukunft die erwarteten Erträge nicht, ist kein Kapital mehr „da“. Es hat sich in Luft aufgelöst sagt man, aber das ist falsch, es war nie real vorhanden, das Kapital war schon immer nichts als Erwartungen.

      • Anh Toàn sagt:

        „Auf Grund der Demographie braucht die AHV unbegrenztes Bevölkerungswachstum. “

        Mit Verlaub, das ist einfach nur Quatsch!

        Allenfalls braucht die AHV höhere Beiträge, damit für den Rest nicht weniger übrig bleibt, braucht es entsprechende Rentabilitätssteigerungen in der Volkswirtschaft: Werden die Arbeitnehmer immer produktiver, können weniger Arbeitnehmer mehr Rentner finanzieren.

        (Aber halt nur, wenn das Kapital diese Produktivitätssteigerung abgreift: Werden die Herren reicher, bleibt halt weniger für die Anderen (die die noch knechten und die nicht mehr knechten können) um unter sich zu verteilen. Das BVG ist der unglaublich gut funktionierende Trick der Reichen, der Mitte zu suggerieren, sie hätte gemeinsame Interessen mit denen. Ich hab’s auch mal geglaubt)

      • Anh Toàn sagt:

        „Was ist jetzt nachhaltiger?“ Wenn die Alten sich mit an den Tisch setzen und Essen, oder wenn sie die Wohnhäuser besitzen, welche die Jungen mieten, um die Erträge zu bezahlen, welche die Renten der Alten decken, und dazwischen eine ganze Armada von Anlageberatern, Versicherungsmathematikern, marketingfuzzis, Revisoren, Anwälte, Steuerberater und Aufsichtsorgane Papiere ausfüllen?

        Was ist nachhaltiger?

        Ist es nachhaltig, zu erwarten, dass sich das Kapital risikolos vermehrt? Dann gibt es immer mehr Kapital, dass sich risikolos vermehren muss.

        Ist das nachhaltig? Echt jetzt?

      • Blüemlisalp sagt:

        Witzig, der Produktivitätsspeak kommt immer, wenn den Leuten bezüglich AHV Sand in die Augen gestreut wird im Sinne dass es kein Morgen gibt und unbegrenzt Mittel verteilt werden können. Mitunter aus der selben Ecke, die Ansonsten die Marktwirtschaft (und somit der Treiber von Produktivität) abschaffen will.

        Nochmals, es ist ganz einfach: Die PK investiert Geld welches ich einzahle, und zahlt daraus später meine Rente. Die immer schlechtere Verzinsung und fallenden Umwandlungssätze sollen ja gerade eine Umverteilung verhindern, auch wenn es natürlich schmerzhaft ist. Die Idee dahinter ist ja, dass die PK kein Geld verteilen soll, welches nicht vorhanden ist.

        Die AHV (so grossartig diese Errungenschaft auch war) verteilt aber Geld, welches nicht vorhanden ist und nicht mehr sein wird.

      • Blüemlisalp sagt:

        Und klar, wenn ich ein Leben lang in die PK einbezahlt habe, werde ich später am Tisch sitzen und mein Geld verbrauchen. Das ist ja die Idee der Vorsorge. Wie der Name schon sagt.

      • M. Vetterli sagt:

        “Kapital sind entweder Guthaben und damit Schulden Anderer, oder abdiskontierte zukünftige Erträge auf Rechte”

        Guthaben sind Schulden Anderer. Die Kosten der Schulden sind die Erträge auf den Guthaben. Die Werte der gegebenen Gelder entsprechen den diskontierten zukünftigen Erträgen. Hr. Ahn Toan, jede Investition ist mit einem Verlustrisiko verbunden. Dies wissen wir doch alle. In der 2. Säule wird dieses Risiko perm. diskutiert. Die Deckungsgrade sind doch dauernd ein Thema. Wir wissen dass die Anlagen in den PKs Wertveränderungen ausgesetzt sind. Nichts ist garantiert im Leben.

        Die AHV kommt bei heutigem Zustand dem unvernünftigen Ponzi-Schema leider tatsächlich sehr Nahe.
        Die AHV war nie nachhaltig finanziert. Die AHV (oder besser deren unbedachte Umsetzung) ist ein Sündenfall.

      • Peter S. Grat sagt:

        „Allenfalls braucht die AHV höhere Beiträge, damit für den Rest nicht weniger übrig bleibt, braucht es entsprechende Rentabilitätssteigerungen in der Volkswirtschaft: Werden die Arbeitnehmer immer produktiver, können weniger Arbeitnehmer mehr Rentner finanzieren.“

        Falls etwas Quatsch ist, dann das… Ahn Toàn.

        Genauso wie es kein unbegrenztes Bevölkerungswachstum geben kann, kann es auch kein unbegrenztes Wachstum der Produktivität geben.

        Aber ja, Ihr Statement lässt sich fast genauso im Parteiprogramm der SPS nachlesen. Der Witz dabei ist, dass die gleiche Partei auch den Kapitalismus überwinden will.

        Der Witz dabei: wenn es darum geht zu verhindern, dass die Vorsorgewerke nachhaltig saniert werden können, wird die SPS plötzlich zum glühenden Verfechter der Marktwirtschaft.

  • Anh Toàn sagt:

    Auch kapitalgedeckte Rentenversprechen sind Umlagen auf zukünftige Generationen, das verstehen die Anhänger des BVG nicht: Das angesparte Alterskapital besteht inhaltlich aus abdiskontierten zukünftigen Erträgen: Strampeln zukünftige Generationen nicht genug, um die erwarteten Erträge zu erwirtschaften, ist das Kapital nicht mehr da, die Rentenversprechen nicht mehr gedeckt.

    • M. Vetterli sagt:

      Ja Hr. Ahn Toan…
      Unsere gesamte Wirtschaft ist auf Weiterführung ausgerichtet. Eine Ende ist nicht eingeplant. Ist dem Generationenvertrag somit unterstellt. Das Kapital der 2.Säule muss die nächste Generation nicht erwirtschaften sondern wird für Investitionen zur Verfügung gestellt. Die daraus zu erzielenden Erträge natürlich schon. Allerdings ist die 2.Säule flexibel und passt die techn. Zinssätze sowie den Anstieg der Lebenserwartung laufend an was sich auch auf den UWS auswirkt. Zumindest bei den 85% Versicherten im Ueberobligatorium.
      Die erste Säule ist starr. Sie hat sich in den letzten 40 Jahren kaum bewegt. Die Anh. der Ref.Alter für Frauen wurden mit Leistungserhöhungen wieder zunichte gemacht.
      Die finanz. Sicherung wurde, vor allem von den Verfechtern der AHV, nie angegangen.

    • M. Vetterli sagt:

      “Das angesparte Alterskapital besteht inhaltlich aus abdiskontierten zukünftigen Erträgen.”

      Hr. Ahn Toan.. erlaube mir auch noch eine Berichtigung… das angesparte Alterskapital ist real erspart (zumindest im Beitragsprimat)… ist vorhanden und kann, wenn im Reglement vorgesehen, bei Erreichen des Ref.Alters bar bezogen werden.

      Bei den Deckungskapitalien spielen die zukünftigen Erträge (und natürlich die Lebenserwartung) eine wichtige Rolle…
      Das Wissen „die Anhänger“ der 2.Säule und passen die technischen Zinssätze laufend an….

      • Anh Toàn sagt:

        Ach Herr Vetterli, „das angesparte Alterskapital ist real erspart ….ist vorhanden….“

        Ja gell, wenn Sie als Alterskapital ein Grundstück in Tschernobyl hatten, ist dieses noch immer real vorhanden: Nur wo ging der sogenannte Realwert, also der real vorhandene Wert hin, als das Kraftwerk sich nicht mehr kontrollieren liess?

        Wo geht der reale Wert ais den Shopping Centers draussen vor der grossen Stadt hin, wenn alle bei irrealen wie Amazon und Facebook Marketplace einkaufen?

        Wop gingen die alle hin, die in der Vergangenheit verschwundenen realen Werte?

        Erläuterung: An Wert ist nichts real, Wert ist nirgendwo drin, Wert messen wir bei in Erwartung zukünftiger Erträge

      • M. Vetterli sagt:

        “Wert messen wir bei in Erwartung zukünftiger Erträge”

        Hr. Anh Toan… ja… da haben Sie natürlich recht…. kein Widerspruch…

        Dies trifft vor allem auf die von Ihnen erwähnten “kapitalgedeckten Rentenversprechen” zu. Der Wert dieser Rückstellungen richtet sich u.a. nach den künftigen Erträgen. Aber auch die zu erw. Lebensdauer spielt eine Rolle.

        Der Wert der “ersparten Altersguthaben” welche ausbezahlt werden können sind nicht durch Abzinsung entstanden. Die Werte dieser Sparguthaben lauten, ungeachtet des Deckungsgrades, auf 100%. Bei einem Pleitefall der PK würde dies anders aussehen. Sollte die Welt zusammenbrechen und auf den Anlagen keine künftigen Erträge zu erwarten sein würden sämtliche Assets den Wert 0 aufweisen. Dies wissen wir alle… das ist das Risiko des Sparers/Investors

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