Was macht Corona mit Pharma-Aktien?

Vielversprechend: Im Zuge der Corona-Krise wird der Stellenwert von Novartis & Co. wohl noch zunehmen. Foto: Keystone
Ich habe für 10’000 Franken die ETFs SMICHA und SMMCHA gekauft und möchte weitere 60’000 Franken investieren. Dies langfristig und eher sicher bis zur Pensionierung in zehn Jahren. Eignen sich dafür Roche und Novartis? Dann frage ich mich, ob die etwas risikoreichere Aktie Abbvie infrage käme? U.B.
Mit den beiden ETFs SMICHA und SMMCHA haben Sie den Schweizer Markt gut abgedeckt. Der erste ETF ist an den Swiss-Market-Index mit den punkto Börsenkapitalisierung zwanzig grössten Unternehmen gekoppelt und der zweite an den Swiss-Market-Index Mid Cap, der auch etwas kleinere Firmen berücksichtigt.
Die von Ihnen für ein weiteres Investment in Betracht gezogenen Schweizer Pharmawerte Roche und Novartis sind aus meiner Sicht vielversprechend und weisen nach der heftigen Korrektur im Zuge der Corona-Krise trotz der Teilerholung eine vernünftige Bewertung auf.
Die weltweite Verbreitung der Lungenkrankheit zeigt, dass Pharmaunternehmen auch künftig eine hohe Bedeutung haben und ihr Stellenwert wohl eher noch zunehmen wird, da die Pandemie die Sensibilität für Gesundheit erhöht und uns die Verletzbarkeit des Körpers drastisch vor Augen führt.
Sosehr ich ein Engagement in Roche und Novartis grundsätzlich unterstütze, zumal diese auch eine ansprechende Dividendenrendite aufweisen, muss ich Sie etwas bremsen: Im ETF, der an den SMI gebunden ist, haben Sie Roche und Novartis bereits stark enthalten. Wenn überhaupt, sollten Sie nicht zu viel Geld – oder höchstens gesamthaft nur 10’000 Franken – allein in diesen Titeln anlegen.
Falls Sie nochmals eine grössere Position der beiden Pharmaaktien kaufen, gehen Sie nämlich ein Klumpenrisiko ein, das es aus Risikoüberlegungen zu vermeiden gilt. Zumindest würde ich nicht mehr einen hohen Betrag zusätzlich in die beiden Pharmatitel investieren.
Interessant ist Ihre Idee, sich in Aktien von Abbvie zu engagieren. Das amerikanische Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Abbvie entstand vor rund sieben Jahren als Abspaltung von Abbott Laboratories und fokussiert sich auf die Erforschung von Medikamenten gegen Krebs, Hepatitis C, Erkrankungen des Immunsystems, des Nervensystems und des Darms – so auch gegen Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die bei vielen Menschen weltweit auftritt.
Die Papiere von Abbvie werden an der Wallstreet gehandelt. Obwohl ich den Titel grundsätzlich spannend finde, würde ich nicht in diesen Einzeltitel allein investieren, sondern wieder aus Risikoüberlegungen einen ETF nutzen, der den wichtigen S&P-500-Index abdeckt, in dem Abbvie ebenfalls enthalten ist.
Wenn Sie stattdessen oder zusätzlich US-Pharmafirmen mehr gewichten möchten, könnten Sie auch einen ETF nutzen, der an den S&P-500-Health-Care-Index gebunden ist. Möglich ist das beispielsweise mit iShares S&P 500 Health Care Sector UCITS ETF. Auch da sollten Sie wieder an die Diversifikation denken. Darum würde ich das Portfolio durch je einen ETF ergänzen, der an den Euro-Stoxx-50-Index für Europa und den MSCI AC Asia für Asien gekoppelt ist. So erreichen Sie eine breite Diversifikation im Aktienbereich.
Allerdings tragen Sie mit der starken Gewichtung nur auf Aktien wiederum ein Klumpenrisiko, obwohl Sie mit zehn Jahren über den für Aktienanlagen notwendigen langen Anlagehorizont verfügen. Grundsätzlich sollten Sie sicherstellen, dass Sie auch andere Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien berücksichtigen.
Die Preise für Aktien sind zwar stark zurückgekommen. Wir haben aber keine Garantie, dass die Kurse wirklich schon den Tiefpunkt überschritten haben, obwohl sich die Märkte bereits wieder teilweise erholt haben. Bei einer Verschlimmerung der Corona-Krise könnten die Aktienkurse erneut einbrechen oder längere Zeit im Keller bleiben.
Darum empfehle ich Ihnen, nicht alles Geld gleichzeitig, sondern gestaffelt zu investieren. Falls Sie auf andere Anlageklassen diversifizieren möchten und aufgrund der erhöhten Risiken etwas absichern möchten, könnten Sie als Abrundung auch je einen ETF kaufen, der an das Edelmetall Gold als Krisenversicherung und an erstklassige Staatsanleihen gekoppelt ist. Möglich wäre dies etwa mit dem ZKB Gold ETF und dem iShares Global AAA-AA Govt Bond UCITS ETF. Diese bringen zwar keine Rendite, aber etwas Absicherung für Crashphasen.
Solange die Ausbreitung des Coronavirus nicht gestoppt und kein Gegenmittel gefunden ist, sollten Sie mit stärkeren Turbulenzen an den Finanzmärkten rechnen, zumal die wirtschaftlichen Folgen der Krise die Konjunktur weltweit noch längere Zeit schwer belasten werden.
Leider gibt es keine Garantie, dass die Erholung nachhaltig ist. Die tieferen Aktienkurse bieten Einstiegschancen, dennoch sollte man sich auf weiter turbulente Börsen einstellen und gut diversifizieren.
11 Kommentare zu «Was macht Corona mit Pharma-Aktien?»
10k in ETFs und 60k in Einzelaktien zu investieren, ist eher ungewohnt. Wenn schon, dann umgekehrt (Core-Satellite-Strategie: https://www.justetf.com/de/news/etf/die-core-satellite-strategie-mit-etfs.html).
Um in gewisse Themen (= Branchen) zu investieren, gibt es schöne ETFs (siehe „justetf.com“). Gesundheitswesen ist sicher ein Thema, das immer gut funktionieren wird, Technologie ebenfalls.
Rohstoffe (inkl. Gold) bringen auf Dauer nichts, und Anleihen (= Bonds) bringen zwar Ruhe ins Depot, aber keine Rendite. Da kann man auch gleich Bargeld halten (bis 100k sind bekanntlich geschützt).
Corona suggeriert oberflächlich Lösung der Problemstik durch Pharma & Co.
Das Pharma & Co. auch zur Ursache der Problematik gehören, ignorieren wir besser mal brav weiterhin.
@OoO
Nö! — Und wenn doch, dann umso mehr Pharma. Denn: Parma verursacht Krankheiten (was ich aber für Blödsinn halte), und Pharma heilt Krankheiten. Also: Pharma fördert sich selbst (was ich, wie schon erwähnt, für Blödsinn halte).
@(W)Lan Töter
Seriöse renommierte etablierte Ärzte, Intellektuelle und weitere generell aktiv erfahrene, gebildete und belesene Leute sind da ganz anderer Meinung, als Sie als knapper Börseler und Finanz Fake News Verbreiter, sich vermutlich überhaupt in der ausgewogenen Perspektive vorstellen könnten.
nein, es gibt keine seriösen Ärzte, welche meinen, dass die Pharma Viren in Umlauf bringt. Punkt.
@OoO
Nö 2! — Verschwörungstheorien gibt es überall und zu jedem Thema. Ist aber wenig glaubwürdig.
Nur Terroristen würden so was tun, sicherlich kein Firmen (und wenn dich, dann wäre das eine Terrororganisation). Nur denen ist es egal, wenn die halbe Welt zu Grunde geht.
@Mainstreamler ohne Verstand.
Schwerkranke und Alte sind Risiko Gruppen sprich Medikamenten Süchtige.
https://youtu.be/GRiO8myyyDc
Wittkowski ist einer weltbesten Epidemiologen, solche Leute zu ignorieren ist Wahnsinn.
@OoO
Nö 3! — Dieser Typ steht ziemlich alleine da mit seiner Meinung. Wieso soll sich eine ganze Welt von einem ungefährlichen Virus gängeln lassen? Gefährlich ist nicht die Todesrate der infizierten Personen, sondern die *exponentielle* Verbreitung des Virus. Wenn alle Schweizer angesteckt werden, dann sind 80k bis 160k zusätzliche Tote innert kurzer Zeit zu beklagen, und da hört halt der Spass auf. — Glaub mir, in Italien, Spanien und den USA (z.B.) findet man das jedenfalls nicht spassig.
@Scham Flöter
Dir Glauben?
Ich bin doch nicht wahnsinnig.
Dass Du ein hoffnungslos überforderter Typ bist, hast Du x-fach schon bewiesen.
Trieb guät.
@OoO
Na, vielleicht bist du doch ein bisschen wahnsinnig … du vermittelst hier zumindest diesen Eindruck. Hast das schon x-fach bewiesen. — Huch sorry, das sind ja deine Worte. Bitte verklage mich nicht wegen Copyright-Verletzung ?
@Flöten Spanset
Hin und wieder von Wahnsinnigen umzingelt.
Meine eigenen Fehler machen wie die auch von Anderen, die Menschen liebenswert.
Diese Seite des Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Zürich, gefällt mir.
https://www.imm.uzh.ch/de/news/Weisheiten.html