Gute Gewinnaussichten für Swiss Life

Swiss Life: Die Corona-Epidemie dürfte den Versicherer kaum treffen. Foto: Gaëtan Bally/Keystone

Der Versicherer Swiss Life steigert sich im Kerngeschäft wie auch im bankähnlichen Sortiment mit Anlagefonds. Der Gewinn wuchs 2019 knapp 12 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Der Cashflow ist so kräftig, dass der Verwaltungsrat die Dividende gleich ein Fünftel auf 20 Franken erhöht. Die Produktnachfrage bleibe hoch, die Kosten seien im Griff, und die Zinsmarge sei trotz desolater Lage am Kapitalmarkt gesichert, sagte Konzernchef Patrick Frost. Der inzwischen globale Ausbruch der neuen Viruskrankheit würde bei einer Zunahme der je Kalenderjahr verzeichneten Sterbefälle Swiss Life voraussichtlich gesamthaft wenig treffen. Auszahlungen an Hinterbliebene jung verstorbener Personen könnten in einem sehr nachteiligen Szenario zwar deutlich steigen. Kompensiert würde dies aber vermutlich durch das Einsparen kalkulierter Renten, wenn auch Rentenbeziehende verstürben. Das deutet darauf, das Management habe die Versicherungsrisiken wirkungsvoll diversifiziert. Ich erwarte, dass Swiss Life den Überschuss dieses Jahr etwa 5 Prozent steigern wird. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12, sind die Papiere im Marktvergleich günstig. Sie sind bei Beruhigung der Börsenstimmung weiterhin eine empfehlenswerte Anlage. Kaufen

Besserung nicht vor 2021

Georg Fischer weckt derzeit gemischte Gefühle. Zum einen sehe ich ein Unternehmen, das seine Strategie gut umsetzt und sich enorm gesteigert hat. Die innovationsgetriebene Verschiebung der Aktivitäten in höherwertige Gebiete hat es profitabler und robuster gemacht. Mit ihrer künftigen Aufstellung seien die drei Divisionen in ihren jeweiligen Märkten sehr gut positioniert, ist Geschäftsführer Andreas Müller überzeugt und bekräftigt die Profitabilitätsziele: 9 bis 10 Prozent Betriebsgewinnmarge, 20 bis 24 Prozent Kapitalrendite. Wie im letzten wird daraus allerdings auch dieses Jahr nichts. Denn ich sehe auch ein Unternehmen, das in konjunkturellem Gegenwind steht. Das Hauptgeschäft mit Rohrleitungssystemen behauptet sich zwar gut, doch die Giessereien und der Maschinenbau leiden. Besserung erwarte ich nicht vor 2021. Doch zurück zum Thema Steigerung: Die letztjährige Betriebsgewinnmarge von 7,6 Prozent vor Einmaleffekten wäre noch vor wenigen Jahren als Rekord bejubelt worden. Halten

Kaum Überraschungen zu erwarten

Den Migros-Kunden unter Ihnen sind die Marken Rapelli und Ticinella sicher ein Begriff. Das Unternehmen dahinter ist dagegen weniger bekannt. Orior stellt neben den Tessiner Fleischspezialitäten auch Convenience-Produkte wie Ravioli und Getränke wie die Vivitz-Eistees her. In den vergangenen Jahren hat sich das Markenportfolio stetig verbreitert. Seit 2016 ist Orior auch im Ausland aktiv, 2018 gelang mit der Übernahme von Biotta der Einstieg ins lukrative Geschäft mit Biosäften. Damit stemmt sich das Unternehmen gegen den harten Wettbewerb im Heimmarkt – und konnte sich bisher behaupten. 2019 hielt Orior die Betriebsgewinnmarge trotz Kostendruck vonseiten der Hauptabnehmerin Migros konstant. Doch es gibt einen Wermutstropfen: Nicht das vielversprechende Convenience-Geschäft überraschte positiv, sondern die Fleischveredlung. Zudem dürften die Einkaufspreise gerade für Schweinefleisch auch im laufenden Jahr hoch bleiben. Aus meiner Sicht ist das Überraschungspotenzial damit beschränkt. Das hat aber auch sein Gutes, im jetzigen Börsenumfeld halten sich die konjunkturresistenten Aktien besser als andere. Halten

Mehr Spielraum für das Wachstum

Das Jahresergebnis 2019 von Implenia hat mich nicht überrascht. Mir war klar, dass der Baukonzern nach einer schweren Krise, einer umfassenden Neuorganisation sowie Restrukturierungen nicht so rasch wieder in die Gänge kommen würde. 2019 war für Implenia ein Übergangsjahr, im laufenden Jahr muss das Unternehmen den Beweis antreten, dass es sich operativ nachhaltig steigern kann. Überrascht hat mich dagegen, dass Implenia nun die Hälfte des Immobilien-Entwicklungsportfolios auslagern und gleich an die Börse bringen will. Noch im Herbst war die Rede davon, einen kleineren Teil in ein eigenes Vehikel auszulagern, dieses aber vorerst nicht an die Börse zu bringen. Der Grund dürfte ein einfacher sein: Mit dem Börsengang wird eine Kapitalerhöhung für das neue Unternehmen verbunden, es erhält so mehr Wachstumsspielraum. Dennoch bleibt dieses für eine kotierte Immobiliengesellschaft mit einem Marktwert von rund 300 Millionen Franken vorerst ein Winzling. Halten

Aktien dürften unter Druck bleiben

Kudelski enttäuscht. Erneut. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Sicherheitsspezialist einen Verlust. Ein rückläufiges Geschäft und Restrukturierungskosten belasteten das Ergebnis. Ausser dem Bereich Internet der Dinge, der weniger als ein Prozent zum Umsatz beiträgt, haben alle Segmente 2019 weniger umgesetzt. Immerhin: Ein Hoffnungsschimmer sind die niedrigen Kosten. Aber das allein reicht mir nicht. Mir fehlt das Wachstum. Und da bin ich nicht allein. Die Aktien haben in den vergangenen Jahren regelmässig schwächer abgeschnitten als der Markt. Eine Gewinnwarnung im letzten November bei der Tochter Skidata sorgt dafür, dass der Umbau wohl auch dieses Jahr weitergeht. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass die Aktien unter Druck bleiben dürften. Das sehen auch Anlageprofis so, Kudelski gehören oft zu den am meisten leer verkauften Valoren. Das heisst, Anleger spekulieren auf weiter fallende Kurse. Bis sich die Fortschritte in besseren Zahlen spiegeln, dürfte es also noch eine Weile dauern. Verkaufen

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