Lohnt sich die 3. Säule nach der Pensionierung?

Wer im Rentenalter arbeitet, darf die private Vorsorge weiter nutzen – aber nicht in jedem Kanton geht die Rechnung auf.

Wer nach dem Erreichen des Rentenalters erwerbstätig bleibt, darf während fünf Jahren weiter in die Säule 3a einzahlen. Foto: Getty Images

Ich bin 65-jährig und habe zwei Säule-3a-Konten. Und ich arbeite weiterhin mit geringem Pensum bei drei verschiedenen Arbeitgebern. Wie lange darf ich meine Konten noch bei der Bank stehen lassen? B.A.

Da Sie über das ordentliche AHV-Alter bei Männern hinaus bis auf weiteres erwerbstätig sind, müssen Sie Ihre Vorsorgekonten noch nicht auflösen und dürfen auch weiter in die steuerbegünstigte Säule 3a einzahlen. Möglich ist das während maximal fünf Jahren über das ordentliche Rentenalter hinaus – also in Ihrem Fall bis 70, vorausgesetzt, dass Sie auch bis in dieses Alter weiter erwerbstätig bleiben.

Erlaubt ist, dass Sie maximal 20 Prozent Ihres Einkommens auf ein Konto der Säule 3a transferieren. Einer Pensionskasse gehören Sie ja nicht mehr an. Den in die Säule 3a einbezahlten Betrag dürfen Sie aber weiterhin in der Steuererklärung in Abzug bringen.

Bevor Sie sich für diesen Weg entscheiden, empfehle ich Ihnen allerdings, zu prüfen, wie es in Ihrem Wohnkanton um den Versicherungsabzug steht. Die diesbezüglichen Regelungen sind in den verschiedenen Kantonen der Schweiz unterschiedlich. Es könnte sein, dass Sie aufgrund der Einzahlung in die 3. Säule nur noch einen etwas reduzierten Versicherungsabzug in Ihrer künftigen Steuererklärung geltend machen dürfen.

In diesem Fall ist abzuklären, ob Sie besser fahren, wenn Sie den höheren Versicherungsabzug nutzen dürfen – oder wenn Sie zusätzlich den Abzug aufgrund der Einzahlung in die Säule 3a machen können. Falls Sie die genauen Vorschriften in Ihrem Wohnkanton nicht kennen, kann Ihnen Ihre Bank, bei der Sie die 3.-Säule-Konten unterhalten, zweifelsfrei aufzeigen, mit welcher Variante Sie auch steuerlich besser fahren.

Unabhängig davon sollten Sie auch an die steuerlichen Folgen des Bezugs des 3.-Säule-Geldes denken. Da Sie zwei verschiedene Konten der Säule 3a besitzen, würde ich diese nicht im gleichen Jahr beziehen, sondern den Bezug staffeln. Damit sparen Sie in den meisten Kantonen auch beim Bezug des Geldes Steuern.

Allerdings gibt es auch diesbezüglich unterschiedliche Regeln in den einzelnen Kantonen. Auch diesen Aspekt empfehle ich Ihnen direkt mit Ihrer Hausbank im Detail abzuklären.

15 Kommentare zu «Lohnt sich die 3. Säule nach der Pensionierung?»

  • Fritz Kunz sagt:

    Profitieren, von der Wiege bis zur Bahre, einfach nur erbärmlich.

    • Julian H. sagt:

      Jetzt aber mal halblang. Es ist halt ein staatlicher (da steuerlicher) Anreiz zum Sparen/Anlegen, was gegen Altersarmut helfen soll. Das hilft schlussendlich uns allen. Die älteren Menschen müssen nicht von Zusatzleistungen leben, nicht zuhause sitzen und dünne Suppe essen, sondern können sich am Wirtschaftsleben beteiligen und konsumieren und damit unter anderem Mehrwertsteuer zahlen.

    • Panja Flöte sagt:

      Was ist daran erbärmlich, wenn jemand nach der Pensionierung noch ein bisschen arbeitet und dann vom 3a-Angebot profitieren will? Ist für mich absolut ok.

    • Paul Kellenberger sagt:

      @Fritz Kunz: Das einzige was bei diesem Blog erbärmlich ist, ist ihr Kommentar.?

  • Loris sagt:

    Herr Kunz
    Bitte vis zu Ende denken.
    …..Gleichzeitig bezahlen Rentner, die weiterarbeiten AHV und wenn
    Pensionskasse und AHV bezogen wird wesentlich höhere Steuern, was zum Beispiel den Jungen zu Gute kommt und unserem Staat.

  • anton sagt:

    Vom Schaffen bis zur Bahre profitiert rein wirtschaftlich nur der Staat. Auch 3a Guthaben werden erbarmungslos besteuert. Macht man mehrere 3a Rückzüge pro a , so werden die Beträge kumuliert und die Steuerprogression angepasst. Die AHV schlägt auch noch zu. Also, weshalb auf das staatliche Marketing hereinfallen und „Profitieren“, wo real nur die Banken, Versicherungen und der Staat profitieren? Nehmt Euer angespartes, hart erarbeitetes Guthaben und macht lange Ferien in wirtschaftlich interessanten Feriendestinationen, wo man keine „dünne“ Suppe essen muss nach 44 Arbeitsjahren.

    • Pjotr Müller sagt:

      Für die meisten Menschen spielt das gar keine Rolle, denn das Problem mit der höheren Steuerprogression auf 3.-Säulen-Gelder erfordert schon mal höhere Beträge, als sie ein Normalverdiener auf die Seite bringen könnte.
      Es zwingt Sie auch niemand, mehrere Konten im selben Jahr aufzulösen. Wenn Sie dies zwischen 60 und 65 verpennt haben, sind Sie selber schuld.
      Zudem blenden Sie die viel wichtigeren Einsparungen bei den Einkommenssteuern einfach aus.
      Ihr Kommentar entpuppt sich als uninformierter Rundumschlag.

      • Anton sagt:

        Herr Müller, es geht hier um Buezen nach dem Erreichen des regulären Pensionsalters. Also ist doch nicht davon auszugehen, dass diese Leute ihre 3A auflösen, um dann bis 70 arbeiten zu gehen?
        Die Höhe der Beiträge spielen keine Rolle, es geht um die Steuerprogression die nachträglich vom Finanzamt erhoben wird. Was ich persönlich als modernes Raubrittertum empfinde. Die Einsparung bei der Lohnsteuer Ist doch der Motor der 3A, sonst würde das ja keiner tun. Auch sind die Einsparungen eminent von der Höhe des zu versteuerten Lohnes abhängig. Mir scheint, das ihr Kommentar Basiswissen vermissen lässt.

      • Matthias Fehr sagt:

        @Anton: es ist immer wieder dasselbe, da wird von staatlichem Raubrittertum gesprochen, wenn man auf AHV und z.B. 3a Konti Steuern zahlen muss. Ausgeblendet wird, dass diese Gelder nie versteuert wurden und man diese zusätzlich von der Einkommenssteuer abziehen konnte. Die auf die 3a Konti erhobene Steuer ist zudem wesentlich tiefer als die kommune Einkommenssteuer.

  • Oil of Olaf sagt:

    Jaja, wenn man einmal süchtig ist vom Arbeiten kann sich kaum einer mehr lösen…?

    • Josef Marti sagt:

      Der typische CH Bünzli ist ein willfähriger Galeerensklave und Konsumentenschweinchen, wird nur noch von den Japanern übertroffen. Deshalb sind das auch die härtesten (Flucht)Währungen.

      • Oil of Olaf sagt:

        @Marti
        Den Vergleich in der Sache mit den Währungen CHF & JPY kann ich so nicht nachvollziehen. Gut ich arbeite auch nur noch hauptsächlich aus Freude und beobachte die Schinderbahn etc. und mich selbst und andere natürlich auch.

        NB: Flucht Währung Nr.: 1 ist USD insbesondere Gold in auf dieser globalen Wertpapier und Börsen Welt. Den Yen würde ich nicht mal erkennen, wenn man in mir unter die Nase riebe und den CHF brauche ich zum Sein im Lager Bünzlitum.

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