Solarenergie: So setzen Sie auf den Megatrend

Im laufenden Jahr sind die Aktien bereits über 80 Prozent gestiegen: Rainer Isenrich, CEO der Edisun-Power-Gruppe, auf dem Dach der Messe Zürich. Foto: Christian Beutler (Keystone)
Was ist Ihre Meinung betreffend Edisun Power? Soll ich mich engagieren und 20’000 bis 30’000 Franken in dieses börsenkotierte Unternehmen investieren? Oder ist es zu riskant? C.K.
Die Aktien von Edisun Power bieten auch Privatanlegern die Möglichkeit, direkt in die Produktion von Solarstrom in Europa zu investieren. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich betreibt 37 Solarstromanlagen mit einer Leistung von fast 35 Megawatt in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.
Anders als viele andere Solarfirmen ist Edisun Power nicht erst seit wenigen Jahren in der Solarstromproduktion tätig, sondern bereits seit 1997 und verfügt in diesem Sektor über entsprechend viel Erfahrung. Vor allem macht das Unternehmen auch Gewinn und weist ein ansprechendes Wachstum aus. Im ersten Halbjahr war der Umsatz um 9 Prozent auf 7,2 Millionen Franken gestiegen und der Reingewinn um 15 Prozent auf 1,65 Millionen Franken. Bereits damals wurde die Gewinnprognose für das laufende Jahr auf 3,4 Millionen Franken angehoben.
Das Geschäftsmodell der Gruppe besteht darin, mit lokalen Energieversorgern in verschiedenen Ländern gesetzlich garantierte Verträge abzuschliessen, die es ihr über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren garantieren, den produzierten Solarstrom zu möglichst attraktiven Konditionen in das Stromnetz der Partner einzuspeisen. Die Zahlen zeigen, dass Edisun Power noch eine kleine Firma ist, aber die Ambition hat, weiter stark zu wachsen.
Zu diesem Zweck wurde auch eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Bis zu 475’000 neue Titel wurden ausgegeben, wobei Grossaktionär Smartenergy Invest, der rund 30 Prozent hält, die Kapitalerhöhung unterstützt hat. Durch diese erhöht sich das Aktienkapital von 18,6 Millionen auf rund 30 Millionen Franken. Das zusätzliche Geld soll zur Finanzierung von neuen Projekten eingesetzt werden.
Konkret plant Edisun in Portugal drei weitere Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 134 Megawatt, was dem Unternehmen einen weiteren Wachstumsschub bringen würde. Weiteres Wachstum ortet Edisun Power in den Energieträgern Wind und Biomasse und prüft offenbar auch ein Engagement im Bereich Batterien als Speichertechnologien. Konkrete Projekte dazu sind aber nicht bekannt.
Wenn Sie direkt in die Herstellung von Solarenergie investieren möchten, sind die Aktien von Edisun Power durchaus eine Überlegung wert, zumal die Papiere auch kursmässig Freude bereiten. Im laufenden Jahr sind sie bereits über 80 Prozent gestiegen und zählten auch im Vorjahr zu den erfolgreichsten Aktien an der Schweizer Börse.
Ob der Kursanstieg aber auch künftig anhält, ist keineswegs sicher. Viele Investoren erinnern sich daran, dass in der Vergangenheit viele deutsche Solaraktien zunächst stark angestiegen waren, dann aber brutal abgestürzt sind. Das erwarte ich aufgrund der vorliegenden Informationen bei Edisun Power zwar nicht. Die Papiere sind aus meiner Sicht aber recht teuer – und die Risiken keineswegs gering.
Besser als nur in einen Einzelwert wie Edisun Power zu investieren, wäre es aus meiner Sicht, einen Anlagefonds oder einen Exchange Traded Fund zu nutzen, der auf den Solarsektor fokussiert. Obwohl Edisun Power durchaus Stärken hat, gehen Sie mit einem Investment nur in diese Einzelaktie ein Klumpenrisiko ein, während Sie mit einem Fonds eine breite Diversifikation auch im Sektor Solarenergie erreichen könnten.
8 Kommentare zu «Solarenergie: So setzen Sie auf den Megatrend»
ich würde es begrüssen, wenn die ch-landwirte nur noch subventionen für ihre solzellen gedeckten scheunendächer und biogasanlagen bekämen
…… das würde viel zur AKW -freien stromversorgung beitragen
Dass Landwirte Häuser haben, deren Ausrichtung gar nicht für Fotovoltaik eignen, haben sie vergessen?!
Ja alle? Lol
Megatrend! Das tönt ja nicht so sehr nach fundierter wirtschaftlicher Zukunft! Trends sind doch eher im Bereich von Mode , Meinungen, Gemütszustand und dergleichen an zu ordnen. Dem entsprechend ist auch kaum ein Ertrag aus dem eingesetzten Kapital zu erwarten. Im weiteren Sind auch die Energieprobleme unseres Landes weiterhin von ausländischen Kohlekraftwerken abhängig und die Bevölkerung wächst und wächst!
Im Dezember scheint die Sonne 1 Stunde pro Tag, siehe HEV Sonnenscheindauer.
wieder einmal eine fundierte Analyse und Kaufempfehlung von Hr. Spieler. Am besten das Gegenteil machen.
Ist es war das für den produzierten Strom der man ins Netz einspeist und dafür Geld bekommt, versteuern muss?
@Stefan Fink
Siehe dazu:
https://www.swissolar.ch/fileadmin/user_upload/Fachleute/Photovoltaik_Merkblaetter/21009d_Merkblatt_Steuerpraxis_PV.pdf