Nutzen Sie das Potenzial Ihres Ersparten!

Unser Geldberater verrät, wie Sie mit hohen liquiden Mitteln Ihre Altersvorsorge stärken und Steuern sparen.

Es lohnt sich! Wer viel Erspartes auf dem Konto hat, sollte eine Vorsorgeanalyse machen lassen. Foto: Getty Images

Ich bin 59 Jahre alt, verheiratet und verdiene ungefähr 100’000 Franken pro Jahr, wobei drei Viertel als Unselbstständige abgerechnet werden, also AHV und BVG abgezogen werden. Ich habe mein ganzes Leben lang immer voll gearbeitet und weise keine AHV-Beitragslücken auf. Nun habe ich auf diversen Bankkonten noch rund 300’000 Franken herumliegen. Lohnt es sich, in eine 3. Säule einzuzahlen? M.S.

Sie schreiben mir, dass Sie sich in der Vergangenheit nicht um Ihre Altersvorsorge gekümmert haben. Bis zu Ihrer ordentlichen Pensionierung als Frau mit 64 Jahren haben Sie noch fünf Jahre, die Sie zur Stärkung Ihrer Vorsorge nutzen könnten. Darum empfehle ich Ihnen, bei Ihrer Bank oder Versicherung so rasch wie möglich eine Vorsorgeanalyse machen zu lassen und auch Ihre Pensionierung zu planen. In diesem Rahmen kann man Ihnen Ihre genauen Optionen aufzeigen.

Ohne meinerseits die Details zu kennen, dürfte es sich für Sie lohnen, wenn Sie die steuerbegünstigte Säule 3a nutzen. Dazu würde ich möglichst den Maximalbetrag einzahlen. Da Sie den Grossteil Ihres Einkommens als Unselbstständigerwerbende erwirtschaften und somit auch eine Pensionskasse haben, dürfen Sie in diesem Jahr maximal 6826 Franken in die Säule 3a einzahlen. Diesen Betrag können Sie dann in der nächsten Steuererklärung voll in Abzug bringen und damit Steuern sparen.

Zu prüfen wäre auch, ob es allenfalls sinnvoll wäre, über die Säule 3a hinaus auch noch eine freiwillige Einzahlung in Ihre Pensionskasse zu tätigen. Anhand Ihrer Beschreibung gehe ich davon aus, dass es für Sie möglich sein dürfte, noch freiwillige Zusatzzahlungen in die Pensionskasse zu leisten.

Wenn Sie in den nächsten fünf Jahren noch je einen namhaften Betrag in die PK einzahlen würden, könnten Sie so Ihre spätere Altersrente aufbessern und den jeweiligen Betrag ebenfalls bei den Steuern in Abzug bringen, was unter dem Strich zusammen mit der 3. Säule eine erhebliche Steuerersparnis pro Jahr bringt – insbesondere, wenn Sie die Einzahlungen staffeln, was ich empfehle.

Keinen Sinn würde eine solche freiwillige Einzahlung allerdings machen, falls Ihre Pensionskasse finanziell nicht robust wäre und falls Sie planen, sich statt der Rente das Kapital aus der Pensionskasse auszahlen zu lassen.

Drei Jahre vor einem Kapitalbezug sollten Sie keine freiwilligen Einzahlungen in die PK mehr vornehmen, da der Steuerabzug dann von den Steuerbehörden nicht mehr akzeptiert würde. Sie könnten dann nur noch in diesem und im nächsten Jahr eine solche Zahlung machen und bei den Steuern in Abzug bringen. Auch diese Aspekte können Sie im Rahmen einer Vorsorge- und Pensionsplanung mit Ihrer Bank oder Versicherung im Detail analysieren und sich die genauen steuerlichen Konsequenzen aufzeigen lassen.

In jedem Fall sollten Sie aber die 300’000 Franken auf den verschiedenen Bankkonten nicht wie bis jetzt brachliegen lassen, sondern gewinnbringend investieren. Denn auf dem Geld haben Sie jetzt keinen Zins und verlieren unter Berücksichtigung der Gebühren und der kleinen Teuerung faktisch Geld.

Wenn Sie mit dem Geld Ihre Altersvorsorge stärken und auch noch Steuern sparen können, dürften Sie auf lange Sicht deutlich besser fahren.

3 Kommentare zu «Nutzen Sie das Potenzial Ihres Ersparten!»

  • Peter Rohner sagt:

    Immer dann, wenn man es sich leisten kann, sollte man in die Säule 3a investieren wegen Steuerersparnis, Altersvorsorge. Am besten in eine 3a-Lösung mit Aktienfonds investieren. Am besten mehrere Konten eröffnen (bis zu fünf), die man abwechselnd besparen kann (bzw. ein 3a-Konto auf 50‘000 anwachsen lassen und dann ein neues 3a-Konto eröffnen). Dies ermöglicht einen gestaffelten 3a-Bezug (ab 59/60 Jahren).

    Schade, wenn man sich erst mit 59 Jahren fragt, ob sich das 3a-Sparen lohnt (ja, das tut es). Die Möglichkeiten sind nicht mehr besonders üppig (siehe Martin Spielers guten Empfehlungen). Andere haben zu diesem Zeitpunkt bereit 20, 30 oder 40 Jahre 3a-Sparen hinter sich und ein schönes steuerbegünstigtes Vermögen zur Verfügung.

  • Daniel Wigger sagt:

    Sehr gute Ratschläge. Zu prüfen wären allerdings auch noch die Investition in Wertpapiere. Beim Einkauf in eine Pensionskasse oder auch in die 3. Säule von sagen wir 30 000 macht man eine (einmalige) Steuerersparnis von – bei diesem Einkommen geschätzt – ungefähr 1000-5000 CHF, und man muss das Geld dann bei der Pension gering versteuern. Legt man das Geld jedoch in Wertpapiere an, kann man je nach Papier 1000-2000 (5% wären 1500) Zinsen erhalten. Und dies jedes Jahr (was natürlich auch wieder zu versteuern ist). 5% erreicht man entweder z.B. mit guten Dividendenpapieren, Immobilien(fonds) oder ausländischen Obligationen mit nicht dem allerhöchsten Bonitäten. Allerdings ist man natürlich dann dem Kursrisiko ausgesetzt.

  • Max Blatter sagt:

    Wie kommt man, zunächst mal, zu „hohen liquiden Mitteln“? Ich meine … nachdem man Kinder großgezogen hat und einen ehrenwerten Beruf ausübt?

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