So investieren Sie den Göttibatzen optimal

Anlagefonds statt Konto: Unser Geldexperte erklärt, wie Ihr Patenkind langfristig am meisten profitiert.

Rentabler Sparbatzen: Bei einem langen Anlagehorizont empfiehlt es sich, auf Aktien zu setzen. Foto: iStock

Ich habe ein Göttikind. Meine Hausbank Raiffeisen empfiehlt mir, das Geld, das ich für mein Göttikind gespart habe, in den Raiffeisen Fonds Global Invest Equity zu investieren. So würde ich eine jährliche Rendite von durchschnittlich über fünf Prozent erreichen. Und mein Göttikind würde später viel mehr auf der Seite haben. Ist das sinnvoll? R.M.

Die Idee, das Geld für Ihr Patenkind nicht einfach auf einem Konto liegen zu lassen, sondern in einen Fonds zu investieren, halte ich für sinnvoll. Auf dem Konto bekommt Ihr Göttikind nur einen mickrigen Zins. Mit einem Anlagefonds haben Sie die Chance, dass Sie für Ihr Göttikind langfristig deutlich mehr Rendite herausholen.

Dank Zins und Zinseszins macht der Renditeunterschied über die Jahre hinweg bis zur Volljährigkeit des Patenkindes einiges an Geld aus. Daher empfehle ich Ihnen ebenfalls, das Geld in Fonds anzulegen. Die Frage ist aber, welchen Fonds Sie für Ihren Zweck nutzen.

Der Ihnen von Ihrer Hausbank empfohlene Raiffeisen Fonds – Global Invest Equity investiert das Kapital weltweit, breit diversifiziert in Aktien sowie in Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe und in Hedgefonds. Der aktiv verwaltete Fonds setzt zu 80 Prozent auf Aktien, 15 Prozent auf alternative Anlagen und zu 5 Prozent auf Liquidität und Geldmarktinstrumente. Aktuell ist der Liquiditätsanteil zulasten der anderen Anlageklassen höher.

Der Nachteil dieses Fonds aus meiner Sicht: Er ist teuer. Die Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio (TER) liegt bei 1,44 Prozent. Das geht von Ihrer Rendite ab. Die Frage stellt sich für Sie, ob die Fondsleitung durch ihr aktives Management eine deutlich höhere Performance erreicht als ein passiv verwalteter Fonds. Falls das nicht gelingt, zahlen Sie einfach mehr Gebühren.

Sollte die Performance über mehrere Jahre hinweg klar besser sein als bei einem passiven Instrument, wären die Gebühren nicht das Problem. In der Praxis allerdings schneiden längst nicht alle aktiven Fonds über längere Phasen hinweg wirklich besser ab als günstigere passiv verwaltete Fonds.

Da Ihr Göttikind einen langen Anlagehorizont hat und der Sparbatzen lange blockiert ist, ist es aus meiner Sicht richtig, einen hohen Aktienanteil zu wählen. Ich würde sogar ganz auf Aktien setzen. In diesem Fall könnten Sie aber auch gleich einen günstigen passiv verwalteten Aktien-Indexfonds nutzen.

Ebenso wie die Schweizer Konkurrenten Swisscanto, CS oder UBS hat auch Raiffeisen entsprechende Indexfonds im Angebot. Beispiele dafür sind der Raiffeisen Index Fonds – SPI, mit dem Sie günstig an der Entwicklung des Schweizer Aktienmarkts partizipieren könnten, oder der Raiffeisen Index Fonds – Euro Stoxx 50, mit dem Sie unkompliziert den europäischen Aktienmarkt abdecken können.

Beides sind passiv verwaltete reine Aktienfonds. Die verrechneten Gebühren sind mit einer Total Expense Ratio (TER) von 0,42 Prozent beim Raiffeisen Index Fonds SPI und mit einer TER von 0,55 Prozent beim Raiffeisen Index Fonds – Euro Stoxx 50 aber deutlich tiefer. Im Klartext: Es bleibt über die Jahre hinweg wohl mehr Rendite für Ihr Göttikind.

10 Kommentare zu «So investieren Sie den Göttibatzen optimal»

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    ich weiss ich bin konservativ. aber ich finde, wenn man nun sogar schon den batzen fürs gottenkind in fonds oder aktien anlgen… soll, verlieren für mich die banken ihre letzte berechtigung.
    schöne neue welt….? – wirklich?

    • Julian H. sagt:

      Den Batzen für das Göttichind oder eigenes Chind anzulegen ist eine hervorragende Idee (siehe Kommentar unten von Mitstreiter Peter Rohner, herzlichen Dank an ihn an dieser Stelle). Dass eine Bank ein – nennen wir es mal – Produkt mit einer TER von über 1% „empfiehlt“, ist hanebüchen. Es ist klar, dass eine Bank seine Produkte an den Mann/die Frau/das Göttichind bringen muss, genau wie Hausierer, Telefonverkäufer und sonstige Vetreter. Diese Praxis gehört durchschaut, dafür danke ich auch Herrn Spieler für seinen Rat.

  • Peter Rohner sagt:

    Herr Spielers Tipp ist genau richtig. Uch würde auch den Göttibatzen in Aktien-ETF anlegen und regelmässig aufstocken (z.B. an Geburtstagen und Weihnachten). Die Freude des Göttikindes wird am 18. Geburtstag riesig sein.

    Ich zahle für meinen Sohn seit 10 Jahren in ein ETF-Konto ein (bay-and-hold). Der Erfolg ist erstaunlich (d.h. das eingezahlte Kapital ist schon um ca. 70% gewachsen).

  • Michael Maloney sagt:

    Klingt zwar altbacken aber 20er Goldvreneli oder mal eine Uz Gold ist immer noch das schlauste. Als Kind verstand ich’s noch nicht aber heute bin ich extrem dankbar für jedes Vreneli, das mir s’Grosi geschenkt hatte.
    Die „Performance“ von (Spot-)Gold liegt über die letzten 16 Jahre im Schnitt bei 31% pro Jahr (beim letzten Peak waren’s sogar 50%). Welcher ETF hält da mit? Und wieviele davon hat’s oder wirds bis 2021 noch verblasen? Aus meiner Sicht schwankt auch nicht der Gold-Preis, sondern die Währung gegenüber Gold. Gold ist die Basis. Gold ist Geld.. alles andere sind nur Währungen, seit über 6000 Jahren.

    • Goldie sagt:

      Ich weiss ja nicht wie Sie rechnen, ich komme auf eine annualisierte Rendite von 9.24% über die letzten 16 Jahre. Vergleichbar mit dem Spyder S&P 500 ETF. In CHF 7.08% resp 7.42%. Und da ETF’s Indizes abbilden hätten wir wohl ein substanzielles Problem, sollte es diese „verblasen“. Dann, da bin ich mit Ihnen einig, sollte man Gold halten.

    • Renata Rubina Rolischo sagt:

      Wie bitte soll Gold im Schnitt (!) mit 31% ‚rentiert‘ haben? Diese Behauptung ist nun etwas gar verstiegen…

    • Michael Maloney sagt:

      Jep, kleiner Rechnungsfehler, sorry 🙂 Aber 9.26% sind auch nicht schlecht mit 0-Risiko. Plus: Gold ist im Moment massiv unterbewertet. Grosses Potential für Break-Out.

  • Renata Rubina Rolischo sagt:

    Sie verstehen Gold nicht. Weder ist es risikolos, noch „performt“ es im eigentlichen Sinne…

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