So investieren Sie günstig in US-Staatsanleihen

In Schwung: In Erwartung einer Zinssenkung in den USA erreichten die Aktienmärkte im Juni neue Rekordstände. Foto: Keystone

Sicherheit steht für mich beim Anlegen zuoberst. Aber mit den sicheren Eidgenossen verdient man nichts mehr, wie ich feststellen musste. Darum möchte ich jetzt auf US-Staatsanleihen setzen, die noch etwas mehr bringen. Welche Papiere soll ich da genau kaufen? W.N.

Nicht nur mit den Schweizer Bundesobligationen, auch mit anderen sehr sicheren Frankenanleihen verdienen Sie im aktuellen Marktumfeld kein Geld mehr. Im Gegenteil: Mit den Bundesobligationen verlieren Sie sogar Geld, da die Bundesobligationenrendite im Minus notiert und Sie zusätzlich noch der Bank Gebühren abliefern müssen. Wer in diesen Papieren positioniert ist, vernichtet häppchenweise Geld – auch wenn die Eidgenossenschaft weltweit zu den sichersten Schuldnern gehört.

Zu den Topschuldnern weltweit zählen auch die USA. Wenn Sie somit US-Staatsanleihen erwerben, ist das Risiko, dass Sie später Ihr Geld nicht mehr zurückbekommen, sehr gering, obschon auch die USA auf riesigen Schuldenbergen sitzen. Da die US-Notenbank locker Geld drucken kann und dies auch tut, ist das Ausfallrisiko bei US-Staatsanleihen sehr klein. Im Vergleich zu den Zinsen in der Schweiz sind die Zinsen in den USA immerhin etwas höher.

Doch Vorsicht: Nachdem die Amerikaner in der Vergangenheit die Zinsen anhoben, dürften sie in diesem Jahr die Leitsätze wohl zweimal senken. Damit will die US-Notenbank die Wirtschaft in Schwung halten und die negativen Konsequenzen des Handelsstreits zwischen den Supermächten USA und China abfedern. In Erwartung einer Zinssenkung in den USA hatten die Aktienmärkte im Juni neue Rekordstände erreicht.

Trotz hoher Sicherheit würde ich generell auch auf andere Anlageklassen diversifizieren und auch nicht nur eine bestimmte, einzelne US-Staatsanleihe kaufen, sondern einen Fonds, der sich auf US Treasury Bonds fokussiert. Damit möglichst viel von der ohnehin kleinen Rendite für Sie übrig bleibt, würde ich einen Indexfonds oder einen Exchange Traded Fund ETF nutzen, der an einen US-Staatsanleihen-Index gekoppelt ist. Einen teureren, aktiv verwalteten Fonds zu erwerben, bringt da meines Erachtens nichts.

Einfach in US-Staatsanleihen investieren, könnten Sie zum Beispiel mit dem iShares US-Dollar Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (Valor 36414884). Dieser ETF strebt die Nachbildung der Wertentwicklung eines Index an, der aus auf US-Dollar lautenden Staatsanleihen – also aus US Treasury Bonds – mit kurzer Laufzeit von einem bis drei Jahren besteht.

Pluspunkt dieses ETF sind die geringen Gebühren. Die Gesamtkostenquote Total Expense Ratio TER beträgt bei diesem ETF nur 0,2 Prozent. Zusätzlich erreichen Sie mit dem Fonds eine breite Diversifikation in verschiedene US-Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten.

Hinter iShares steht die amerikanische Blackrock, der grösste Asset Manager der Welt. Das Gegenparteienrisiko ist somit gering. Neben dem verbleibenden Anlagerisiko, das Sie auch mit sehr sicheren US-Staatsanleihen eingehen, tragen Sie allerdings ein Währungsrisiko. Falls der Dollar zum Franken deutlich an Wert verlieren würde, hätten Sie erhebliche Buchverluste.

13 Kommentare zu «So investieren Sie günstig in US-Staatsanleihen»

  • Pius Tschirky sagt:

    ja, Donald tut ja momentan alles, um den US-Dollar zu schwächen. Darum ist es wohl höchst riskant, solche Anleihen zu kaufen.

  • Rudolf Häni sagt:

    Würd ich jetzt nicht empfehlen. Bonds sind momentan extrem teuer und dadurch das Risiko von Kursverlustem hoch. Vor einem halben Jahr noch hätte ich ihnen zugestimmt, damals gab’s die Bonds noch zu einem Schnäppchenpreis. Ich halte seit einem Jahr ausschliesslich Bonds, wegen Trump und im letzten halben Jahr verzeichnete ich Kursgewinne bis zu 45%! Momentan würde ich einfach Bargeld empfehlen um Verlustrisiken zu minimieren; denn bei der nächsten Kriese dürften dann ein paar EU-Länder bankrott gehen. Mal schauen, wie sich dann das Vertrauen in Bonds verändert. Das Währungsrisiko wurde ja oben schon erwähnt.

  • Luetzelschwab sagt:

    Allerdings wird man dadurch möglicherweise in den USA steuerpflichtig? Das wäre eher nicht wünschenswert.

    • Peter Rohner sagt:

      Nein. Wenn man einen ETF kauft, ist das Fondsdomizil ausschlaggebend. Gute Fondsdomizile für Personen, die in der Schweiz leben: Irland, Luxemburg, Schweiz.

  • Braun sagt:

    Und dann können Sie Ihre „etwas höheren“ Zinseinnahmen mit den Kosten, die Sie sich mit den komplexen US-Einkommenssteuern einhandeln, wieder ausgeben.

  • Sebastian Korealis sagt:

    Mit der von Donald betriebenen, gigantischen Verschuldung des Staates ist mittel- bis längerfristig eine weitere Dollar-Abwertung unabwendbar. Zudem droht eine Rezession am Horizont. Sicherste Investition ist in Realwerte: Gold oder Immobilien. Gold aber bringt keine Rendite, nur Unkosten, ist also rein spekulativ. Bleiben Immobilien, angefangen mit Wohneigentum. Gleichgültig, was mit dem Geld geschieht, die eigenen vier Wände sind immer soviel Rendite wert, wie ich sonst für gleichwertigen Wohnraum an Miete hinblättern müsste.

    • Manfred Zwygart sagt:

      Alle steigen jetzt in Immobilien ein. Deshalb steigen die Immobilienpreise auch entsprechend. Ist das nicht auch eine Blase? Die Immobilien können gut und gerne plötzlich 50% an Wert verlieren. So lange man nicht verkauft, spielt das aber keine Rolle. Da haben Sie recht.

    • Max Bernard sagt:

      @Korealis: Die „gigantische Verschuldung“ des Staates durch Trump liegt immer noch deutlich unter derjenigen von Obama.

  • Zufferey Marcel sagt:

    Gut, einen ETF auf 1- 3-jährige Treasuries. Aber ETF, die 15- 30-jährige Treasuries abbilden, sind schon heikler, weil sie möglicherweise (und je nach Duration der darin enthaltenen Papiere) nicht sehr liquide sind.

  • Peter Müller sagt:

    Ich teile die Ansicht, dass das Gegenparteirisiko gering ist. Das Gegenparteirisiko besteht bei einme ETF aber nicht gegenüber Blackrock, sondern gegenüber dem amerikanischen Staat.

    Die Zinsen in USD waren auch in der Vergangenheit stets höher als jene in CHF. Trotzdem haben sich unterm Strich Investitionen in festverzinsliche Anlagen in USD nicht bezahlt gemacht. Neben höheren Schwankungen (Volatilität) musste man sich mit tieferen Renditen zufrieden geben.

  • Anh Toan sagt:

    Bereits ein kleiner Kursverlust zum CHF frisst Ihre höheren Zinserträge, da sie letztere versteuern müssen, die Kursverluste als Kapitalverluste jedoch nicht absetzbar. Donald will dass der Dollar abwertet, gegen den Yuan und den EUR, aber die wehren sich. Aufwerten tut vor allem JPY und CHF. Das bisschen Zinsen, das es jetzt noch gibt in USD, siehe Kommentar von Rudolph Häni, der bringt es auf den Punkt, wären mir das Kursverlustrisiko nicht wert. Und dass der USD sogar aufwertet zum CHF kann ich mir fast nicht vorstellen, für die nächste Zeit.

    • Anh Toan sagt:

      The Donald versucht, die US Schulden weg zu Inflationierung. Da die meisten Gläubiger im Ausland sitzen, heisst das Spiel aus US Sicht: Unsere Währung, Euer Problem. Möchten Sie das Problem haben, kaufen Sie treasuries.

  • Klaus-Dieter Käser sagt:

    Wie wäre es mit einem Dollar Konto, dann kann man in Ruhe abwarten…

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