Was tun mit einer geerbten Million?

Was, wenn der grosse Geldregen kommt? Neben der fachlichen Expertise ist Geld investieren immer auch Vertrauenssache. Darum lohnt es sich, mit mehreren Instituten Gespräche zu führen. Foto: Keystone
Mein Bekannter erhält aus einer Erbschaft eine Million Franken. Wir möchten Sie um einen Rat bitten, wie das Geld am besten angelegt werden könnte. Welche Banken empfehlen Sie? Wie würden Sie das Geld anlegen? U.L.
Eine bestimmte Bank kann ich Ihnen nicht empfehlen, da ich nicht für ein einzelnes Institut Werbung machen möchte. Bei der Auswahl der Bank würde ich unter anderem auf die vorhandene Expertise des Instituts in der Anlageberatung, die Sicherheit der Bank und die möglichen fachlichen und menschlichen Stärken der Kundenberater achten.
Die Sicherheit einer Bank spielt vor allem dann eine grosse Rolle, falls Ihr Bekannter nicht gleich den ganzen Betrag investiert, sondern ein Teil als liquide Mittel auf einem Konto liegen bleibt. In einem solchen Fall bieten im Konkursfall Banken mit Staatsgarantie eine deutlich höhere Sicherheit als die übrigen Institute, bei denen maximal 100’000 Franken pro Kunde gesetzlich gesichert sind.
Neben der fachlichen Expertise ist Geld investieren und verwalten zu lassen immer auch Vertrauenssache. Darum lohnt es sich, mit Vertretern von mehreren Instituten ein Gespräch zu führen. Da merkt man, wo man sich am besten aufgehoben fühlt.
Unabhängig davon stellt sich die Grundsatzfrage, ob Ihr Bekannter das Geld selbst investieren möchte, oder ob er es durch eine Bank verwalten lassen möchte. Letzteres ist vor allem dann sinnvoll, wenn er selbst keine Fachkenntnisse hat oder sich schlicht nicht für Investmentthemen interessiert. Mit einem Vermögensverwaltungsmandat kann er die Verwaltung seines Geldes delegieren, bezahlt dafür aber eine Gebühr.
Ganz wichtig ist, dass sich Ihr Bekannter genau überlegt, welche Ziele er mit dem Geld hat und wie viel Risiken er eingehen kann und will. Dabei spielt seine Lebenssituation, die ich nicht kenne, eine grosse Rolle. Als junger Mensch kann man eher höhere Risiken eingehen und zum Beispiel bewusst einen höheren Aktienanteil wählen, als wenn man schon älter oder gar im Pensionsalter ist. Dann hat man anders als ein junger Mensch nicht mehr einen gleich langen Anlagehorizont. Dieser ist bei der Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen entscheidend.
Die ganze Lebenssituation sollte in das Gespräch mit der Bank im Detail einfliessen, damit diese möglichst genau das Risikoprofil ermitteln kann. Wenn da Fehler gemacht werden, sitzt man später auf Anlagen, die gar nicht zu einem passen. Aufgrund des gemeinsam festgelegten Risikoprofils und der Ziele, die mit dem Kapital verfolgt werden sollen, kann dann die Anlagestrategie erarbeitet werden.
Unabhängig davon, ob Ihr Bekannter das Kapital selbst investiert oder ob er es verwalten lässt, ist es sehr wichtig, dass er keine Klumpenrisiken eingeht. Das Geld sollte breit diversifiziert in verschiedene Anlageklassen angelegt werden. Je nachdem wie diese gewichtet werden, trägt er dann höhere oder geringere Risiken und hat gleichzeitig höhere oder geringere Renditechancen.
Darum ist es wichtig zu wissen, ob man einfach nur das Vermögen erhalten will und möglichst hohe Sicherheit sucht, oder ob man möglichst viel Ertrag oder Wachstum des Vermögens anstrebt. Erst wenn all diese Punkte und noch weitere Aspekte grundlegend abgeklärt sind, ist der Zeitpunkt gekommen, sich konkret Gedanken zu machen, wie das Geld investiert wird. Welche Instrumente genutzt werden, hängt von der Anlagestrategie und den definierten Zielen und dem Risikoprofil ab.
Aus meiner Sicht sollte Ihr Bekannter auf jeden Fall die Expertise einer Bank nutzen und sich die Zeit nehmen, mit mehreren Vertretern von Instituten seine Möglichkeiten abzuklären. Dabei lohnt es sich auch, sich über die zu erwartenden Gebühren informieren zu lassen. Dann kann man auch diese vergleichen und zusammen mit all den übrigen Kriterien entscheiden, bei welchem Institut man tatsächlich am meisten Vertrauen hat.
35 Kommentare zu «Was tun mit einer geerbten Million?»
Um mal ein bisschen konkreter zu werden:
1.) Allfällige Schulden (Konsumkredite) abbezahlen
2.) Liquiditätsreserve (Notgroschen) bilden. Mindestens 3 Monatslöhne.
3.) Immobilie kaufen, falls dies gewünscht ist. Zwecks Steueroptimierung evtl. etwas Hypothek stehen lassen. Sonst zur Miete wohnen.
4.) Bei guter Pensionskasse dort Einkaufen. Einkäufe verteilen über mehrere Jahre zwecks Steuerersparnis.
5.) Geld anlegen in internationalem Aktienindexfonds bzw. ETF, je nach Anlagepespektive und Risikoneigung mindestens 30%, höchstens 70%. Rest in Schweizer Obligationen (wiederum Fonds oder ETF). Achten auf Gebühren wie Ausgabeaufschlag, Rücknahmeaufschlag, Depotgebühren.
Guter Plan! Sehr empfehlenswert für Leute, die sich nicht tiefer mit dem Thema Geldanlage beschäftigen möchten. — Für alle anderen: Lesen, lesen, lesen … es gibt sehr gute Literatur zum Thema „Geldanlage“.
Ich stehe vor einem vergleichbaren Problem. Meine Devise ist Werterhaltung statt maximale Rendite. Ich werde mit einer Kantonalbank eine Vereinbarung über die Vermögensverwaltung und die Anlageberatung abschliessen. Auch der Verkehr mit den Steuerbehörden von Gemeinde und Kanton werde ich regeln.
Die Kantonalbanken haben gute Beratungsstellen für alle Finanzfragen. Es ist mir klar, dass diese Beratungstätigkeiten etwas kosten werden. Niemand arbeitet gratis.
Wenn jemand nicht weiss, was mit dem Geld zu machen, kann er auch jungen Familien (z.B. in der Nachbarschaft) eine Freude machen. Z.B. einen Urlaub schenken, oder ein Auto oder sonst etwas ähnliches. Das Geld unter die Leute bringen, jemandem etwas Gutes tun, das freut auch das eigene Herz.
Einige haben Probleme ohne Geld, andere mit ! Einfache Lösung: man lasse sich Feiern – das Problem löst sich von selbst….
Gehe nach Columbien, kaufe dort ca 50Kg „Wäschpulver“ , bringe die nach Europa, und mache aus 1 milliönchen schnell ca 30, thats what i call massiv return on investment….