Wer Sicherheit will, muss die Rendite vergessen

Höchste Sicherheit hat ihren Preis: Wer sein Geld ohne jedes Risiko anlegen will, muss bei der Rendite grosse Abstriche machen. Foto: iStock
Ich trete in den vorzeitigen Ruhestand und lasse mir einen Teil der Vorsorge auszahlen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich die rund 400’000 Franken in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht benötige. Meine Risikobereitschaft hält sich aber in allerengsten Grenzen. Wie könnte ich das Kapital möglichst risikoarm anlegen? Wobei ich mit einer bescheidenen Performance zufrieden wäre. R.D.
Sie könnten Ihr Geld von einer Bank verwalten lassen und dabei eine sehr konservative Strategie wählen. Allerdings ist es so, dass Sie mit sehr sicheren Frankenobligationen angesichts der rekordtiefen Zinsen kaum mehr Geld verdienen. Anleihen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die für höchste Kapitalsicherheit stehen, weisen gar eine Minusrendite aus.
Auch mit vielen Fonds, die sich auf sehr sichere Frankenobligationen fokussieren, fahren Sie nach Abzug aller Gebühren schlecht. Zwar können Sie Anleihen von Unternehmen mit etwas schlechterem Kreditrating oder Fremdwährungsanleihen nutzen. Beides bedeutet allerdings auch, dass Sie etwas mehr Risiken eingehen.
Sie könnten auch einen Teil Ihres Geldes stockkonservativ auf dem Konto von einer oder mehreren sehr sicheren Banken parkieren und die andere, kleinere Tranche mit etwas mehr Risiko etwa in konservative Dividendenperlen investieren. Damit erzielen Sie unter dem Strich doch noch etwas Rendite, aber Ihre Risiken auf das gesamte Kapital bezogen halten sich einigermassen in Grenzen.
Auch könnten Sie Wertpapiere nutzen und Ihr Depot gegen Verluste absichern lassen, was meist aber recht teuer kommt.
Weitere Möglichkeiten bieten Kapitalschutzprodukte, wie sie mehrere Banken offerieren. Der Haken daran ist aber, dass der Kapitalschutz meist nur teilweise greift und an Bedingungen gebunden ist. Lassen Sie sich dazu von Ihrer Bank beraten. Hier lohnt es sich aber, das Kleingedruckte genau zu lesen.
Eine weitere Alternative sind Versicherungsprodukte. Mehrere Versicherer bieten Policen mit Kapitalgarantie an. Meist sind es Einmaleinlagen, die zwar ebenfalls an die Entwicklung der Finanzmärkte gekoppelt sind, aber zusätzlich mit einem Kapitalschutz versehen sind. Auch hier ist längst nicht immer das volle Kapital garantiert. Zudem ist die Kapitalgarantie nicht gratis. Sie zahlen dies mittels höherer Gebühren. Auch da würde ich mich von einem oder besser noch von mehreren Versicherern beraten lassen.
Allerdings sollten Sie sich genau danach erkundigen, welches Ihre Restrisiken sind, die Sie trotzdem noch tragen. Letztlich stellen Sie nach Abwägung vieler Varianten fest, dass höchste Sicherheit immer einen Preis hat. Ebenso eine Rendite. Wenn Sie sehr hohe Sicherheit wünschen, müssen Sie bei der Rendite grosse Abstriche machen.
Einfach gar nichts zu machen und das Geld auf der Bank liegen zu lassen, ist leider auch keine gute Alternative. Angesichts der mickrigen Zinsen verlieren Sie nach Abzug der Teuerung und der Gebühren auch bei dieser Variante Geld. Ausserdem tragen Sie bei Beträgen von über 100’000 Franken, die auf einem Bankkonto liegen, das Konkursrisiko der Bank mit, da nur maximal 100’000 Franken pro Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind.
3 Kommentare zu «Wer Sicherheit will, muss die Rendite vergessen»
Bunkern und liegen lassen so lange es keine zinserträge gibt. Geniessen Sie das
„übrige“ leben und geniessen es . Alles ist endlich.
Wenn es risikolose Erträge gibt auf das Kapital, wird es immer mehr Kapital, das immer mehr risikolose Erträge will: Es kann auf Dauer keine risikolosen Erträge (nach Inflation positiver Zinssatz auf kurzfristige Staatsanleihen) geben. Gibt es dies für eine Zeit, wachsen nicht nur die Guthaben der Gläubiger sondern genauso die Schulden der Schuldner, und dann gehen irgendwann die Schuldner pleite und das Risiko konkretisiert sich bei den Gläubigern:
Es gibt keine risikolosen Erträge. idealerweise schafft man es aber, den Ertrag zu kassieren und das Risiko andere tragen zu lassen.
Ich bin Auslandschweizer und habe Kapital auf euner Schweizer Bank, dass ich im Wohnsirzland selbstverstaendlich deklariere.
Zins auf das gebundene Sparkapiral erhalte ich nicht. Das Konto des offenen Bezuges wirde mir per Monat mit aunbegruendeten Kosten belastet.
Tatsache ist, dass ich bezueglich meunrr Bankkonten im Wohnsitzland minimal Spesen bis 0 verrechnet werden.
Fuer mich sind die Schweizerbanken in dieser Hindicht arrigant.
Ich rate allen Pensionierten das Geld zu halten und kein Risiko mit aydgeschwatzten Investituonen vozunehmen. Ich schreibe aua Erfahrung.