Warum Junge bei den Renten im Nachteil sind

Umverteilung: Heute subventionieren die Jungen die Rentner. Aufgrund der tieferen Umwandlungssätze bekommen die Jungen aber künftig klar weniger Rente als die heutigen Bezüger. Foto: iStock
In den Medien heisst es immer, bei den Pensionskassen würden die Jungen die Alten subventionieren. Aus meiner Sicht stimmt vieles nicht. Sämtliches Guthaben der Rentner wird ab Pensionierung nicht mehr verzinst. Effektiv werden doch die Rentner gemolken? H.H.
Die Aussage, dass die jungen – aktiven – Versicherten die Rentnerinnen und Rentner quer subventionieren, ist nicht eine Annahme der Medien oder der Pensionskassen, sondern basiert auf den Zahlen der staatlichen Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK). Diese hat errechnet, dass jährlich ca. 7 Milliarden Franken von aktiven Versicherten und Arbeitgebern zu Rentenbezügern umverteilt werden. Das entspricht einer Umverteilung von etwa 25 Prozent.
Wenn man diese Zahl auf die Versicherten herunterbricht, bedeutet dies, dass die Quersubventionierung bei einer Rente von 10’000 Franken 2500 Franken beträgt, bei 1000 Franken Rente 250 Franken.
Deutlich schlechter stehen die Jungen auch bei der Rentenhöhe da, weil die Umwandlungssätze laufend sinken. Aufgrund der tieferen Umwandlungssätze bekommen die Jungen künftig klar weniger Rente als die heutigen Bezüger.
Die Zweite Säule leidet unter zwei Problemen. Zum einen trägt der Kapitalertrag als dritter Beitragszahler neben den Arbeitnehmern und Arbeitgebern aufgrund der tiefen Zinsen deutlich weniger zur Kapitalbildung bei. Zum anderen ist die Lebenserwartung stark gestiegen.
Im obligatorischen Teil gilt nach wie vor ein viel zu hoher gesetzlicher Umwandlungssatz von 6,8 Prozent, korrekt wäre aktuell 4,8 Prozent. In der Vergangenheit wurden die Grundlagen für die Rentenzahlung – nämlich die Lebenserwartung und die Kapitalerträge – zu optimistisch eingeschätzt. Deshalb müssen die Pensionskassen einen beträchtlichen Teil der Rendite auf dem Kapital der Aktiven für die Rentenzahlung der schon Pensionierten verwenden.
Wenn ein Rentner sich entscheidet, bei der Pensionierung die Rente zu beziehen, garantiert ihm die Kasse bis ans Lebensende die Rente. Sie trägt also das Langlebigkeitsrisiko und auch das Anlagerisiko. Wenn jemand hingegen den Kapitalbezug wählt, kann er das Kapital investieren und im positiven Fall eine gute Rendite erzielen, aber er trägt das Langlebigkeits- und das Anlagerisiko. Unter Umständen hat er zu wenig Geld, wenn er lange lebt.
Wenn jemand den Eindruck hat, dass die Rentner von den Pensionskassen gemolken werden, wie Sie es in Ihrer Frage ansprechen, kann er also bei der Pensionierung das Kapital beziehen – muss aber bereit sein, das Langlebigkeits- und das Anlagerisiko zu übernehmen.
Gemäss heutigem System findet eine Umverteilung von den Aktivversicherten zu den Rentnern statt, was über kurz oder lang zu einer Entsolidarisierung führen dürfte. An diesem Punkt setzt Josef Bachmann an. Der frühere Geschäftsführer der Pensionskasse des Wirtschaftsprüfer PWC Schweiz, der selbst im Rentenalter ist, verlangt, dass man die Bezüge der aktiven Rentner flexibilisieren müsse. Seine Begründung: «Renten kann man aufgrund der unsicheren Kapitalmarktentwicklung nicht im Voraus versprechen. Das wird beim heutigen System aber gemacht, was fatal ist.»
Bis jetzt waren die Renten der schon Pensionierten tabu. Laut Bachmann hatten die Kassen die Renten früher zu hoch angesetzt. Und Sie würden die Rentner bevorzugen. «Stattdessen sollte sich die Pensionskassenrente laufend an das Anlageumfeld und die Lebenserwartung anpassen», fordert er, dann würden die Jungen nicht mehr benachteiligt.»
Um dieses Ziel zu erreichen, lanciert er eine Volksinitiative, für die ab Ende März Unterschriften gesammelt wird. «Auch die heutigen Pensionäre sollten mit moderat gekürzten Renten ihren Teil dazu beitragen, dass die Vorsorge künftig wieder fair aufgestellt ist und die Jungen nicht benachteiligt werden.»
Unabhängig von der Politik rate ich Jungen, möglichst früh zusätzlich zur Pensionskasse und der AHV auf freiwilliger Basis fürs Alter zu sparen. Sonst könnte es für viele später im Alter eng werden.
36 Kommentare zu «Warum Junge bei den Renten im Nachteil sind»
Eine Rentenkürzung der bestehenden Renten ist möglich. Indem sich die aktuellen Rentner nicht an die dem Umwandlungssatz zu Grunde liegende Lebenserwartung gehalten haben, wurden sie vertragsbrüchig und darum darf auch der Vertag bezüglich Rentenversprechen gebrochen werden.
Meie Freundin und ich arbeiten beide Teilzeit mit einem Pensum von 60% im Gesundheitsbereich.
Jetzt erhalten wir Krankenkassenverbilligungen und Steuern zahlen wir auch praktisch keine, sollte die Rente bei der ordentlichen Pensionierung nicht reichen, gibt es noch Ergänzungsleistungen oben drauf. Wir sind doch nicht blöd um arbeiten wie die letzten Jahre Vollzeit. Machen doch Hunderttausende auch so und die arbeiten nicht einmal.
Solche Leute nennt man auch Schmarotzer!
Dass jemand der freiwillig reduziert arbeitet noch KK-Prämienverbilligung und später von EL profitieren darf ist ein Systemfehler.
Nein, Herr Diallo hat vollkommen recht. Da das Wirtschaftssystem nach dem Modell Gewinne privatisieren und Kosten sozialisieren funktioniert muss auch der Konsument und Renditesklave sich entsprechend so verhalten. Risiken und Verluste müssen laufend auf möglichst viele Schultern umverteilt werden. In einem Schneeballsystem und Schwarzpeter Spiel geht das gar nicht anders.
Fred Niederer: Muss Herrn Diallo völlig recht geben, ein paar wenige welche einer Vollbeschäftigung nachgehen sind die beschissenen und finanzieren das süsse nichts tun in der sozialen Hängematte der Null Bock Generation und unserer ausländischen Gäste. Das spricht sich natürlich herum.
Niederer: Bezüglich Renten gibt es keinen Vertrag, informieren Sie sich doch bitte vorher, bevor Sie einen solchen Schwachsinn verbreiten.
@Bekim Berisha. Ich meine nicht einen notariell beglaubigten Vertrag auf Papier oder so. Aber wenn man das Thema Kürzung bestehender Renten anspricht, heisst es immer, dieses können man nicht, weil dies so versprochen sei. Hier halte ich entgegen, dass das Versprechen auf Basis einer tieferen Lebenserwartung gemacht wurde. Nun werden die Rentner älter als man bei Abgabe des Versprechens angenommen hat und darum kann man auch die Kürzung der Rente wieder zur Diskussion stellen
Brillanter Beitrag, aus jeder Perspektive! Einen vorzeitigen Kapitalbezug aus der 2. Säule sollte sich jeder überlegen, der heute (noch) sozial mobil- etwas vermögend und in den besten Jahren ist. Machen wir uns nichts vor: Aber wer über 50 ist und sich eher am unteren bis mittleren Rand der Lohn- und Qualifikationsskala befindet, muss langsam froh sein, überhaupt noch einen adäquat bezahlten Job zu haben. Und der Umwandlungssatz wird weiter sinken müssen, das gebietet nur schon die Demografie! Es wird also aus jeder Sicht immer enger für graumellierte Zeitgenossen wie mich- ergo Kapitalvorbezug, Wohnung verkaufen und ab in die Wärme! Wie heisst es doch so schön radikal: Lieber stehend sterben, als kniend leben..!
Ich werde ganz sicher das Kapital beziehen und ich versuche, nebst dem ich mir viel gönne noch zu sparen. Das gelingt mir sehr gut. Dann Rechne ich durch 20 plus AHV dh 65 + 20 und das ist mein Einkommen. Werde ich älter habe ich Pech gehabt aber ich denke, mit 85, falls ich das erreiche, wird es dann auch Zeit für einen Besuch bei Exit. Am Anfang, zwischen 65 und 70 werde ich sicher mehr vom Sparkonte beziehen weil ich bestimmt noch aktiver bin mit Reisen usw. Meinen Wohnsitz werde ich nach Deutschland verlegen, dort würde es sich schon „nur“ mit der AHV leben lassen. Ich mache mir keine Sorgen. Gerade 50 geworden habe ich noch genügend Zeit mit vorzubereiten. Wichtig ist mir, dass ich nicht alles spare sondern auch schon heute und jetzt nicht nur arbeite sondern auch geniesse.
Sie sagen es, das Leben genießen, die Gesundheit hat man nicht im Sack.
Bin jetzt 49 und werde mir auch das gesamte Kapital aus meiner PK auszahlen lassen, dann werde ich das Leben in Rio de Janeiro geniessen, habe das Glück dass mein Vater bereits seit 12-Jahren dort wohnt.
Nationale Sozialpolitik die mit voller Absicht und nicht aus ökonomischer Notwendigkeit so gebaut wird das sich die Menschen im Ernst überlegen müssen wie man am besten vor der Altersarmut flüchten kann ist in ihrem Sinn total widerlich… es ist so dermassen ekelhaft was hier von gewissen politischen Mehrheiten mit voller Absicht getan wird… hunderte tausende Menschen in die Altersarmut und aus dem Land oder die Sozialhilfe zu treiben…
Die Rentenkürzungen der 2. Säule könnten durch eine gleichzeitige Erhöhung der AHV-Renten abgefedert werden. Die Rentner mit niedrigem Einkommen aus der 2. Säule hätten damit unter dem Strich keinen Verlust. Treffen würde es dann nur diejenigen, die dadurch nicht in existenzielle Nöte kämen.
Bin jetzt 54 und werde Ende Jahr den Kapitalbezug aus meiner PK tätigen, dann geht es ab in die Wärme.
Falls ich ich dann nach der ordentlichen Pensionierung ausgebrannt sein sollte, komme ich zurück in die Schweiz und beziehe Ergänzungsleistungen und Krankenkassenverbilligungen wie Hunderttausende auch.
Finde ich super, meine Frau und ich (55) werden nach Marokko auswandern. Wir werden auch das gesamte Vorsorgekapital beziehen, solange wir dies noch können und nicht durch einen Linken Bundesrat reglementiert und bevormundet werden.
Man sollte sein Leben nicht als Schmarotzer verbringen. Ich mag es morgens in den Spiegel zu schauen und guten Gewissens zu behaupten, dass ich niemandem zur Last falle.
@H.P. Zuercher: Ehrenwerte Einstellung. In einem System, wo alle nur noch versuchen, möglichst viel leistungsloses Einkommen auf Kosten anderer zu erzielen, allerdings auch reichlich naiv.
nicht die Jungen werden benachteiligt sondern in erster Linie die über 50 jährigen, die kurz vor der Pension stehen. Die Jungen haben noch viel Zeit bis sie in Rente gehen und da kann sich zinstechnisch und UWSatz- mässig doch noch einiges ändern. Den Schwarzen Peter hat meine Generation um die 55 gezogen. Seit Jahren keine Zinserträge mehr. Totalausfall des 3. Beitragszahlers. Dauernde Senkungen des UW-Satzes und wir sind es die über 50jährigen die den Pensionären, welche so 15 bis 20 Jahre älter sind als wir ihre Rente mitfinanzieren. Ergo ist das Gejammer der Medien mit einseitiger Parteinahme für die ach so gebeutelten Jungen doch nur reisserisches Getöse. Wiedermal werden die Ü50 an die Kasse gebeten. Das ist die Wahrheit.
Du sagst es! Und wenn dann in 10 oder 15 Jahren die Teuerung wieder anzieht, ziehen wir nochmals den schwarzen Peter!
An Dreistigkeit ist die Frage des H.H. nicht zu überbieten… Liebe Grüsse, geniessen sie unseren „Zustupf“ an Ihre Rente. Ob ich noch eine würdige Rente bekommen ist ja schliesslich mein Problem…!
Das Problem bei den Renten ist das Abschöpfen der Gewinne durch die meisten Rentenkassen seit über 40 Jahren. Eigentlich wären da genug Reserven vorhanden um eine weniger rentable Zeit zu überbrücken. Im Normalfall gibt es nur eine Form der Rentenkassen, eine genossenschaftliche Verwaltung und keine Gewinnorientierten Unternehmen.
Seinerzeit hat die vereinigte Linke die Abstimmung mit „gegen den Rentenklau“ gewonnen. Dabei haben sie aber einen Rentenklau riesigen Ausmasses zu Lasten der Jungen gutgeheissen. Das wurde bis heute kaum korrigiert.
Aber es ist ja bekannt, dass die linken Politiker gerne auf Pump zulasten der Zukunft leben wollen.
Wieso immer dieses einfältig dumme Geschwätz? „Linke Politiker“ „auf Pump“, bla bla bla.
Das Credo, der Linken und netten Gutmenschen war doch schon immer, nehmen ist seliger als geben.
Sieht man ja auch an diesem linken Trump, der gerade die Staatsverschuldung in ungeahnte Höhen treibt. Schade haben da nicht die Rechten die Mehrheit.
Das muss man schon präzisieren. Das System verlangt dass die Rente mit einem fast risikolosen Zinssatz verdient werden muss und Anlageverluste immer zulasten der Aktivversicherten gehen, Sanierungsbeiträge müssen nämlich niemals von Rentnern geleistet werden. Wird als technischer Zinssatz praktisch ein risikoloser, tendenziell sinkender Zins genommen, dann werden die abdiskontierten Rentenrückstellungen langfristig zulasten Alterskapital der Aktivversicherten erhöht sobald die freien Mittel aufgebraucht sind; zudem erhalten die Aktiven nur einen Minizins aufs Alterskapital gutgeschrieben auch wenn die Kasse 8% Anlageperformance erzielt.
Die Rente ist deshalb abzuschaffen und eine freie PK Wahl einzuführen.
Die Umsetzung einer Kürzung der PK-Rente kann kaum fair erfolgen, da die Umwandlungssätze einerseits von PK zu PK und andererseits innerhalb einer PK unterschiedlich sind.
Den RentnerInnen müssten bei einer allfälligen Kürzung zwingend die Option geboten werden, auf ihren Entscheid zurückzukommen und nachträglich das nicht beanspruchte Alterskapital zu beziehen und so auf die Rente zu verzichten.
Und last not least: Vielleicht ist es gar nicht so krass, wie viele befürchten. Denn durch das Nichtgewähren des Teuererungsausgleichs auf die PK-Renten können diese real quasi „kalt“ gekürzt werden.
Dann riskieren Sie einen PK run ähnlich einer Bankenpanik. Um die reglementarischen Leistungen zu erfüllen müsste die PK dann unter Zeitdruck assets liquidieren und stürzt ab. Dass die Rentner ihre Rente nicht künden können erlaubt der Kasse ihre Leistungen jederzeit auch bei grösserer Unterdeckung problemlos zu erfüllen da keine assets liquidiert werden müssen.
“…nachträglich das nicht beanspruchte Alterskapital zu beziehen und so auf die Rente zu verzichten.”
Ja Hr.Merz, wenn die gespr. Rentenleistung nicht mehr garantiert wird, muss die Möglichkeit bestehen, das Restkapital in bar zu beziehen oder damit eine Rentenleistung bei einem anderen Anbieter auf dem freien Markt zu suchen. Zu Punkt 2 ist allerdings die freie PK-Wahl unabdingbar.
Uebrigens schon die urspr. regl. Rentensprechung ist nicht fair erfolgt. Solange der AN bezüglich Altersvorsorge an das Vorsorgewerk des AG angebunden ist kann nicht von Fairness gesprochen werden. Die Liberalisierung der 2.Säule wird immer dringender.
Nichtausgleich der Teuerung kann schon heute angewandt werden. Dieser Ausgleich muss nur entspr. den finanz. Möglichkeiten der PK getätigt werden.
so, so…. Mein PK-Kapital und meine einbezahlte AHV-Beträge belaufen sich auf ca. 1,2 Millionen Franken. Die PK-Rente pro Jahr reicht ziemlich genau bis zu meinem 90. Geburtstag, (PK-Kapital geteilt durch Jahresrente). Wie ist es mit dem Zins auf dem jeweils verbleibenden Kapital? Und der Umwandlungssatz meiner PK beträgt ziemlich genau 5,5%.
Auch ich habe jahrelang für die Alten bezahlt, bin aber nie auf die Idee gekommen, dass dies ungerecht sein soll.
5.5% Umwandlungssatz x 1.2 Mio = 66’000 Rente pro Jahr.
Pensionierung bis 90 sind 25 Jahre.
25 x 66’000 = 1.65 Mio total ausbezahlte Rente.
Der dritte Beitragszahler muss also bis zu Ihrem 90. Geburtstag 450’000 CHF generieren. 90 mag ein stolzes Alter sein, aber vielleicht leben Sie länger oder hinterlassen eine junge Witwe oder gar Kinder. Im Schnitt muss eine PK mit 27 Rentenjahren rechnen – falls die medizinische Forschung weitergeht vielleicht noch mehr. Unter dem Strich braucht Ihre PK eine stolze Sollrendite für den Umwandlungssatz von 5.5% – deutlich über den Renditen langer Staatsanleihen. Wenn die PK diesen nicht erwirtschaftet, werden es dann die aktiven für Sie richten müssen.
Falsch, Herr Weber, Sie müssen von den 1,2 Millionen die AHV-Beiträge abziehen. Und ich hätte mir mein PK-Geld auszahlen lassen können.
Nun, Herr Graf, die Rechnung stimmt grundsätzlich auch dann, wenn Sie einen Teil der 1.2 Mio der AHV zuschreiben. Bei 600’000 in der PK, beträgt die Rente aus der PK mit Umw’satz 5.5% noch 33’000 pro Jahr und summiert sich bis zu Ihrem 90. auf 825’000. Das lässt immer noch 225’000 für den 3. Beitragszahler, also rund 35%. Die entsprechende Netto-Sollrendite beträgt etwas über 3%; nach Einberechnung der Kosten der PK gehen wir gegen 4%. Angesichts der aktuellen Negativzinsen braucht es für solche Erträge ein sehr optimistisches Szenario. Geniessen Sie Ihre Rente Herr Graf, aber machen Sie sich nichts vor: wenn Sie wirklich 90 werden, und das wünsche ich Ihnen, werden Sie wahrscheinlich von der netten jungen Familie von nebenan quersubventioniert.
Ich frage mich schon lange. Welchen Beitrag leisten die Pensionskassen selber zur Lösungsfindung. Es kann nicht sein, dass man mit ca. 1200 Kässeli das Vermögen von ca. 800Mrd. verwaltet. Bis Ende 2017 war die mittler Rendite 3.17% der verwalteten Vermögen. Wir erhalten 0.75 – 1%…Wer nimmt da die Differenz?
Einige Versicherungen bieten seit letztem Jahr keine Vollversicherungen mehr an sondern nur noch teilautonome Lösungen. Warum…Man schiebt das Risiko der Anlagen an die Versicherten ab und kassiert weiterhin die hohen Verwaltungskosten und Risikoprämien.
Reformvorschlag:
– Gründug eines Staatsfonds mit ca 300-400 Mrd….wie Norwegen.
– Wahl der Aktienhöhe durch Anlageklassen.
– Reformieren der viele kleinen Kassen.
– Entkoppelung der Risikoleistungen.
Die 2. Säule ist ein reines Schönwetterkonstrukt und ist am Ende der Fahnenstange angelangt. Werden Altrentner zur Kasse gebeten dann stürzt das System in sich zusammen, wer zahlt in etwas freiwillig ein für eine später unbekannte Leistung die ja jederzeit gekürzt werden kann, nach dem Motto April, April? Deshalb funktioniert als Rente ausschliesslich nur ein Umlagesystem.
Wichtig ist einfach niemals anzusprechen, wer seit bald zwei Jahrzehnten unser Vermögen und die Rente kassiert.
Diese Ungleichheit könnte ja sonst gebrochen werden und gut ist.
Die Einzahlungen der Sparprämien sollten doch auf sogenannten Individualkonti geführt werden…. und von da aus für die Rentenzahlungen…
Werden wirklich die Gelder der Einzahlenden an die heutigen Bezüger in welcher Form auch immer (Quersubventionen) benützt, ist das System in Frage gestellt und kommt unweigerlich zum Kollaps.
Wo bleibt den da die FINMA?
Eine Transparenz ist also nicht ersichtlich – sollte aber – es geht um die Ersparnisse der Arbeitnehmer. Wäre wohl sinnvoller diese Hintergründe aufzudecken, statt im Kassensturz Geschichten über Broker und Courtagen zu dokumentieren.