So profitieren Sie vom Dividendensegen

Diese Rechnung geht nicht auf: Eine Aktie nur schnell wegen der Dividende zu kaufen und dann wieder abzustossen, ist unklug, zumal für den Kauf und den Verkauf auch Gebühren fällig werden. Foto: iStock

Wenn ich in den nächsten Tagen noch UBS- oder CS-Aktien kaufe, bekomme ich noch die Dividende, oder ist der Stichtag der 1.1. des Jahres? W.T.

Sie können jetzt noch an der Börse Aktien der beiden Grossbanken erwerben und kommen so in den Genuss der entsprechenden Dividenden. Entscheidend ist nicht, dass Sie die Aktien bereits am Jahresanfang besitzen, sondern an den Daten, die von den Unternehmen als Stichtage für die Dividendenberechtigung festgelegt wurden. Der Anspruch auf die Ausübung von Ihrem Dividendenrecht wird durch Unternehmenstermine geregelt.

Welches die genauen Daten sind, erfahren Sie auf den Internetseiten der Unternehmen unter der Rubrik «Investor Relations». Hier finden Sie eine Rubrik mit wichtigen Daten. Neben den Daten der Generalversammlung ist auch aufgeführt, wann der Dividendenstichtag ist bzw. wann Sie die Aktie zwingend besitzen müssen, damit Sie in den Anspruch der Dividende gelangen. Sie erfahren da auch, wann die Aktie ex-Dividende gehandelt und wann die Dividende genau ausbezahlt wird.

Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie die Aktie, von der Sie sich eine Dividende wünschen, noch vor der Generalversammlung erwerben. Die meisten Generalversammlungen finden in den Monaten März, April und Mai statt. Sie können also jetzt noch rechtzeitig Aktien von einigen Dividendenperlen erwerben und dann vom schönen Dividendensegen profitieren.

Möglich ist das derzeit nicht nur bei den beiden von Ihnen erwähnten Grossbanken UBS und CS, sondern auch bei den Versicherungsfirmen wie Zurich oder Swiss Re, die noch höhere Dividenden als die Banken ausschütten. Zurich und Swiss Re erreichen eine stolze Dividendenrendite von über 5 Prozent. Mit Frankenanleihen von guten Schuldnern erreicht man indes nur mickrige Zinsen.

Die Verlockung ist somit gross, dass man jetzt noch bei Dividendenperlen an der Schweizer Börse einsteigt. Wie vieles im Leben hat allerdings auch das einen Haken. Sie können sich zwar die schönen Dividenden einstreichen. Nach der Auszahlung geht der Kurs aber zurück. Sie sitzen dann zunächst einmal auf Buchverlusten. Wenn das Unternehmen erfolgreich ist, haben Sie eine gute Chance, dass sich der Kurs dann allmählich vom Dividendenabgang wieder erholt. Eine Garantie dafür haben Sie aber nicht. Zudem brauchen Sie viel Geduld. Ihr Geld ist dann blockiert und den stärkeren Kursschwankungen ausgesetzt.

Zusätzlich gehen Sie mit Dividendenperlen generell ein deutlich höheres Risiko ein als etwa mit schwach rentierenden Obligationen in Schweizer Franken. Dividendenperlen sind somit nur eine Alternative zu Anleihen für Anleger, die ein erhöhtes Risiko tragen können und wollen. Man sollte sich nie nur von der schönen Dividende leiten lassen, sondern sich bewusst sein, dass man nach der Dividendenausschüttung die Aktien mit einem Abschlag im Depot hat.

Beachten sollte man auch, dass die Dividende versteuert werden muss. Anders indes ein Kursgewinn: Dieser ist steuerfrei. Eine Aktie nur schnell wegen der Dividende zu kaufen und dann rasch wieder abzustossen, halte ich nicht für klug. Da geht die Rechnung meist nicht auf, zumal Sie für den Kauf und den Verkauf von Aktien auch noch Gebühren an die Banken zahlen müssen.

Vielmehr würde ich Dividendenperlen von erstklassigen Qualitätsunternehmen wie Nestlé, Novartis, Roche, Swiss Re oder Zurich langfristig halten und so sowohl vom Dividendensegen als auch von einem auf lange Sicht erhofften Kursanstieg profitieren.

14 Kommentare zu «So profitieren Sie vom Dividendensegen»

  • herbert rieder sagt:

    wie wäre es denn, Herr FACHMANN, wenn man da den ETF auf Dividenden empfehlen würde????
    oder doch ein flachmann

  • R.Keller sagt:

    Bei den Dividendenperlen wird öfftes die Nachfrage dieser Aktien vor der Ausschüttung größer und damit steigen die Kurse. (Kaufpreis)

    • Tom Sivers sagt:

      Einfach den Dividendenabgqng abwarten und 5 % günstiger kaufen, dann wird auch die Verrechnungssteuer von 35% nicht fällig und dann auf eine Kurserholung hoffen, was um den angekündigten Brexit nicht einfach werden wird.

  • Hermann Ostermayer sagt:

    ETF sind meist eine Illusion. (für den Endkunden).
    Für mögliche Gewinne aus Aktien, bewährt sich eine langfristige Anlage-Strategie am besten. Ein ständiges hin und her macht Taschen leer.

  • Philipp Krick sagt:

    Kommt immer darauf an, für wieviel man die Aktien gekauft hat. Wer Nestlé für 68.– gekauft hat (Kurs Mitte 2018), kann von der Dividenden-Ralley profitieren und sie jetzt mit 22.– Franken Kursgewinn verkaufen und gut und gerne auf die Dividende von 3.– verzichten !

    • J.Oppliger sagt:

      Herr Krick, man kann die Nestlé-Aktien gut auch behalten, weil die Dividende Jahr für Jahr erhöht wird und die Firma bis Ende 2020 ein Wachstum von rund 5 Prozent erreichen möchte gegenüber 3 Prozent von Ende 2018 mit dem sehr initiativen Konzernchef, der den Kurs noch mit langen Aktienrückkäufen zusätzlich erhöht. Ausserdem gibt es kaum eine defensivere Aktie als dieser erfolgreiche Nahrungsmulti.

  • C. Gerber sagt:

    da gerade die Aktien von CS oder UBS durch diverse Faktoren (Brexit, Italien, USA-China, etc.) derzeit stark unter Druck sind kann man jetzt mit gutem Grund zukaufen, von den Div. profitieren und dann zuschauen, wie sich der Kurs in den nächsten Wochen und Monaten erholt. Denke 20 ist bei beiden möglich dieses Jahr

    • Stephan Fehlmann sagt:

      Das ist leider eher frommes Wunschdenken. Von diesem Szenario träume ich schon seit bald 10 Jahren, als ich die UBS für über 70 Fr. gekauft habe. Die Aktie ist heute sogar noch tiefer, als kurz nach dem grössten Kurseinbruch. Und dieses Trauerspiel dürfte weiter anhalten….wetten!!! Bei der UBS stimmen aber weiterhin die Boni-Ausschüttungen…..und das ist doch sicher auch ein Highlight….einfach nicht für den Anleger!

  • Claire Deneuve sagt:

    Mit Cum Ex und Cum Cum haben doch einige den Dividendenstichtag schön multipliziert und viele Staaten ganz schön abgezockt, vor allem in Deutschland, als der Totalversager Dr. Schäuble über ein Jahrzehnt nichts dagegen gemacht hat und so seinem Geldsäckel über 32 Mrd € oder gar noch einiges mehr flöten gingen.
    Zum Glück waren unsere Jungs bei der eidg. Finanzverwaltung etwas vifer und haben dieses Spiel schon ziemlich bald mal abgestellt schon um 2007 rum!

    • Rudolf Reisiger sagt:

      „Dividend stripping“ nach CH-Lesart und die „cum-/ex“-Tricks gegen den deutschen Fiskus sind nicht das gleiche.

  • Markus Petersen sagt:

    Swiss Re kann man seit ihrem Diversity-Debakel getrost aus der Liste der „Schweizer Qualitätsunternehmen“ streichen. Wer sich um derartigen Quatsch statt uns Business kümmert, bei dem ist es ziemlich morsch im Gebälk – auch wenn die Dividende auf Teufel komm raus hochgehalten wird, um den Schein zu wahren.

  • Alain Surlemur sagt:

    Aktie Mustermann, Kurs 100, Dividende 3.00, Kaufspesen 0.5%, Dividendenabschlag 2%, Verkaufsspesen 0.5%.
    Unterm Strich nix gewonnen, nur die Bank macht Gewinn.

    Ich glaub ich rette da lieber Fünferli vor der Dampfwalze….

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