So lassen Sie Ihre Säule 3a beständig wachsen

Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten: Wichtig ist auch, dass man sein 3.-Säule-Geld überhaupt investiert und nicht nur einfach auf dem Konto liegen lässt, wo es kaum eine vernünftige Rendite abwirft. Foto: iStock

Ich habe eine Frage zu Fondssparlösungen für Säule-3a-Konten mit Indexfonds oder ETF. Zum Beispiel Swisscanto (CH) Vorsorge Fonds 45 Passiv VT CHF. Nun hat mich auch das VZ kontaktiert und ihre 3a-Vorsorgelösung mit ETF und Indexfonds angepriesen. Ich verstehe die Unterschiede der verschiedenen Angebote nicht und auch nicht die unterschiedliche Zusammenstellung der Kosten. Können Sie eine Empfehlung machen? R.S.

Der von Ihnen in der Frage erwähnte Vorsorgefonds von Swisscanto ist eine gute Form, um das 3.-Säule-Geld kostengünstig und langfristig in Wertschriften zu investieren. Dabei handelt es sich um einen Mischfonds, der passiv investiert und einen maximalen Aktienanteil von 50 Prozent aufweist. Der Rest wird in Obligationen, Immobilienanlagen oder Schweizer Pfandbriefen oder auch Rohstoffen angelegt.

Der Fremdwährungsanteil ohne Währungsabsicherung darf höchstens knapp ein Drittel umfassen. Grösste Positionen sind Nestlé, Novartis, Roche, Zurich und ABB. Mit Kosten von rund 0,4 Prozent ist der Fonds günstig.

Eine Alternative aus meiner Sicht wäre der Swisscanto (CH) Vorsorge Fonds 75 passiv VT CHF. Dieser weist ebenfalls eine geringe Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio TER von 0,43 Prozent aus, zeichnet sich aber durch eine strategische Aktienquote von höheren 75 Prozent aus. Damit tragen Sie zwar ein höheres Kursschwankungsrisiko. Beim Vorsorgesparen im Rahmen der Säule 3a macht für mich eine höhere Aktienquote grundsätzlich Sinn, da das Kapital in der Regel während vieler Jahre – oft zehn, zwanzig oder sogar dreissig Jahre – liegen bleibt. Eine tiefere Aktienquote sollte man indes wählen, wenn man wenige Jahre vor der Pensionierung steht.

Auch das VZ bietet aus meiner Sicht kostenmässig attraktive Möglichkeiten, um sein Vorsorgegeld in Wertschriften anzulegen. Hier wird das Kapital in Exchange Traded Funds – also börsengehandelte Fonds – investiert, welche an einen Index gekoppelt sind. Dank dieser Strategie sind die Kosten ebenfalls deutlich geringer als bei herkömmlichen Vorsorgefonds. Die Kosten dürfen sich in einer ähnlichen Grössenordnung bewegen wie bei den passiven Swisscanto-Fonds.

Welche Variante für Sie besser ist, kann ich nicht sagen, da ich die konkreten Angebote, die Ihnen das VZ gemacht hat, nicht kenne. In der Grundrichtung sind beide Varianten ähnlich: Beide investieren passiv in Wertschriften und geben Ihnen die Möglichkeit, mit wenig Gebühren Ihr Vorsorgegeld langfristig anzulegen.

Bei beiden Varianten müssen Sie sich überlegen, wie viel Risiken Sie tragen wollen und können. Die Antwort hängt nicht zuletzt von Ihrem Anlagehorizont ab. Wenn Sie jung sind oder auch noch wenigstens zehn Jahre bis zur Pensionierung haben, würde ich eher eine Strategie mit einer höheren Aktienquote nutzen.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man erstens sein 3.-Säule-Geld überhaupt investiert und nicht nur einfach auf dem Konto liegen lassen, wo es kaum mehr eine vernünftige Rendite abwirft. Und zweitens, dass man Wertschriftenlösungen mit geringen Gebühren für sein Vorsorgegeld wählt. Die Gebühren vermindern die effektive Rendite. Doch als Vorsorgesparer sollte man das Ziel haben, eine möglichst attraktive Rendite zu erzielen.

Über die vielen Jahre hinweg, in denen das Vorsorgegeld blockiert ist, macht schon ein kleiner Renditeunterschied aufgrund des Zinseszinseffekts einiges Geld aus, das man bei der Auszahlung bei der Pensionierung hat oder nicht. Allein mit dieser Differenz kann man sich nach der Pensionierung schon eine schöne Reise finanzieren.

34 Kommentare zu «So lassen Sie Ihre Säule 3a beständig wachsen»

  • Max Silver sagt:

    Ich persönlich, würde den Brexit abwarten, dann kann man sicherlich sehr sehr günstig in Wertschriften einsteigen, wenn überhaupt…

    • Milton Friedman sagt:

      Der Markt kennt den Brexit und dessen Folgen bereits. Die Korrekturen sind grösstenteils schon priced.

  • Paul Kellenberger sagt:

    Einen Unterschied gilt es noch mit zu betrachten: Bei der VZ kann beim Bezug der Säule 3a das Säule 3a Depot in ein normales Depot transferiert werden, ohne die Anteile zu verkaufen. Dies bieten die wenigsten Banken an. Falls zur Zeit des Bezuges die Börse im Tief ist, ist dies ein grosser Vorteil.

    • Tom Franke sagt:

      Vorsorgeguthaben aus der Säule 3a können fünf Jahre vor Erreichen des ordentlichen Pensionierungsalters ausbezahlt werden. Spätestens beim Erreichen des AHV-Alters müssen sie ausbezahlt werden, es sei denn, dass man weiterhin erwerbstätig ist. In diesem Falle kann der Bezug bis zum 70. Altersjahr aufgeschoben werden.

    • Manuela Fischer sagt:

      Blödsinn, den Übertrag in ein reguläres Bankendepot bieten auch andere Banken an.

  • Ives Miller sagt:

    Habe vor 10-Jahren für 150´000.- Franken ein Vorbezug aus der 3.Säule für Wohneigentum getätigt, war einer meiner besten Entscheidungen, Wertsteigerung meiner Immobilie an bester Lage seither 30%.

  • Josef Marti sagt:

    Das ganze macht nur Sinn wenn man das Geld gar nie brauchen und nur in die nächste Generation hinüberretten will. Will man es endlich selbst auf den Kopf hauen und für Nutten und Alkohol verprassen dann werden einem so viel Gebühren und Liquidationskosten aufgebrummt dass von der gepriesenen Rendite gar nichts mehr übrig bleibt.

  • Urs Forster sagt:

    Da für viele heute die Säule 3a die einige Möglichkeit ist sich später einmal Wohneigentum zu erwerben, muss ich dringend von Produkten bei der Säule 3a abraten, welche mit einem Fonds hinterlegt sind. Denn bei einem Bezug macht man dann vielfach einen Taucher oder kann es erst gar nicht zum Erwerb von Wohneigentum nutzen.

  • Ralph Künzle sagt:

    Wenn ihr weiter den Banksters und Versicherungsbetrügern sowie den Fondsmanagern auf den leim kriecht, seid ihr selber schuld wenn der „Plan“ nicht aufgeht.

    Beispiel: Mann, 20ig, Entscheidung: Kaufe jeden Monat 1 Goldvreneli. Man rechne, 20-65 = 45 Jahre Arbeit = 45Jahre x12 Monate = 540

    Dieser Mann besitzt ab Rentenalter 540 Goldvrenelis. Rechnet es mal um!
    Nun kommt Hochfinanz und sagt : kein Zins, Rendite nur wenn Gold gestiegen ist im Vergleich zum Ankaufspreis. Bla bla bla…

    Ich sage: Er hat sich extrem viel Kaufkraft erhalten, Null Risiko und einen schönen Betrag für das Alter erspart. Gleichzeitig eine Möglichkeit des Vererbens wenn er es nicht ganz verbrauchen muss und ist noch gegen jeden Crash des Systems geschützt.

    • Eric sagt:

      @Ralph
      Der Kaufskurs des Goldvrenelis ist CHF 210.— und der Verkaufskurs CHF 130.—! Die Erben werden sich freuen und die Vrenelis sofort verkaufen…
      An einer Nestle Aktie hätten sie mehr Freude gehabt

      • Ralph Künzle sagt:

        @Eric:
        Stand Heute: 20 Fr Vreneli
        ZKB
        Verkauf/Ankauf: 272.- / 241.-
        Edelmetallhändler
        Verkauf/Ankauf 262.- / 243.-

        Zusatz: Ende 99, also vor 20 Jahren kostete eine Unze Gold ca. 300.- Dollar… Heute 1323.- Dollar.

        Frage:
        Warum verbreiten sie falsche Zahlen? Arbeiten sie bei der Bank/Versicherung oder warum wollen sie das Gold madig machen? Dieses Beispiel dient nur zur Information. Der Mann hätte ALLES richtig gemacht.

        Nun rechnen sie Neu.
        Und verbreiten in Zukunft keine „FakeNews“

  • Baumgartner sagt:

    Profit wird nur auf Kosten anderer Personen generiert.
    Lasst euch informieren wo euer Geld angelegt wird! Gerade bei Rohstoffen würde ich es mir zwei mal überlegen. Wer im Supermarkt Bio- und Fairtrade einkauft, sollte die Finger von Anlagen in Rohstoffen lassen.

  • Schorsch Müller sagt:

    Ich habe mir eins bei VIAC angelegt, da kann ich monatlich neu entscheiden wie hoch der Aktienanteil sein soll. Geht schön und komfortabel via App. Habe momentan 0.39% effektive Verwaltungsgebühr plus 0.03% externe Produktkosten.

    • Seeländer sagt:

      Genau. Und wer bei VIAC neu Einsteigen möchte, holt sich am besten bei mir einen Einladungscode und sichert sich für die ersten 500.-Fr. Sparguthaben auf Lebzeiten eine Gebührenbefreiung:
      haus ätt ewanet pkt ch

  • Klaus sagt:

    Ich kann Herrn Spieler hier für einmal nicht beipflichten. Ich hatt die Swisscanto Lösung für über ein Jahrzehnt. Fazit: abzüglich der Gebühren hatte ich über 10 Jahre fast exakt 0.00 Prozent Zinsen. Da wären sogar die lächerlich tiefen Zinsen von heute noch besser.
    Ich frage mich auch, ob die ZKB den Kauf von Swisscanto nicht schon bereut, wie ich mich auch frage, ob dieses ewige Mantra „kaufen Sie Fonds“ nicht einfach die „Kleinen“ da lassen soll, wo sie hingehören, damit diese nicht unkontrolliert im Aktienmarkt wüten.
    Meine mittlere Rendite am A-Markt in den letzten Jahren als Anfänger aber viel Leser, liegt gemäss Berechnung der Bank bei über 8 Prozent (2018 Absturz) eingerechnet. Sicher ist da auch Glück mit dabei.

    • Beat Zahnd sagt:

      Also den Swisscanto Vorsorge Fonds 75 Passiv VT CHF wurde erst 21.04.2017 aufgelegt. Es ist mir ein Rätsel wie sie diesen schon 10 Jahre halten konnten.

  • Felix sagt:

    Und was nie erwähnt wird:

    Die Wertsteigerung eines Fonds bei der Säule 3a, d.h. der Kapitalgewinn, wird als Einkommen beim Bezug der Vorsorgegelder versteuert.

    Investiere ich hingegen ausserhalb der Säule 3a in einen Fonds, muss ich den Kapitalgewinn nicht als Einkommen versteuern.

    • Paul Kellenberger sagt:

      Stimmt nicht. Fonds werden aufgelöst, Geld bezogen und die Steuer richtet sich ausschliesslich nach der Höhe des Säule 3a Kontos. Da gibts keinen Kapitalgewinn zu versteuern.

      • Iris Bühler sagt:

        Quatsch, falls Sie die Funds mit Gewinn verkaufen, steigt automatisch das Guthaben des 3.Säule Kontos welches als gesamtes versteuert werden muss.

      • Maxima Livers sagt:

        @ Kellenberger: Bei der späteren Auszahlung wird das ganze vorhandene und ausbezahlte Kapital inklusive Erträge versteuert. Und zwar getrennt vom übrigen Einkommen zu einem Sondersatz.
        Eine Ausscheidung der Erträge wird nicht vorgenommen. Das heisst: jetzt müssen Sie auch die an sich steuerfreien Aktienkursgewinne versteuern.

  • Markus Mehl sagt:

    Hey ich fand diesen Beitrag sehr informativ ich bin jetzt circa 18 monate dabei zu investieren und was ich wirklich jeden empfehlen kann ich das Buch http://bit.ly/2SITroU . Fand ich sehr gut und wenn man wirklich sein Geld sinnvoll anlegen möchte eine sinnvolle entscheiden die man trifft.

    • Klaus sagt:

      Frage an Tagi Redaktion: wieso rutscht diese Schleichwerbung hier durch? Beachten Sie den Link im Text.

  • Heinz Roever sagt:

    Ich habe leider mit dem VZ schlechte Erfahrungen gemacht.
    Schlechte Anlagestrategie!
    Als ich nach 7 Jahren und einem guten Börsenjahr den Auftrag gegeben habe auszusteigen, haben sie meinen Auftrag einfach ignoriert und nicht ausgeführt.
    In der Zwischenzeit gab’s einen Börsenabsturz und ich stand wieder am selben Standpunkt wie 7 Jahre zuvor!
    Das ignorieren von Kundenwünschen ist beim VZ üblich, die Kunden werden als inkompetent angesehen, das ist meine Erfahrung!
    Ich habe in der Zwischenzeit mein ganzes Kapital abgezogen und an einem neuen Ort angelegt!

  • Feriengast sagt:

    Wie kommt er denn auf den Zinseszinseffekt, gerade den habe ich bei einer Fond Lösung nicht. Der gemachte gewinn des Vorjahres kann im nächsten wieder weg sein.

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