Warum die Hypozinsen bald ansteigen werden

Nur noch eine Frage der Zeit: Die Hypozinsen werden zwar noch bis Ende Jahr tief bleiben, dann aber vermutlich ansteigen. Markant sinken werden die Hypozinsen sicher nicht mehr. Foto: iStock

Ich habe eine Hypothek in zwei Tranchen. Die erste mit Ablauf Dezember 2019 und die zweite mit Ablauf 2020. Die Bank bietet mir eine Festhypothek mit fünf Jahren Laufzeit oder zehn Jahren. Gibt es eine Tendenz für Zinserhöhungen, oder soll ich mit einem Abschluss abwarten? P.H.

Tendenziell zeigen die Zinsen nach oben. Allerdings haben wir eine unterschiedliche Entwicklung in den USA und in Europa. In den USA hat die Notenbank die Leitzinsen bereits mehrmals angehoben und dürfte diese noch weiter anheben. Der Grund: Die US-Wirtschaft läuft auf Hochtouren, und die Inflation hat angezogen. Deshalb muss die Notenbank eine Überhitzung der Wirtschaft verhindern.

In Europa hingegen hat die Europäische Zentralbank signalisiert, dass die Leitzinsen noch sicher bis im Sommer dieses Jahres tief bleiben. Auch in Europa entwickelt sich die Konjunktur recht gut, aber lange nicht so stark wie in den USA. Die Teuerung hat ebenfalls etwas angezogen. Der Inflationsdruck ist in Europa aber ebenfalls geringer als in Amerika.

Vor allem aber hängen über der europäischen Wirtschaft zwei Unsicherheitsfaktoren: erstens der Austritt von Grossbritannien aus der EU Ende März dieses Jahres. Und zweitens die Schuldenberge und das Haushaltsdefizit in Italien. Die EU und Italien liegen sich deswegen schon länger in den Haaren. Einige Politiker in Italien drohen sogar regelmässig mit einem EU- und Euroaustritt Italiens. Auch wenn das kaum passieren dürfte, verunsichert es die Anleger.

Vor diesem Hintergrund dürften die Zinsen in Europa noch länger tief bleiben. Damit ist auch für die Zinsen in der Schweiz schon viel gesagt: Denn die Schweizerische Nationalbank ist stark von den Entscheiden der Europäischen Zentralbank abhängig.

Würde die Schweizerische Nationalbank die Zinsen vor der EZB anheben, käme es zu einer stärkeren Fluchtbewegung in den Franken und der Euro würde sich wieder abschwächen. Genau dies will die SNB aber unbedingt verhindern, da der hiesige Export und der Tourismus Nachteile hätten. Die Leitzinsen bleiben somit auch in der Schweiz weiter tief, zumal wir ja weiterhin Negativzinsen haben.

So weit die Grosswetterlage. Bereits angezogen haben allerdings die Kapitalmarktzinsen. Die Rendite der US-Bundesanleihen ist zeitweise auf über 3,2 Prozent geklettert, und auch die Rendite der Schweizerischen Bundesanleihen ist phasenweise wieder auf null oder leicht darüber gestiegen, notiert jetzt aber wieder im Minus. Hier gibt es eine Tendenz für leicht steigende Zinsen.

Bezogen auf die Hypozinsen, gehe ich davon aus, dass diese noch bis Ende Jahr tief bleiben. Es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, dass sie ansteigen. Markant sinken werden die Hypozinsen sicher nicht mehr.

Wenn Sie Sicherheit und finanzielle Planbarkeit suchen, würde ich die tiefen Zinsen anbinden. Hypotheken mit Laufzeit von fünf und zehn Jahren sind derzeit gesucht und je nach persönlichen Verhältnissen und Ihren Lebensumständen, die ich nicht kenne, sinnvoll.

Falls Sie also die tiefen Zinsen auf zehn Jahre anbinden möchten, rate ich Ihnen, im Jahr 2020, wenn die zweite Tranche fällig wird, die Laufzeit auf die erste Tranche abzustimmen. Ein Wechsel zu einer Konkurrenzbank Ihrer heutigen Hypothekarbank ist faktisch nur möglich, wenn die Laufzeiten auf einander abgestimmt sind.

Mit der Festhypothek profitieren Sie lange von den tiefen Zinsen, sind damit aber auch für die gewählte Laufzeit an den Vertrag gebunden.

82 Kommentare zu «Warum die Hypozinsen bald ansteigen werden»

  • Thomas Cramer sagt:

    Das immer wiederkehrende Märchen mit den steigenden Zinsen.
    Keine Bank würde heute eine 10jährige Festhypothek zu einem sehr tiefen Zins anbieten , wenn sie stark steigende Zinsen erwarten würde.

    • Mario Böller sagt:

      Wer glaubt, eine Festhypothek sei Bankseitig nicht kündbar, der irrt. Denn viele Anbieter fügen in Ihren Vertragsbestimmungen Klauseln ein, die es dem Finanzinstitut erlauben, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen. Beispielsweise dann, wenn der Wert der Immobilie stark sinkt. Wie hoch die Reduktion des Immobilienwertes sein muss, ist indes meist nicht klar definiert und lässt damit Spielraum für die Institute.

    • Rolf Rothacher sagt:

      Warum nicht? Dieselben Banken geben ja auch Kassenobligationen mit 10 Jahren Laufzeit heraus oder können sich langfristig Geld borgen. Ausserdem gehen Banken stets Risiken ein. Anfang der 1990er-Jahre mussten die Banken deswegen über 50 Milliarden an Hypothekar-Krediten abschreiben!
      Was aber sicher ist: wenn die Zinsen zu steigen beginnen, dann werden die Banken KEINE Festhypotheken mehr anbieten, weil die Anleger auch keine 10-jährigen Kassenobligationen mehr kaufen, weil sie auf höhere Zinsen hoffen.

      • Tamara Rizutto sagt:

        @ Rotacher: Blödsinn: Wer glaubt, eine Festhypothek sei Bankseitig nicht kündbar, der irrt. Denn viele Anbieter fügen in Ihren Vertragsbestimmungen Klauseln ein, die es dem Finanzinstitut erlauben, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen. Beispielsweise dann, wenn der Wert der Immobilie stark sinkt. Wie hoch die Reduktion des Immobilienwertes sein muss, ist indes meist nicht klar definiert und lässt damit Spielraum für die Institute.

    • Tom Sivers sagt:

      Festhypotheken lohnen sich nicht, weil Banken trotz der Negativzinsen mit einer fiktiven Zinskurve von mindestens null Prozent plus Kreditmarge rechnen. Dies deshalb, weil sie die Spargelder zu null Prozent verzinsen.
      Doch die effektiven Interbanksätze sind bis zu 0,75 Prozent im Minus. Das bedeutet, dass Festhypotheken bis zu 0,75 Prozentpunkte zu teuer sind. Erst wenn die Interbanksätze wieder positiv sind, können Festhypotheken wieder spürbar teurer werden. Das dürfte noch viele Jahre nicht der Fall sein. Ein Blick auf die Entwicklung der Interbanksätze (SWAP) zeigt: Die Marktteilnehmer erwarten, dass die Zinsen erst ab 2040 wieder über null Prozent steigen könnten.

  • Gaudenz Salvis sagt:

    Festhypotheken bleiben zu teuer.
    Mit einer Festhypothek wettet man gegen den Markt. Diese Wette gewinnt man nur, wenn die Zinsen stärker steigen, als es der Markt erwartet. In den letzten Jahrzehnten war das nie der Fall. Geldmarkt-Hypotheken waren immer günstiger. Aktuell erhält man 3-Monats Libor Hypotheken mit Margen zwischen
    0.70 % – 0.90%.

    • Andreas Schwander sagt:

      Ja, das stimmt. Man gewinnt nie gegen die Bank. Allerdings sind weniger als fünf Prozent der Hypotheken kurze Festhypotheken mit Laufzeiten von einem bis drei Jahren. Die sind oft sogar billiger als Libor. Damit fährt man eigentlich am besten – nur sagt einem das niemand.

    • Rolf Rothacher sagt:

      Mit Wohneigentum spekuliert man nicht. Deshalb sind für die meisten Menschen Festhypotheken die langweilige, etwas teurere, aber auf jeden Fall sichere Lösung.
      Niemand weiss, was die Zukunft bringt. Was aber sicher ist: steigen die Zinsen aufgrund einer galoppierenden Inflation stark an, verlieren 80% der heutigen Libor-Hypothekarzins-„Jünger“ ihr Wohneigentum.

      • Natascha Kramer sagt:

        @ Rotacher: Die neidischen Menschen sind doppelt schlimm daran: Sie ärgern sich nicht nur über das eigene Unglück, sondern auch über das Glück der andern.

      • Livio Luca sagt:

        @ Rotacher: Zuerst einmal sollte man Wohneigentum besitzen, bevor man es verlieren kann, nicht wahr Rotacher?
        Das die Festhypo „Jünger“ freiwillig Zehntausende an Mehrzinsen zahlen ist doch schön:-)

      • Svetlana Pedrova sagt:

        @ Rolf Rotacher: Keiner glaubt mir, daß ich alles besser weiß!

      • Andreas Schwander sagt:

        Kurze Festhypotheken sind keine Spekulation. Sie sind die günstigste Art, eine Immobilie zu finanzieren. Wir sind in den letzten Jahren gut damit gefahren, uns an einem langfristigen Durschschnittszins zu orientieren, den wir bereit sind zu zahlen. Den haben wir 2009 auf 1,4 Prozent festgelegt und sind nun seit Jahren drunter. Die Zinsen dürfen sich deshalb verdoppeln und wir schlafen noch immer gut. Mit dieser Strategie ist Splitten sogar sinnvoll. Gallopierende Inflationen gab es schon lange nicht mehr und der Vorteil davon ist, dass sie nicht nur Ersparnisse, sondern auch die Schulden wegfrisst.

      • Claudion Hammer sagt:

        Rothacher: In der Schweiz gab es noch NIE eine galoppierende Inflation in den letzten über 100 Jahren.
        Mal gabs eine schleichende Infaltion 1991/92, schon 1990 stiegen die 6-Monatsliborzinsen dann zeitenweise auf über 10% und blieben bis 1992 auf hohem Niveau, das hätte dann wohl schon manchem Liborbesitzer in arge Bedrängnis gebracht.
        https://de.global-rates.com/zinssatze/libor/schweizer-franken/1990.aspx

        Auch wenn die SNB in den letzten Jahren die Geldmenge M0 um Faktor 11 vergrössert hat, so hat sich gleichzeitig die Geldumlaufgeschwindigkeit auf das tiefste Niveau seit 1906 (SNB Gründung) verringert.
        M*V=P*Q – die Geldmenge M alleine fördert noch keine Inflation (P Delta) Q=Output, V= Geldumlaufgeschwindigkeit

  • Peter Koller sagt:

    Zuerst mal wie gesagt wurde auf keinen Fall mehr splitten. Ich würde eher eine Libor machen und dann im 2020 eine neue Hypothek für den Gesamtbetrag. Da Sie dann die Bank wechseln können und somit am längeren Hebel sitzen, werden Sie trotz allfällig leichtem anstieg nicht schlechtere Konditionen bekommen.

    Am einfachsten rechnet man sich das aus, wie viel es über 10 Jahre kostet. Also wenn Sie jetzt für 5 Jahre abschliessen (anstatt 10) wie hoch darf der Zins dann in 5 Jahren sein für eine weiter 5 Jahres hypothek, damit Sie nicht schlechter fahren also mit einer 10 Jährigen? Wenn sie die 5-jährige für 0.75% bekommen, was durchaus möglich ist und die 10 Jährige für 1.2%, dann könnten Sie nach 5 Jahren für eine 5 Jährige 1.65% zahlen um gleich zu fahren.

    • Andrea Salvisberg sagt:

      Eine Libor-Hypothek ist in Zeiten von sinkenden, stabilen oder nur leicht steigenden Zinsen die beste Wahl. Vorausgesetzt, sie können mit der Unsicherheit leben und legen das gesparte Geld zur Seite
      Alternativ können Sie sich auch für eine Festhypothek mit kurzer Laufzeit wie etwa 2 Jahre entscheiden und diese jeweils wieder verlängern. Historisch betrachtet fahren Sie damit 1.0 bis 1.5 Prozent günstiger als mit sehr langfristigen Festhypotheken. In diesem Fall sollten Sie aber als Alternative die Libor-Hypothek ggf. mit Zinsabsicherung gegen oben in Betracht ziehen und die Zinsen vergleichen.

    • Rolf Rothacher sagt:

      Doch es gab auch schon Zeiten, in denen die Hypothekarzinsen innerhalb von zwei Jahren um 3 % und mehr anstiegen. Und in denen man keine Festzins-Hypothek mehr angeboten bekam!
      Wenn die Zinsen (aus welchen Gründen auch immer) stark ansteigen sollten, wird keine Bank mehr Festzins-Hypotheken anbieten, ganz einfach, weil ihnen niemand das Geld mit ähnlich langer Laufzeit zur Verfügung stellt, weil alles auf höhere Zinsen in der Zukunft hofft.

      • Mara Curiger sagt:

        @ Rotacher: Quatsch, es gibt immer Hypos welche auslaufen und entsprechend verlängert werden müssen. Was ist eigentlich generell Ihr Problem?

      • Iris Hofer sagt:

        @ Rotacher: Das Ei will oft klüger sein als die Henne.

      • Peter Koller sagt:

        Wenn es der Wirtschaft so gut geht, dass die Zinsen so stark steigen, dann dürften diese Kosten auch tragbarer sein.
        Ich sehe aber 0 Anzeichen, dass dies in Europa und besonders nicht der CH passieren wird. Die Schweiz muss ja immer schauen, dass die Zinsen tiefer sind als im EU-Raum wegen dem Euro-Kurs.

        Ein Grund gegen 10-Jährige Hypotheken ist auch das Kleingedruckte. In dem von Ihnen beschrieben Fall kann die Bank nämlich Ihre 10 Jährige Hypothek zu 1.2% kündigen. Dann stehen Sie genau so blöd da wie jemand mit einer kürzeren Laufzeit…nein noch blöder da sie vorher mehr bezahlt haben.

  • Dominik Lutz sagt:

    Wer sich über eine lange Zeit an ein Kreditunternehmen bindet, sollte unbedingt darauf achten, sich nicht unnötig weitere Fussfesseln anzulegen. Häufig wird Ihnen empfohlen, die Kreditschuld auf verschiedene Tranchen mit unterschiedlicher Laufzeit zu verteilen. Der Vorteil einer solchen Tranchierung liegt darin, dass Sie nicht zu einem Zeitpunkt die gesamte Hypothekarschuld refinanzieren müssen, sondern die Refinanzierung über mehrere Zeitpunkte und somit auch in unterschiedlichen Zinsumgebungen abschliessen können. Doch vorsicht: Liegen die Tranchen-Laufzeiten mehr als zwei Jahre auseinander, besteht in der Regel keine Möglichkeit, die auslaufenden Tranchen bei der Konkurrenz abzulösen. So sind Sie an das Finanzinstitut gebunden und dieses kann Ihnen die Zinsen diktieren.

  • Müller sagt:

    In Ihrem Artikel haben Sie leider vergessen die Situation in Frankreich, der zweitstärksten Wirtschaft Europas, einzubeziehen. Frankreich hat erst vor wenigen Tagen ein Gesuch um wesentliche Überschreitung den von der EU vorgegebenen, jährlichen Schuldenzuwachs gestellt. Die EU hat bereits Ihre Zustimmung dazu zugesagt. Dies dürfte die Finanzsituation im EU-Raum zumindest mittel- bis langfristig negativ beeinflussen und auch Einfluss auf die SNB und deren Geldpolitik haben.
    Auch erwähnen Sie mit keiner Silbe die Vorzüge und Ersparnisse mit einer LIBOR-Hypothek. Über die letzten Jahrzehnte und auch in Zukunft wird man damit gegenüber einer Festhypothek wesentlich Geld einsparen können. Es gibt auch genügend Mechanismen innerhalb eines LIBOR-Hypotheken Vertrages, um Risiken zu eliminieren.

  • Peter Koller sagt:

    Und was ich noch vergessen habe: Wie und ob man amortisiert, spielt auch eine Rolle. Besonders bei der indirekten Amortisation hat eine kurze Laufzeit den Vorteil, dass man dann Amortisieren kann und die Zinsen sinken.
    Und je nachdem ist dann auch keine Amortisation mehr nötig, also man hat zusätzliches Geld zur Verfügung für denn Genuss oder zum Anlegen.

    • Maria Dolores sagt:

      @ P.Koller: Blödsinn, aus steuerlichen Gründen ist die indirekte Amoortisation deutlich attraktiver als die direkte.
      Bei der direkten Amortisation zahlen Hausbesitzer ihre Schuld in jährlichen Raten ab. Damit werden die Hypothekarschuld und die Zinsbelastung regelmässig kleiner. Allerdings nehmen dadurch auch die Schuldzinsen ab, die man vom steuerbaren Einkommen abziehen darf. In der Folge steigen die Einkommenssteuern.

      • Peter Koller sagt:

        Steuern spart man weniger als man an Hypozins einspart. Ev. fährt man besser, wenn man das geld in Aktien anlegt nur hat man dann das Problem, dass wenn es kriselt, die Aktien und der Immobilienmarkt zusammen kracht und wenn dann die Bank kommt und Geld will, kann es blöd ausgehen. Das Geld aber einfach flüssig auf einem 3te Säule Konto liegen zu lassen für längere Zeit macht 0 Sinn.

    • Laura Rizutto sagt:

      In einer Tiefzinsphase lohnt sich eher eine indirekte Amortisation. Bei dieser Variante bleibt die Höhe der Hypothek über die gesamte Laufzeit gleich hoch. Die Bank verlangt also keine Amortisation, stattdessen muss der Kunde regelmässig einen vertraglich festgelegten Betrag auf ein 3a-Konto oder Depot oder in eine Vorsorgepolice 3a oder 3b einzahlen. Das so angesparte Kapital wird verpfändet und dient als zusätzliche Sicherheit.

  • Felix fräfel sagt:

    Was ist daran so schlimm, wenn die Hypotkekarzinsen ein wenig steigen.
    Die Tragbarkeit wird mit 4,5 – 5% berechnet. Also darf mit einer Erhöhung gerechnet werden ohne dass es zu Schwierigkeiten kommt. Sonst könnte man auf die Tragbarkeit verzichtet werden.

  • Paul Kellenberger sagt:

    Auch sollte man im Auge behalten, ob und bis wann die Besteuerung des Eigenmietwertes wegfallen wird. Da man danach keine Liegenschaftsunterhaltskosten oder Sanierungen in Abzug bringen kann, benötigt man evt. noch vor diesem Zeitpunkt Geld für Renovationen oder eine neue Heizing. Wenn nicht, muss man sich nach der Umstellung je nach Höhe des Hypothekarzinses nochmals Fragen, ob eine Amortisation Sinn macht.

  • Joe Amberg sagt:

    Unsinn. Seit der Existenz der Liborhypotheken waren diese IMMER billiger als Festhypotheken.

  • Fraefin. sagt:

    Warum wird wegen einer künftigen Hypothekarzinserhöhung ein Theater gemacht, wenn ja zu Beginn eine Tragbarkeitsberechnung bis zu 5% Zins gemacht wird.

  • Beni Meier sagt:

    „Ein Wechsel zu einer Konkurrenzbank Ihrer heutigen Hypothekarbank ist faktisch nur möglich, wenn die Laufzeiten auf einander abgestimmt sind.“
    Diese Aussage halte ich für sehr gewagt. Bereits heute finanzieren nicht wenige Institute Hypotheken im 2. Rang. Und in den nächsten 5-10 Jahren wird es in jedem Fall die eine oder andere Innovation kommen, welche kaum zum Nachteil des Hyponehmers sein wird.
    Gewagt ist die Aussage aber vor allem, weil die Abstimmung der Laufzeiten zu einem immensen Risiko bei Ablauf der Hypothek führt. Was macht der Pensionierte, wenn seine Hypo in einer Hochzinsphase abläuft und die Bank die Tragbarkeitsrisiken als zu hoch erachtet? Wer es möglichst günstig will, soll alles in LIBOR-Hypo stecken. Wer aber Risiken minimieren will, soll Laufzeiten splitten.

  • Urs Schumacher sagt:

    Ich würde die Wohnbude verkaufen und eine mieten. Irgendwann steigen die Zinsen und dann kommen viele Immos auf den Markt. Die Preise fallen und die Banken wollen zusätzliche Sicherheiten. Die wird aber fast niemand liefern können.
    Fremdfinanzierte Wohnbuden ist vorgezogener Konsum und der Hausherr wird zu einem lebenden Hedgefond. Ich möchte mich nicht lebenslang versklaven nur damit ich im Winter nicht friere und bei Regen trocken bleibe.
    Selbstbewohnte, schuldenfreie Wohnbuden sind OK, der Rest ist eine Wette und gegen die Banken gewinnt man nie.

    • Urs Wyder sagt:

      Die Preise werden fallen und die Schweine werden fliegen.
      Nein, im Ernst, mehr als leichte Dellen hat es in den letzten 60 Jahren nicht gegeben beim Preis der Immobilien. Mein Vater hat 1960 sein Haus komplett fremdfinanziert, 130’000 Franken. Heute ist es ein Million wert. Und, ja, darin gewohnt haben wir auch noch!

      • beat graf sagt:

        und wenn die Zersiedelungsinitiative angenommen wird, steigen die Preise für Wohneigentum an guter Lage (Agglomeration mit Anbindung an den OeV) nochmals stark an.

      • Fritz Bünzli sagt:

        Ah so funktioniert das mit dem hart erarbeiteten Reichtum in der Schweiz. Vom Erbe der Eltern profitieren. Immerhin ehrlich. Ich mags jedem gönnen, plädiere gleichwohl für eine Erbschaftssteuer: Anpassung der Startchancen.

      • Urs Schumacher sagt:

        Die Zukunft wird aber nicht wie die Vergangenheit sein weil die Schulden im System abgebaut werden müssen bevor es wieder einen Neustart geben kann. Aber selbst danach wird es keine neuen, vergleichbar guten 60 Jahre mehr für die Immos geben:
        1. weil die Musik dann in Asien spielt
        2. wegen der Vergreisung in Europa
        3. weil dann vom Fussvolk mal anfangs lange gar niemand Geld haben wird um Immos zu kaufen

      • Lorenz Markbügler sagt:

        Ja, das ist eine Bruttorendite vor Abzug von Kosten wie Schuldzinsen etc. von 3.58% pro Jahr. Abzuziehen ist noch die Inflation über die Jahrzehnte.

      • graf beat sagt:

        Herr Bünzli, nein nicht geerbt. Selbst erarbeitet.
        Und Erbschaftssteuer ist im Kanton Zürich auch gegeben. Wobei Geerbtes ja schon mal versteuert wurde, als es erarbeitet wurde (Einkommen und dann Vermögen bis zur Vererbung).

      • Josef Marti sagt:

        Graf: Erbschaftssteuern für direkte Nachkommen sind in ZH schon lange abgeschafft worden.
        Nur weil irgendwelche Verblichenen in Vorzeiten Steuern bezahlt haben rechtfertigt noch lange nicht dass man ungerupft davonkommt.

    • Alain Surlemur sagt:

      Und wenn die Zinsen steigen wird ihre Miete nicht steigen? Träumen Sie weiter.
      Und soooviele immos werden nicht auf den Markt kommen. Den Banken ist bewusst dass sie sich selber treffen wenn sie zu schnell zwangsversteigern, also werden sie die Füsse still halten solange der „Hausbesitzer“ die Zinsen zahlt.

    • Anna Mayer sagt:

      @ Urs Schumacher: Der pure Neid eines Besitzlosen.

      • Urs Schumacher sagt:

        @ Anna Mayer:
        Nein, ich halte 2 Immobuden und wie empfohlen – schuldenfrei:
        Eine Whg. in der Stadt ZH und Landsitz im TI.
        PS: Ich war aber auch schon Mieter, im In- und Ausland – das hat auch Vorteile.

      • Josef Marti sagt:

        Sie glauben wohl ernsthaft dass Sie Besitzer resp. Eigentümer sind nur weil Sie im Grundbuch eingetragen sind. Das hält nur solange schuldenfrei.

    • Iris Hofer sagt:

      @ Schumacher: Das Ei will oft klüger sein als die Henne.

      • Urs Schumacher sagt:

        @ Iris Hofer: Ja, Hennen sind i.d.R. dümmer als die Eier, da haben Sie recht.

      • Svetlana Pedrova sagt:

        @ Urs Schumacher: Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

    • Frank Rosebrock sagt:

      Vermieten statt verkaufen. So wird die Verbindlichkeit Eigenheim zu einem Vermögenswert/Renditeobjekt. Gemäss Robert Kiyoskai Verbindlichkeit =was Geldabfluss bewirkt, Vermögenswert = was Geldzufluss bewirkt. Im Idealfall bezahlt die vermietete Liegenschaft nebst den Hypozinsen und LS-Kosten (Erneuerungsfond nicht vergessen) die eigene Miete plus einen Teil der Lebenskosten. Rinse and repeat bis genug passives Einkommen da ist.

    • Urs Hunziker sagt:

      Vielleicht haben Sie schon einmal etwas vom Referenzzinssatz und der Verknüpfung mit den Mietzinsen gehört. Sonst würde ich mich mal kundig machen.

      • Peter Meyer sagt:

        Verknüpfung?
        ich habe die letzten 10 Jahre in Miete gelebt. Der Referenzzinssatz ist stetig gesunken. Die Miete mit jeder kleinen Renovation gestiegen und alle möglichst alle Kosten sind auf den Mieter abgewälzt worden

    • D. Zolli sagt:

      Herr Bünzli
      sind sie neidisch? wenn ich nicht viel Geld ausgebe, und meinen Kinder etwas vermache, anstatt alles auf den Putz zu hauen, möchte ich nicht das meine Kinder Erbschaftsteuer bezahlen , ist ja was von unfähr. Die heutigen Jugend leben nach dem Motto heute was morgen kommt interessiert mich nicht, aber zum Nachbar schauen was er hat, und dann sagt da muss die Erbschaftsteuer her. Na ja jeder hat so seine Meinung.

  • Heinrich Blatti sagt:

    Seit über 10 Jahren reden alle Banken von Zinserhöhungen. Ausser ein paar kleinen Buckeln ist nichts passiert. Die Zinsen sind auf (fast) Rekordtief. Auch wenn die Zinsen vielleicht mittelfristig ein halbes Prozent steigen, sind das Peanuts. Weil ich so blöd war und immer an die Szenarien der Banken geglaubt habe, machte ich nie Libor sondern Festhypotheken, was im Nachhinein kreuz-verkehrt war. Gut, nun bin ich auch auf unter 1% im Schnitt, was ok ist.
    Wieso sollen die Zinsen steigen? EURO-Zinsen werden auf Jahre sehr tief bleiben, denn sonst kracht die EU wegen der horrenden Schulden einzelner Staaten auseinander und wir sind auf Gedeih und Verderben, was Zinsen betrifft, an den EURO gebunden.

    • Josef Marti sagt:

      Je höher die Schuldenstände zum BIP sind desto höher ist auch der Zinsanteil im Verteilkuchen des BIP ausser man drückt das Zinsniveau weit ins negative. Folglich ist Zinsanhebung ohne deutliches Wachstum illusorisch, in der Eurozone nicht ersichtlich. Anderseits führt eine Reduktion der absoluten Schuldenstände automatisch zur Bilanzrezession.

  • marsel sagt:

    2 Experten, 3 Meinungen. Und irren werden sich alle beide. Seit wir ein Haus haben wird gepredigt, in einem Jahr oder so würden die Zinsen steigen. Passiert ist das Gegenteil. Aber was soll’s. Das „Problem“ sind wenn schon nicht die Zinsen, sondern das, was wirklich überraschend passiert und ganz plötzlich nach viel Geld verlangt.

    • beat graf sagt:

      genau wie die Immobilienblase. Auch so ein Dauerbrenner…

    • Karl Knapp sagt:

      Wie wahr, marsel. Hinzufügen könnte man noch, dass nicht einmal das „viel Geld“ ein Problem darstellt, das kriegt man schon noch irgendwie hin. Aber die Nerven.

      • marsel sagt:

        Libor braucht übrigens auch Nerven. Kenne Leute, die sich täglich über den Stand informieren, weil sie Angst haben, der Zug würde ohne sie abfahren.

      • Laura Bennet sagt:

        @ marsel: Blösinn, Libor braucht keine Nerven, die Zinsen sind seit Jahren negativ, über was will man sich da informieren?

      • Paula Fux sagt:

        @ marsel: Libor braucht definitiv keine Nerven, da seit Jahren negativ:-)

  • Martin Muheim sagt:

    Ich kenne viele Menschen, die sich in den letzten 20 Jahren von solchen Voraussagen haben leiten lassen und Festhypotheken abgeschlossen haben.
    Ich habe denen dann jeweils vorgerechnet, wie viel Geld sie auf die Seite hätten legen können, wenn sie sich für eine Geldmarkthypothek entschieden hätten. Die zweite Rechnung ist dann jene, wie lange man mit diesem auf die Seite gelegten Geld eine vorübergehend höhere Zinslast bei steigenden Zinsen überbrücken könnte. Spätestens bei der nächsten Erneuerung sind dann die Festhypotheken sowieso wieder im Nachteil.
    Fazit: wer eine Festhypothek abschliesst, liegt eigentlich immer falsch.

  • Peter Gehrig sagt:

    Es spricht Nichts für lange Hypotheken, aus folgenden Gründen:
    1. kurzfristige Finanzierung (Hypotheken) snd immer günstiger als lange
    2. eventuell steigende Zinsen können Private genauso absichern wie es die Banken tun. SWAP derivative gibt es auf dem Markt wirklich genug. Ich persönlich denke, dass dies überflüssig ist, weil,
    3. bei steigenden Kapitalkosten und weil das Eigenmietwert fällt, kann man immer noch zu Lasten 2. und 3. Säule amortisieren
    4. man kann die Bank wechseln
    5. man kann die Liegenschaft verkaufen, die Zinsen steigen nämlich wenn überhaupt wegen der Inflation und die Immobilenpreise steigen mit.

    Hingegen wechselt man zu einer fünf jährige oder längere Hypothek, dann ist man wirklich verloren, denn alle Optionen 3-5 sind in dieser Periode nicht möglich.

  • Frank Rosebrock sagt:

    Scheint mir eher ein Kaffeesatzlesen-Artikel. Könnte, Vermutungen.. Zudem widersprüchlich. Erst wird gesagt, die Zinsen werden voraussichtlich steigen, dann die Zinsen bleiben hierzulande tief. Ja was nun. Die Ausführungen zur Lage in USA sind nicht mehr aktuell. Das FED hat bereits zurückbuchstabiert. Vieles hängt von der politischen Grosswetterlage ab. Einigen sich USA und China, wird dies für die Wirtschaft positiv sein, damit aber auch die Möglichkeit einer leichten Zinserhöhung zur Dämpfung mit der Zeit wieder aktueller werden in den USA. Einigen sie sich nicht, könnte eine politisch bedingte Zinserhöhung drohen, um China in die Knie zu zwingen (sofern das FED da mitspielt). Zur Zeit scheint aber all das noch ziemlich in fragiler Balance zu sein. Wie lange das hält, kann keiner sagen.

  • maike sagt:

    Keine Hypothek – keine Sorgen !

    • Bekim Belisha sagt:

      @ maike: Der Sozialstaat wird es schon richten..

    • Urs Schumacher sagt:

      Das ist ganz genau so, aber der Hausherrenstolz ist unendlich gross. Dafür nehmen die alles in Kauf, sogar eine lebenslange Versklavung.

      “ Die Leute kaufen Sachen mit Geld das
      sie nicht haben um Leuten zu imponieren
      die sie nicht mögen. „

      • Natascha Kramer sagt:

        @ Schumacher: Die neidischen Menschen sind doppelt schlimm daran: Sie ärgern sich nicht nur über das eigene Unglück, sondern auch über das Glück der andern.

      • Kimi Suter sagt:

        @ Schumacher: Es stimmt bedenklich, daß sich ausgerechnet die Unberufensten dazu berufen fühlen, am lautesten zu rufen!

      • Frank Schlze sagt:

        @ Schumacher: Wer bezahlt Ihnen eigentlich das süsse nichts tun in der sozialen Hängematte?

      • Urs Schumacher sagt:

        @ Frank Schlze:
        Engegen Ihrer Annahme: ich liefere aus meinen Reserven und Einnahmen an den Staat Steuern ab.

  • Josef Marti sagt:

    Bekanntlich hat die CH die höchste Privatverschuldung der Welt. Das liegt daran dass der CH Bünzli der grösste und willfährigste Strampelsklave der Welt ist, er schlägt sogar die Japaner, darüber freut sich das Kapital um so mehr und rennt uns und insbes. der SNB die Bude ein. Kein Wunder sind Italiener und Griechen reicher als der CH Bünzli denn sie halten mehrheitlich schuldenfreie Immos.

  • Josef Marti sagt:

    Das geniale an diesem Prinzip ist folgendes: Neues Geld, von Banken per Bilanzverlängerung und Mausklick aufs Konto geschrieben trifft auf das begrenzte Gut von Grund und Boden, folglich steigt mittel bis langfristig mit der Kreditausweitung zwingend auch der Preis. Auf lange Sicht ändern geplatzte Blasen daran nichts. Vermögenspreisinflation auf realen Werten (Immobilien, Aktien im Gegensatz zu nominalen Werten) ist aber gleichzeitig Inflationsschutz für den Anleger aus Sicht der Konsumentenpreise, bei Konsumpreisinflation schmelzen zudem die Schulden. Zu Lebzeiten besteht aber trotzdem keine Garantie dass die Schuldenwette einem nicht um die Ohren fliegt.

    • Urs Schumacher sagt:

      Diese Hypothekarwette / Schuldenfalle wird den Kreditnehmern aber um die Ohren fligen – das ist jetzt schon klar. Die kommen niemals rechtzeitig raus !
      Dann bezahlen sie die Schulden weiterhin ab und das Haus ist weg oder im besten Fall nur das eingesetzte
      Eigenkapital.

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