Prüfen Sie nach der Scheidung die Vorsorge!

Ändert die Familiensituation, entsteht Handlungsbedarf: Besonders wenn minderjährige Kinder im Spiel sind, gilt es, auch erbrechtliche Angelegenheiten neu zu regeln. Foto: iStock

Ich (62) bin beruflich selbstständig und habe ein Vermögen von über einer Million Franken auf dem Konto liegend, welches aber mein BVG darstellt. Im Moment bin ich sehr vorsichtig mit dem Investieren, da der Liegenschaftsmarkt wie auch der Aktienmarkt sehr hoch bewertet sind und es jederzeit zu einer markanten Kurskorrektur kommen könnte. Ich bin geschieden, lebe mit einer neuen Partnerin zusammen und habe zwei minderjährige Kinder. Benötige ich einen Finanzplaner, und was würde das bringen? P.H.

Ja, ich rate Ihnen, Ihre Vorsorge- und Pensionierungsplanung mit einem Finanzplaner im Detail zu analysieren. Bedarf sehe ich gleich in mehrerer Hinsicht. Nur schon aufgrund der Scheidung empfehle ich Ihnen, Ihre Vorsorgesituation neu beurteilen zu lassen. Wenn sich die Familiensituation ändert, entstehen meist Lücken.

In Ihrem Fall ist die Analyse besonders wichtig: Da Sie noch zwei minderjährige Kinder haben, bestehen für Sie noch während einiger Jahre finanzielle Verpflichtungen, die Sie erfüllen müssen. Immerhin haben Sie ein Vermögen, doch dieses stellt gleichzeitig Ihre persönliche Altersvorsorge dar.

Im Rahmen einer Vorsorgeanalyse umschreiben Sie mit den Spezialisten Ihren Lebensstandard und Ihre Verpflichtungen und erstellen ein Budget für Ihre künftigen finanziellen Bedürfnisse. Gleichzeitig wird geprüft, inwiefern diese auch nach dem Erreichen des Pensionierungsalters gedeckt werden können, zumal die AHV-Rente dafür bei weitem nicht ausreicht.

Die Lücke kann einerseits durch Ihr Vermögen ausgefüllt werden oder indem Sie auch nach dem offiziellen Pensionierungsalter noch weiterarbeiten, was als Selbstständigerwerbender meist einfach möglich ist. Über die Deckung Ihrer finanziellen Verpflichtungen für die minderjährigen Kinder hinaus muss Ihr Vermögen ja auch ausreichen, um Ihre persönliche Altersvorsorge bis ans Lebensende zu sichern.

Im Detail abgeklärt werden sollten aus meiner Sicht auch die Risikovorsorge sowie erbrechtliche Aspekte. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie Ihre heutige Lebenspartnerin auch für den Fall absichern möchten, falls Sie frühzeitig sterben würden, was ich für Sie natürlich nicht hoffe. Gerade wenn man im Konkubinat lebt, sollten die Risikovorsorge und die Nachlassregelung auf keinen Fall vernachlässigt werden, da seitens Ihrer Kinder Pflichtteile bestehen, Ihre Konkubinatspartnerin aber erbrechtlich keine Ansprüche geltend machen könnte.

Handlungsbedarf sehe ich auch bei der Verwaltung Ihres Vermögens. Ich kann Ihre Überlegungen betreffend der hohen Bewertung an den Aktienmärkten und bei den Immobilien durchaus nachvollziehen. Dennoch finde ich es schade, wenn Ihr Vermögen einfach auf mehreren Konten brachliegt. Je nach Höhe der Beträge, welche Sie bei Ihren zwei Banken parkiert haben, müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen Negativzinsen verrechnet werden.

Dazu kommt, dass Sie auf dem Geld keinen Ertrag erwirtschaften. Nach Abzug der zugegebenermassen nach wie vor tiefen Teuerung und der Gebühren verliert man auf liquide Mittel, die einfach auf dem Konto liegen, faktisch Geld. Da das Kapital Ihre Altersvorsorge darstellt, würde ich damit auf keinen Fall spekulieren.

Doch auch hier würde ich eine Lösung anstreben, damit Sie mit dem Geld wenigstens etwas verdienen. Auch mit einer konservativen Strategie, welche Ihrem Bedürfnis nach Sicherheit Rechnung trägt, ist dies möglich.

Ein Finanzplaner kann Ihnen anhand einer detaillierten Analyse Ihrer Situation Lösungsansätze für Ihre verschiedenen Bedürfnisse aufzeigen. Anhand dieser können Sie dann entscheiden.

2 Kommentare zu «Prüfen Sie nach der Scheidung die Vorsorge!»

  • Markus Bernstein sagt:

    Liebe Männer, niemals heiraten. Nie! Traue keine(r) Frau! So früh wie möglich Vasektomie und bis dahin nur mit Gummi! Danach habt ihr absolut keine Sorgen wegen eurer Vorsorge. Dann ist genug Geld da, um sich für die Rente zu rüsten und etwas beiseite zu legen. Momentan ist das Vollkasko-Lebensmodell mit staatlicher Garantie nur bei Frauen/Müttern (Heirat, Kinder, Scheidung, Plünderung), also müsst ihr die Sache selbst in die Hand nehmen, wie eingangs beschrieben.

    • Dietmar B. sagt:

      Ich frage mich was bei Ihnen im Leben dermassen schief gelaufen ist, dass Sie alllen Männern raten, auf Kinder und somit auf das Wichtigste im Leben zu verzichten.
      freundliche Grüsse noch

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