So können Sie Ihre Rente aufbessern

Sorgenfreier Lebensabend: Eine optimale Rentenplanung zahlt sich im Alter aus. Foto: iStock
Ich werde nächstes Jahr pensioniert. Als alleinerziehende Mutter mit Teilzeitstellen kann ich nur mit einer bescheidenen Rente rechnen. Dazu werden mir aus einer Freizügigkeitspolice und aus der 3a Säule 89’000 Franken ausbezahlt. Ich bin unsicher, wie ich dieses Kapital anlegen soll. Eine Versicherungsvertreterin schlägt mir vor, eine erste Tranche in die kapitalbildende Versicherung Helvetia Value Trend der Säule 3 b zu investieren. Dabei werden Werteentwicklungen von 0 bis 6 Prozent in Aussicht gestellt. Eine andere Möglichkeit wäre, einen Teil in meine Pensionskasse einzuzahlen. Was raten Sie mir? H.B.
Angesichts Ihrer geringen Rente aus der AHV und der Pensionskasse dürfen Sie mit Ihrem Altersgeld keine Risiken eingehen.
Ich kenne Ihren Lebensstandard nicht, aber ich gehe davon aus, dass Sie darauf angewiesen sind, dass Sie Ihre monatliche Rente nach der Pensionierung noch etwas aufbessern können.
Das spricht für eine freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse. Denn durch diesen Schritt sichern Sie sich eine leicht bessere Rente bis ans Lebensende. Sie setzen auf Sicherheit und bekommen dann monatlich ein wenig mehr Rente, zumal Sie auf dem obligatorischen Teil vom nach wie vor hohen Rentenumwandlungssatz von 6,8 Prozent profitieren.
Den genauen Effekt Ihrer Einzahlung auf die Rente kann Ihnen Ihre Pensionskasse anhand Ihrer konkreten Daten aufzeigen.
Bevor Sie diesen Schritt tun, würde ich aber auch Ihre sonstige Vermögenssituation überprüfen. Haben Sie noch liquide Mittel und Reserven für Unvorhergesehenes?
Auch im Alter ist es wichtig, dass Sie über die monatliche Rente hinaus noch Reserven haben, mit denen Sie unvorhergesehene Ausgaben decken oder sich einen besonderen Wunsch erfüllen können. Denn sparen können Sie im Alter definitiv nicht mehr.
Ihren Angaben entnehme ich, dass Sie beabsichtigen, die Beträge vom Freizügigkeitskonto und der Säule 3a in verschiedenen Jahren zu beziehen. Das ist sinnvoll, da Sie so weniger dem Fiskus abliefern müssen.
Da Sie ohnehin mehrere Tranchen beziehen, würde ich diese auch unterschiedlich einsetzen:
Die erste Tranche würde ich, solange dies noch möglich ist, in die Pensionskasse einzahlen. Damit bekommen Sie bis ans Lebensende ein wenig mehr Rente und schaffen sich bei ihrem Lebensstandard etwas mehr Spielraum.
Die zweite Tranche würde ich sehr sicher anlegen. Die von Ihnen erwähnte Versicherung bietet diese Voraussetzung. Sie partizipieren an der Entwicklung an den Finanzmärkten, sind aber dennoch abgesichert, falls es an den Börsen schlecht läuft. Im schlimmsten Fall haben Sie allerdings null Rendite.
Wenn Sie das Geld einfach aufs Bankkonto legen, bekommen Sie aber auch nicht viel mehr. Bei der Versicherung haben Sie trotz hoher Sicherheit immerhin eine höhere Renditechance.
Der Nachteil bei der Police ist allerdings, dass Ihr Kapital während mehreren Jahren gebunden ist. Sie müssen sich gut überlegen, ob Sie das Kapital vorher brauchen oder ob Sie es bewusst während mehreren Jahren nicht antasten möchten.
Falls Sie sich für die Versicherung entscheiden, würde ich die dritte Tranche, welche dann ein Jahr später ausbezahlt wird, stockkonservativ aufs Bankkonto legen und dieses nicht auch noch länger binden.
Damit haben Sie jederzeit Zugriff auf dieses Geld, falls Sie es für etwas Unvorhergesehenes brauchen.
16 Kommentare zu «So können Sie Ihre Rente aufbessern»
Ich war der Meinung, dass wenn man eine Freizügigkeitspolice hat, freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse nicht erlaubt sind. Ist dies gar nicht richtig?
@sabine loeffel: Normalerweise muss man dieses Freizügigkeitsgeld nach Antritt einer neuen Stelle in die neue Pensionskasse übertragen. Das kann aber niemand kontrollieren. Das Freizügigkeitsgeld wird dem Fiskus erst bekannt, wenn es ausbezahlt wird. Und das kann auch erst im Alter 69 (Frauen) bzw. 70 sein.
“Das spricht für eine freiwillige Einzahlung in die Pensionskasse…zumal Sie auf dem obligatorischen Teil vom nach wie vor hohen Rentenumwandlungssatz von 6,8 Prozent profitieren.”
Einkäufe in die PK werden in der Regel in den überoblig. Teil ihres Guthabens gebucht. Hier können Sie nicht vom hohen UWS von 6.8% profitieren
Das ganze würde auch nur einen Sinn ergeben, wenn Sie bis heute keine Guthaben ausserhalb des Obligatoriums angespart hätten. Sollten 10% ihres 2.Säule-Guthabens sich aus überoblig.Geldern zusammensetzen wird in der Regel der tiefere regl. UWS zum gesamten Guth. zum tragen kommen.
Wenn ihre PK die Rente gesplittet berechnet, wird ihr Eink. mit Sicherheit in den üb.oblig.Bereich gebucht.
Sollte ihre PK Ihnen einen UWS von über 6% garantieren macht ein Einkauf Sinn
Was hier noch nicht erwähnt wurde, klären sie zuerst ab in welcher finanziellen Situation sich ihre Pensionskasse befindet. Weisst sie eine Unterdeckung aus oder nur knapp über 100% machen sie bei einer allfälligen nötigen Sanierung Verlust
ja Hr. Hurni.. da haben Sie sehr recht…
Dies muss natürlich zuallererst abgeklärt werden.
Im erwähnten Fall steht die Versicherte allerdings kurz vor der Pensionierung. Risiko eines Sanierungsfalls der PK wohl sehr gering.
Trotzdem… Wenn die Gelder noch mehrere Jahre in der Kasse verbleiben sollte die PK einen hohen Deckungsgrad (über 110% per Ende 2017) aufweisen, der Technische Zinssatz sollte sich nicht deutlich über 2% belaufen.
Nochmals zum erwähnten Fall: Sollte die Versicherte Person bei ihrer PK tatsächlich auf dem Einkaufs-Betrag einen UWS von 6% erhalten, würde dies einem jährlichen Zins von rund 3.25% entsprechen. Wenn die Versicherte gesund ist und von einer durchschnittlichen (höheren) Lebenserwartung für Frauen ausgehen kann ist dieser UWS attraktiv.
Als Allwissender rate ich bei den von ihnen beschriebenen, bescheidenen bevorstehenden Renteneinkommen zu folgendem: Lassen Sie die 3a und die Pensionskasse auszahlen und verprassen sie diese Gelder auf einer längst fälligen Weltreise. Wenn sie dann total abgebrannt sind, kommen sie zurück und beantragen Ergänzungsleistungen. Natürlich käme Spieler nie auf diese Idee und sie verlässt schon der Mut bei den Gedanken dieser Planungsvariante !!!
Da die Wirtschaft schon immer nach dem Prinzip Gewinne privat, Verluste zulasten Allgemeinheit und nachfolgender Generationen (da diese Kosten/Verluste nirgends eingepreist und bilanziell zurückgestellt sind) funktioniert hat (Risikotransformation), ist es nur logisch dass der Konsument dasselbe machen muss.
Super Idee, ansonsten nimmt eh die KESP oder das Altersheim alles was übrig ist, und das geht unheimlich schnell. Vor allem haben sie dann kein Zugriff mehr auf ihr Geld.
„Der grosse Allwissende“ hat leider Recht: Falls Sie tatsächlich den UWS von 6,8% bekommen würden, bedeutet dies 500 mikrike Franken pro Monat vor Steuern. Auch bei einem sehr tiefen (15%) Grenzsteuersatz brauchen sie 17 Jahre um überhaupt das Kapital zurückzubekommen, dass sie damalas einbezahlt haben. Ihre statistische Lebenserwartung gemäss Bundesamt beträgt mit 65 Jahren noch 18,2 Jahren. Wenn sie das System so spielen, werden sie verlieren, garantiert. „Verprassen“ sie das Geld beziehen sie Ergänzungsleistungen und stecken sie ihr Geld nicht in ein System, dass gegen sie arbeitet.
@Künzli. Haben sie schon einmal mit wenig Geld leben müssen? Wohl kaum, denn sonst wüssten Sie, dass ein Betrag von Fr. 500 pro Monat alles andere als mikrig ist.
In dieser Situation muss lohnt sich vermutlich einzahlen in die PK zumindest wenn man sich selbst realistisch als gesund einschätzt. Hätte ich 20kg Übergewicht, Bluthochdruck und weitere Probleme fährt man wohl besser wenn man es nicht einzahlt…
Allen jüngeren rate ich aber nicht freiwillig in die PK einzuzahlen. Lieber zuerst voll die 3.Säule nutzen und noch selbst anlegen. Wenn man selbst anlegt, bekomme ich (neben der bank..) den Gewinn. In der PK bekommt man kaum was, weil der Gewinn für die überteuerten Renten der aktuellen Pensionären benützt werden muss. PK hat mir zb 2% gegeben letztes Jahr während dem meine Fonds um 15% zugelegt haben. Je nach Marktlage kann man dann ab 55 Anteile aus den Fonds nehmen und in die PK stecken um die Rente zu erhöhen.
Werter Hr. Spieler, ich habe zusätzlich einbezahlt. Mehr als zehn Jahre jeweils mit jährlicher Besprechung meiner Situation und des PK Reglements. Eines Tages erhielt ich einen schäbigen Brief der PK in welchem mir eine Leistungskürzung von 18% bei der PK Rente und IV Leistungen sowie obszönen 72% bei der Witwenrente mitgeteilt wurden.
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Dies ohne rechtliche Handhabe meinerseits. Ein simpler Brief, eine simple völlig einseitge Änderung der Spielregeln und alle früheren Besprechungen und Reglemente sind gegen die künftigen Leistungsbezieher gerichtet. Rechtlich geht da wohl rein gar nichts und wenn doch brauche ich juristische Hilfe.
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Ein Jahr später mit einem zweiten Brief wurde eine weitere Leistungskürzung auf nun total 32% bei PK und IV mitgeteilt.
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Rechtssicherheit? Meine?
Ihr Denkfehler ist (und war) es, die Einzahlungen in eine aus Ihrer Sicht unabhänderbare künftige Leistung umzurechnen. Und das stimmt eben nicht.
Brief hin oder her, das gesamte einbezahlte Kapital ist noch da. Es wurde besser verzinst, als auf dem Bankkonto. Es ist über einen Sicherheitsfonds sichergestellt. Es ist je nach Reglement Bestandteil aktueller Risikoleistungen. Das Einzige, was geändert hat, ist die Bereitschaft Ihrer Pensionskasse, bei einer künftigen Pensionierung für das Geld eine zu hohe Rentenleistung auszuzahlen. Wenn Ihnen das nicht passt, können Sie das Guthaben (steuerbegünstigt!) wieder zurück holen (Kenne kaum mehr ein Reglement ohne Kapitaloption im Alter).
Wo ist das Problem, bezogen auf die Einzahlungen?
Es war kein Denkfehler… ich habe dies in jeweiliger Absprache getan. Ihre Sicht der Dinge ist schlicht frech…! Aber Sie können und dürfen das wohl, da sie genau wissen das man da keine weiteren Rechte hat. … „wenn es ihnen nicht passt…“
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Ich hingegen betrachte das als Betrug und Ihre derartige Frechheiten sind in Betracht der völligen Unfähigkeit der PK sichere Renten garantieren zu können schlicht fehl am Platz. .
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Einseitig die Spielregeln zu ändern und dann noch ungebeten fragen wo das Problem genau ist. Haben Sie mich nicht verstanden?
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Sie finden es aicher auch gut das Unternehmen einst beim Stellenwechsel die Beiträge behalten haben. War das auch ein Denkfehler der Sparer?
Ich habe das Einzahlen für mich selbe geprüft. Und ja, ich muss etwa 82 Jahre alt werden, bis das monatliche Zusatzrenteli den einbezahlten Betrag erreicht. Dann doch lieber das Geld anlegen. Ich kann mir ja monatlich davon in etwa den Betrag abheben. Segne ich vor Alter 82 das Zeitliche, so haben die Hinterbliebenen noch was. Im andern Fall dankt es mir die PK…..nicht.
Ich finde zusätzliches Einzahlen in die Pensionskasse ein schlechter Rat. Besser wäre, die dritte Säule aufzustocken und sich von einer seriösen
Bank (!) Anlagemöglichkeiten mit guter Rendite aufzeigen zu lassen – die gibt es nämlich.