Roboter verwalten Ihr Geld am günstigsten

Vollautomatisiert: Punkto Gebühren ist die Robo-Adviser-Strategie am besten. Foto: Shutterstock

Ich überlege mir, den kleineren Teil meines Portfolios – angesichts der hohen Gesamtkosten und des relativ bescheidenen Erfolgs – in andere Hände zu geben. So hatte ich Kontakt zum VZ Vermögenszentrum, wo ich die allgemeine Auskunft erhielt, dass dort ein standardisiertes Vermögensverwaltungsmandat ohne persönliche Betreuung für 0,55 Prozent pro Jahr inklusive Kosten wie Courtagen und Depotgebühren angeboten wird. Was halten Sie davon? A. R.

Das VZ, mit dem Sie Kontakt hatten, bietet mehrere Anlagemöglichkeiten an. Die kostengünstigste Variante ist die Robo-Adviser-Strategie. Dabei können Sie unter fünf festgelegten Anlagestrategien auswählen, die je nach Risikobereitschaft die verschiedenen Anlageklassen unterschiedlich gewichten.

Investiert wird ausschliesslich in Exchange Traded Funds und Indexfonds. Diese passiv verwalteten Anlagevehikel haben den Vorteil, dass sie günstig sind und dennoch eine breite Diversifikation ermöglichen.

Aufgrund der von Ihnen gewählten Strategie wird Ihr Geld automatisch in die Indexprodukte investiert und eine Überwachung gemäss Ihrer Vorgaben sichergestellt. Die Verwaltungsgebühr beträgt pro Jahr 0,55 Prozent und schliesst Transaktionsgebühren und Depotgebühr ein; nicht inbegriffen sind aber die Gebühren der verwendeten Produkte.

Eine weitere Anlagevariante beim VZ ist die Vermögensverwaltung mit Trendfolge: Dabei werden beim VZ Anlageentscheide mechanisch nach festen Regeln gefällt. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt je nach Anlagevolumen 0,79 bis 1,45 Prozent.

Mehr Betreuung als bei der voll standardisierten Robo-Adviser-Strategie bekommen Sie bei der Vermögensverwaltung mit Indexanlagen: Hier sucht das VZ für Sie die gemäss seiner Analyse besten ETF und Indexfonds, überprüft sie regelmässig und schichtet sie um, wenn andere Titel einen grösseren Anlageerfolg versprechen.

Die jährliche Verwaltungsgebühr beläuft sich auf 1,25 Prozent. Darin enthalten sind Transaktionsgebühren, Depotgebühr, monatliche Investition von Neugeldern und Strategieänderungen. Bei Investitionen von mehr als 1 Million Franken kommen tiefere Gebührensätze zur Anwendung. Nicht inbegriffen sind die Kosten der eingesetzten ETF und Indexfonds.

Punkto Gebühren fahren Sie also mit der Robo-Adviser-Strategie am besten. Ob diese Strategie auch renditemässig erfolgreich ist, kann ich noch nicht beurteilen, da ich dafür über zu wenig Erfahrungswerte verfüge – insbesondere muss sich zuerst noch zeigen, wie sich solche Strategien in Krisenphasen an den Finanzmärkten bewähren.

Vermögensverwaltung mit vergleichbaren Robo-Adviser-Strategien bieten auch die Saxo Bank sowie True Wealth und die Swissquote Bank an. True Wealth und Swissquote verrechnen Verwaltungsgebühren von 0,5 Prozent.

Dabei wird das Risikoprofil der Kunden digital mittels eines Fragebogens erstellt, anhand dieser Angaben und Ihrer Vorgaben vom Computer die Asset Allocation ausgearbeitet und mittels passiv verwalteter Indexprodukte umgesetzt.

Auch die Überwachung und weitere Verwaltung erfolgt vollumfänglich automatisiert durch die Maschine. Auf eine persönliche Betreuung und Beratung müssen Sie bei Robo-Adviser-Mandaten verzichten. Dafür erhalten Sie eine vollautomatisierte Vermögensverwaltung zu tiefen Gebühren.  

6 Kommentare zu «Roboter verwalten Ihr Geld am günstigsten»

  • Rolf Rothacher sagt:

    Wie der Fast-Kollaps des Finanzsystems vor zehn Jahren gezeigt hat, wird die Krise umso schlimmer, je mehr Maschinen das „Sagen“ haben. Denn sie kaufen/verkaufen gemeinsam aufgrund ähnlicher Algorithmen.
    Warum Martin Spieler (und die Medien allgemein) ganz nach dem Willen der Finanzindustrie von Robo-Advisor schreiben/sprechen, ist mir allerdings schleierhaft. Es sind doch bloss Computer-Programme mit festgelegten Prozessen, die aufgrund von Informationen aus einer Datenbank handeln, ohne Gehirn und ohne Verstand.
    So lange die Märkte sich kaum bewegen, schlägt die Software den Menschen aufgrund der Kosten. In einer Krise wird dagegen panikartig zu Schleuderpreisen verkauft, während echte Menschen sich gerade dann ihre nächsten Gewinne in Ruhe zusammenkaufen.

    • Paul Kellenberger sagt:

      Ihre Einschätzung ist falsch. Dies zumindest was das VZ betrifft. Ich verwalte mein Vermögen mit günstigen ETF‘s selber. Da gibt es keine Software, welche irgend ein Titel verkauft oder verkauft. All dies bestimme ich selber.
      Bevor man solche Kommentare vom Stapel lässt…. fehlende finanzielle Bildung kann man auch über 2-3 ausgewählte Finanzbücher nachholen.

      • Thomas sagt:

        Herr Kellenberger, als anscheinend „finanziell gebildete“ (was noch?) Person sollten sie den guten Beitrag von Herrn Rothacher lesen, bevor sie ihn als falsch abtun.

  • Bruno sagt:

    Ich hatte vor vielen Jahren einen Vermögensverwaltungsauftrag bei einer Grossbank. Courtagen und Kosten zu meinen Lasten. Die Bank brachte es fertig innert kurzer Zeit ein grosse Summe zu „verbraten“ , indem sie laufend Wertpapiere verkaufte und kaufte, mir die Kosten aufbürdete und sich selber bereicherte. – Dann lieber ein Computerprogramm. Es ist mir sowieso schleierhaft wieso Vermögensverwalter auch noch Geld erhalten, wenn sie mein Vermögen vermindern statt vergrössern. Die Aussage lautend dann immer, sie wisse ja, die Börse………

    • Der grosse Allwissende sagt:

      Es geht darum, die Subjekte Fehler machen zu lassen. Nichts ist so schlimm für Banker, als dass die Subjekte einfach nichts machen und ganz einfach auf die nächste Krise der andern warten und dann eben noch flüssig sind. Im Prinzip ist alles zu teuer, wer kauft, verliert. Wenn sich das weiter festsetzt, ist die nächste Krise nahe.

  • Maike sagt:

    Und schon steht die nächste Gruppe von Jobs auf der Abschussliste ! Auch wenn jetzt ein paar sich schon die Hände reiben, aber jeder Arbeitslose ist Einzahler weniger für die sozialen Kassen. Was dann auch bedeutet, das wir, die glücklicherweise noch eine Arbeit haben, höher KK Kosten bekommen und weniger Rente.
    Noch scheint das System zu halten, was aber, wenn die Zahl der Arbeitslosen grösser wird als die Zahl der Arbeitenden. Das wird kommen, schliesslich werden die Automaten immer schlauer. Und es ist völliger Unsinn, das für jede durch Automaten wegrationalisierte Stelle woanders was neues entsteht. Das ist die aktuell beste Verschwörungstheorie, das alles gut wird.

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