Roter Teppich für die Jugend

Wer clever ist, vergleicht und profitiert: Banken locken Jugendliche mit Vorzugsangeboten. Foto: iStock

Bin 16 und am Gymnasium. Wir hatten in der Schule Wirtschaftsunterricht. Jetzt will ich selbst bei der UBS ein Bankkonto eröffnen. Mit welchen Kosten muss ich rechnen? S.K.

In der Regel mit keinen. Bei Jugendsparkonten verzichten die Banken üblicherweise auf Kontoführungsgebühren und bieten auch darüber hinaus den Jugendlichen eine Reihe von Dienstleistungen an, für welche die Erwachsenen einiges an Gebühren zahlen müssen.

Die von Ihnen erwähnte UBS bietet Jugendlichen wie Ihnen das Bankpaket Generation an. Darin eingeschlossen sind ein Privatkonto, ein oder mehrere Jugendsparkonten, eine Debitkarte fürs elektronische Zahlen oder den Geldbezug am Automaten, eine Prepaidkarte, Zugang zum E- und Mobile-Banking sowie kostenlose Bargeldbezüge an Automaten im Inland und Inland-Zahlung via E-Banking beim Privatkonto.

All diese Dienstleistungen sind für Sie kostenlos. Die Vorzugskonditionen gelten für Jugendliche zwischen zwölf und 22 Jahren.

Natürlich verzichtet die Grossbank auf all die Gebühren nicht aus Nächstenliebe. Vielmehr behandeln alle Banken ihre jugendlichen Kundinnen und Kunden besonders bevorzugt, weil sie sich erhoffen, dass diese der Bank auch die Treue halten, wenn sie dann man volljährig sind. Die Chancen sind gross, die Rechnung der Bank geht auf. Wenn man die verschiedenen Karten schon mal hat, scheuen viele später den Aufwand, den ein Bankwechsel mit sich bringt.

Möglich ist übrigens ab 18 Jahre auch, kostenlos eine Kreditkarte zu beziehen. Die Prepaidkarte gibt es gar schon ab 12 Jahren, falls Ihre Eltern dafür die Zustimmung geben.

Weiter profitieren Sie von einem leicht höheren Zins auf dem Sparbatzen, einem Bonusprogramm und einem Rabatt beim Investieren in Anlagefonds über das bankeigene Fondskonto.

Letzteres möchte ich Ihnen zur Prüfung besonders ans Herz legen, da Sie schreiben, dass Sie im Gymnasium Wirtschaftsunterricht hatten. Ich gehe davon aus, dass man Ihnen dabei auch die Möglichkeiten aufzeigte, welche Anlagen in Wertschriften wie Fonds beinhalten.

Falls Sie das Ziel haben, auf ein grosses Ziel hin zu sparen, ist es wichtig, dass Sie möglichst regelmässig kleine Beträge aufs Konto überweisen oder grosse Geldgeschenke von der Gotte, dem Götti oder den Grosseltern einzahlen und diese in kostengünstige Fonds investieren. So haben Sie die Chance, dass Sie eine höhere Rendite erreichen, als wenn das Geld nur auf dem Jugendsparkonto liegt.

Mit Fondsanlagen sind allerdings immer auch höhere Risiken verbunden. Wenn es an der Börse schlecht läuft, müssen Sie damit rechnen, dass Ihr in Fonds investiertes Geld zumindest vorübergehend weniger Wert hat. Wenn Sie den Batzen während mehrerer Jahre liegen lassen können, gleichen sich diese erhöhten Kursschwankungen in der Regel aber wieder aus, und Sie haben die Chance, langfristig mehr aus Ihrem Sparbatzen zu machen.

Wichtig ist, dass Sie sich bewusst sind, dass es keine höhere Rendite ohne höhere Risiken gibt. Bevor Sie das Konto eröffnen, empfehle ich Ihnen, auch die Angebote für Jugendliche von anderen Banken anzuschauen und zu vergleichen.

Alle Banken buhlen richtiggehend um die Jugendlichen und überbieten sich bei Zusatzangeboten. Wenn Sie die Angebote vergleichen und sie sich erklären lassen, lernen Sie etwas dazu und können schliesslich das Angebot wählen, welches für Sie persönlich die meisten Pluspunkte bringt.

2 Kommentare zu «Roter Teppich für die Jugend»

  • Stefan W. sagt:

    Die spannendste Frage finde ich: Wieso sollte man ausgerechnet mit der UBS eine Bankbeziehung haben wollen? Aber klar, das ist nicht das Thema des Artikels.
    Allerdings hätte der/die Fragesteller/in die Gebühren der UBS auch auf deren Website nachschlagen können, wenn es sowieso klar ist, zu welcher Bank er/sie will. Also eigentlich sollte man in einem Forum wie diesem eher fragen: „Welche Bank empfehlen Sie für Jugendliche mit dem und dem Profil?“

  • c. Galzer sagt:

    Binni billig drangekomme… zieht auch da, klar einige werden dann bleiben wenns dann richtig Geld kostet.
    Aber Billig ist eben nicht billig. Ich kriege nur was ich bezahle und die die meinen sie sparen da Geld werden irgenwann ernüchtert feststellen, dass sie keinen Cent gespart haben und eigenlich veräppelt wurden.

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