So sind Sie im Alter völlig abgesichert

Besuch im Altersheim: Hier muss das Ersparte meist bis zum Lebensende reichen. Foto: Shutterstock
Ich betreue meine über 90-jährige Tante, welche im Altersheim lebt. Sie hat ihr Vermögen auf drei Banken verteilt – je weit über 100’000 Franken. Das Geld muss bis zum Lebensende reichen. Sie kann ja 100 Jahre alt werden. Zurzeit brauchen wir 15’000 Franken pro Jahr von ihrem Konto. Das kann sich schnell ändern, denn ihre Gesundheit lässt nach. Dann steigen die Kosten im privaten Altersheim, und wir benötigen 80’000 Franken von ihrem Konto pro Jahr. Raten Sie mir, das Geld in ihrem hohen Alter noch auf andere Banken zu verteilen, da ja pro Bank nur 100’000 Franken gedeckt sind? S.K.
Ihre Tante ist gut abgesichert: Indem sie ihre liquiden Mittel schon jetzt auf mehrere Finanzinstitute verteilt, hat sie ihre Sicherheit erhöht. Denn sollte es zu einem Bankenzusammenbruch kommen, sind bei den meisten Banken nur maximal 100’000 Franken pro Kunde – also nicht pro Konto – geschützt. Dies gilt übrigens auch für die Postfinance, welche früher eine Staatsgarantie des Bundes bot.
Natürlich kann man einwenden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu einem Bankkonkurs in der Schweiz kommt, recht gering ist. Dennoch kann selbst das nicht ausgeschlossen werden, wie auch die neuere Wirtschaftsgeschichte zeigt. Momentan stehen die Vorzeichen an den Finanzmärkten auf Grün, aber die Rahmenbedingungen können sich plötzlich ändern, und wie in der letzten Finanzkrise kann ein Institut in Schieflage geraten.
Darum lohnt es sich für Sparerinnen, welche hohe liquide Mittel auf einem Konto parkiert haben, auch bei den Bankbeziehungen zu diversifizieren und pro Bank möglichst nur maximal 100’000 Franken liquide Mittel zu halten. Zumal für alle Banken in der Schweiz zusammen – gemäss dem Bankengesetz – die Einlagensicherung auf sechs Milliarden Franken beschränkt ist. Sollten mehrere Banken gleichzeitig zusammenbrechen, könnte dieser Betrag unter Umständen nicht mehr reichen, um alle Einlagen abzudecken.
Wie Sie mir schreiben, übersteigen die Beträge, welche Ihre Tante heute bei den drei Banken verteilt hat, die maximal gesicherte Höhe von 100’000 Franken pro Institut. Das spricht dafür, dass Sie eine vierte Bankbeziehung nutzen, da angesichts des Alters Ihrer Tante eine Investition in Wertschriften wohl eher nicht infrage kommt. Wertschriften bleiben selbst bei einem Bankkonkurs im Besitz der Kunden.
Den Einlagenschutz erhöhen kann Ihre Tante auch, indem Sie einen Teil der liquiden Mittel bei einer Kantonalbank mit Staatsgarantie deponiert. Bei diesen Staatsinstituten sind nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen 100’000 Franken maximal gesichert, sondern auch die darüber hinausgehenden Beträge – bei einer vollen Staatsgarantie. Aber Achtung: Nicht alle Kantonalbanken weisen eine solche auf. Dann spielt es auch keine Rolle, wenn Ihre Tante bei einer einzelnen Kantonalbank mehr als 100’000 Franken auf dem Konto hat.
Ärgerlich ist, dass Ihre Tante auf all dem Geld kaum mehr Zins bekommt und aufgrund der Gebühren wohl sogar leicht verliert. Auch hier würden Wertschriften Abhilfe schaffen. Ich verstehe aber, dass Ihre Tante angesichts der geschilderten Umstände keine Risiken eingehen möchte.
42 Kommentare zu «So sind Sie im Alter völlig abgesichert»
Die einzige Möglichkeit für sichere Bankkonten angesichts des anrollenden Finanz-Tsunamis, ist die Annahme der Vollgeld-Initiative am 10.6.2018.
Alle Vollgeld-Konten wären dann ausserhalb der Bankbilanz und so sicher wie Bargeld – Bail-in oder gelogene Einlagensicherung hin oder her!
Alles Andere ist Augenwischerei.
Geld bei der Bank abheben und in Bargeld, realen Werten oder physischen Edelmetallen stapeln ist die andere Möglichkeit.
Das aktuelle Schneeball-Geldsystem geht seinem unvermeidlichen Ende entgegen, wie jedes Schuldgeld-System bisher auch.
Lesen Sie Egon von Greyerz oder James Turk auf goldseiten.de.
Sagen Sie hinterher nicht, es hätte es Ihnen niemand gesagt.
Besser ein zinsfreies Geldsystem, statt Vollgeld.