Wer bietet Exchange Traded Funds (ETFs) in Schweizer Franken an?

ETFs: Wer seinen Schweizer Sparbatzen erst wechseln muss, verliert Geld. Foto: Shutterstock
Aus Diversifikationsgründen möchte ich einen Emerging-Market-Aktien-ETF kaufen. Infrage kommt «db x-trackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF (DR) 1C». Er hat ein gutes Fonds-Volumen und eine TER von 0,2 Prozent. Soviel ich weiss, ist das der einzige Fonds, welchen man in Schweizer Franken handeln kann. Jetzt habe ich gesehen, dass das Handelsvolumen extrem tief ist. Der ETF wird an andern Börsen natürlich viel öfter gehandelt. Leider nicht in Franken. Ich müsste mein Geld erst in Euro oder US-Dollar wechseln. Die Postfinance verlangt dafür aber sehr happige Gebühren von weit über einem Prozent. Gibt es als Privatanleger überhaupt eine schlaue Lösung für dieses Problem? E.K.
Es wäre für Sie in der Tat ein schlechtes Geschäft, wenn Sie Ihren Sparbatzen zuerst in Euro oder Dollar wechseln müssten, damit Sie an der Entwicklung der Emerging Markets partizipieren können. Durch die fälligen Gebühren haben Sie bereits einen Teil der möglichen Rendite verloren.
Besser fährt man als Privatanleger, wenn man, wie Sie es in Ihrer Frage ansprechen, einen Exchange Traded Fund (ETF) wählt, der in Schweizer Franken gehandelt wird. Leider ist es in der Fülle der auf dem Markt erhältlichen Finanzprodukte oft nicht so einfach, ein passendes Instrument zu finden, welches auch noch in der Handelswährung Franken angeboten wird.
Auf meine Anfrage hin hat die auf ETFs spezialisierte Vermögensverwaltungsfirma Hinder Asset Management das Produktangebot analysiert. Laut Claudine Sydler, Head Portfolio Management bei Hinder Asset Management, bieten Comstage, db x-trackers, SPDR, UBS und Vanguard ETFs Franken-ETFs auf Schwellenländeraktien an: «Die durchschnittlichen Spreads bewegen sich zwischen 0,17 Prozent (db x-trackers) und 0,6 Prozent (Comstage)», sagt Sydler, «der durchschnittliche Spread des db x-trackers MSCI Emerging Markets ETF von 0,17 Prozent bewegt sich unserer Meinung nach im normalen Rahmen für Schwellenländeraktien. Je nach Marktsituation und Handelszeitpunkt kann dieser natürlich auch höher ausfallen.»
Vor diesem Hintergrund ist es für Sie als Privatinvestor besonders wichtig, dass Sie bei ETF-Transaktionen – wie beim Kauf eines Emerging-Markets-ETF – ihren entsprechenden Börsenauftrag nur mit einer Limite aufgeben.
Als Alternative zu den erwähnten ETFs bietet sich gemäss Sydler der Indexfonds CSIF (CH) Emerging Markets Index Blue der Credit Suisse an. Der wird allerdings nicht an der Börse gehandelt, sondern kann täglich zum Nettoinventarwert gezeichnet werden. Der fixe Ausgabespread des Indexfonds beträgt 0,18 Prozent, der Rücknahmespread liegt bei 0,24 Prozent.
Bei Zeichnung und Rücknahme des Fonds fällt im Gegensatz zum ETF keine Stempelsteuer an. Damit können Sie eine weitere Kostenersparnis von 0,15 Prozent pro Transaktion realisieren.
9 Kommentare zu «Wer bietet Exchange Traded Funds (ETFs) in Schweizer Franken an?»
Ob der Sparbatzen eines in CHF rechnenden Anlegers nicht gewechselt wird, um einen CHF denominierten ETF zu kaufen oder gewechselt wird, um einen USD denominierten ETF zu kaufen, letztlich wird bei Investition in Emerging markets immer in USD investiert. Wer das Risiko eines schwächeren USD nicht will, kauft die ETF gegen USD Kredit und hinterlegt seine CHF (+den ETF) als Sicherheit. Ich bin für die nächste Zeit sehr skeptisch was den USD betrifft, insbesondere gegen EUR/CHF. Wer die steuerlich absetzbaren Zinsen scheut, oder sogar befürchtet, der USD könnte steigen, sollte ohnehin nicht in Emerging Markets investieren: Gilt „Risk on“ an den Märkten boomen Emerging Markets und der USD ist schwach, bei „Risk off“ gilt das Gegenteil.
Hände weg oder richtig, nicht halb.
Geschätzter Anh; können Sie mir noch sagen, wie hoch die Kreditzinsen sind und welche Bank dieses Kreditgeschäft anbietet? Ich schätze mal, dass solch ein Geschäft nur meine Großbank-Hausbank schmunzeln lässt? Danke für den wertvollen Hinweis.
Ich kann bei swissquote mein Tradingkonto in USD / EUR / GPB oder CHF überziehen, mehr als 50% des Depotwertes (nicht alles wird gleich beliehen). Aktuell beträgt der Zinssatz in USD 4.6%: Seit Anfang Jahr hat der USD schon 2.5% verloren….(Der Gewinn daraus (die Schld ist weniger wert in CHF) ist steuerfreier Kapitalgewinn, die Zinsen absetzbar: Fehlt nicht mehr viel, und der Zins ist bis Ende Jahr bezahlt.
ETFs basieren in der Regel auf einem Index und werden an unterschiedlichen Handelsplätzen und in verschiedenen Währungen angeboten. Die Volumen in USD, EUR und GBP sind dabei in der Regel hoch, in CHF tief. Das tut aber nichts zur Sache. Denn für jeden Markt, respektive Handelsplatz, gibt es einen sogenannten Martet-Maker, der zu jedem Zeitpunkt einen Preis stellen muss. Der Preis entspricht – mit marginalen Abweichungen – immer dem gegenwärtigen Handelswert des ETFs, egal in welcher Währung gehandelt wird. Wenn das CHF Volumen Ihres gewünschten ETFs gering ist, tut das nichts zur Sache. Sie müssen nur auf das Gesamtvolumen achten, und dieses ist bei Ihrem ETF mit rund einer Milliarde CHF bedenkenlos gross und gilt als risikoarm.
Schauen Sie mal bei http://www.justetf.com rein.
Aufgepasst: Anh Toàn geht gar nicht auf das Anliegen von P.K. ein. Er hat von der Sache keine Ahnung und schwafelt Postfaktische daher: Anh Toàn ist für die nächste Zeit ohne weitere Begründung sehr skeptisch, was den USD betrifft; das ist ein Blick die Kristallkugel der FX Märkte. Anh Toàn betreibt Finanz-Voodoo.
P.K. hat Bedenken, weil der in CHF gehandelte ETF nur einen marginalen Markt hat.
http://www.justetf.com bietet sogenannte Webinare an, die die Mechanismen, Zusammenhänge und Risiken von ETFs einfach verständlich beschreiben. Da braucht es weder Voodoo-Zauberer noch Tagi.
Donald macht Defizit Spending in eine boomende Wirtschaft. Deswegen bin ich skeptisch für den USD.
Warum sind USD Zinsen höher als EUR oder CHF Zinsen? Weil die Märkte einen schwächeren Dollar erwarten. Blick in die Kristallkugel wäre zu behaupten, der Dollar würde sich schneller, mehr abschwächen als die Märkte erwarten.
Ich versuche dem P.K. klar zu machen, dass er USD kauft mit seinen Emerging Markets ETF, auch wenn er mit CHF bezahlt. Und wenn er dies vermeiden will, muss er sich in USD verschulden und seine CHF behalten.
Das Problem mit dem schlechten Kurs beim Fremdwährungswechsel vom CHF zum EUR-Konto halbiert sich übrigens, wenn man seine CHF zuerst zu Transferwise schickt und sich von denen dann EUR auszahlen lässt. TW schlägt auf dem Mittelkurs nur 0.5% drauf.
https://transferwise.com/u/07935
Nur so nebenbei: Man sollte ein paar in EUR und USD auszahlende ETFs haben, das generiert gebührenfreie EUR und USD.