Wie Sie mit Wasser Geld verdienen können

Wenn etwas Mangelware wird, steigt der Preis: Diese Grundregel gilt auch für unser Lebenselixier Wasser. Foto: Shutterstock
Wasser sei das Öl der Zukunft, hört man immer wieder. Darum möchte ich in Wasser-Anlagen investieren. Haben Sie mir einen Tipp, welche Möglichkeiten es gibt? U.H.
Wie Sie glaube ich auch, dass Wasser in Zukunft zu einem der wertvollsten Rohstoffe weltweit avancieren wird. Das klingt für uns Schweizerinnen und Schweizer vielleicht überraschend, da wir wunderbares Quellwasser im Überfluss haben und selbst unser Leitungswasser in den Städten Trinkwasserqualität hat. Doch wenn man etwas in der Welt herumkommt, stellt man rasch fest, dass es nur wenige Länder gibt, welche über eine solch hohe Wasserqualität verfügen und Wasserreserven verfügen. Selbst in Europa sollte man das Leitungswasser in vielen Ländern nicht trinken und in Asien, Afrika und selbst den USA muss man mit negativen gesundheitlichen Folgen rechnen, wenn man Leitungswasser zu sich nimmt.
In manchen Staaten Afrikas und Asiens herrscht heute schon massiver Wassermangel, welcher sich in Zukunft noch akzentuieren dürfte und immer wieder auch ethische Debatten über das Wassergeschäft auslöst. Um den Rohstoff Wasser könnte es denn auch künftig vermehrt Konflikte geben.
Ihre Überlegung ist somit richtig: Wenn etwas zur Mangelware wird, steigt sein Preis. Dies kann man heute schon in Ländern mit schlechter Leitungswasserqualität beobachten. Selbst in fortschrittlichen Ländern wie Israel ist Mineralwasser sehr teuer. Vom Wassermangel profitieren werden nicht nur Mineralwasserproduzenten, sondern auch zahlreiche Unternehmen, welche im Bereich Wassertechnologie tätig sind – etwa für die Wasseraufbereitung und Wassereffizienz.
Da die richtige Auswahl geeigneter Firmen aus dem Bereich Wassertechnologie komplex ist, würde ich für Wasser-Anlagen auf spezialisierte Fonds setzen. Zu den Pionieren in diesem Bereich gehören der Pictet Water Fund und der Swisscanto Equity Funds Global Water Invest. Beide fokussieren sich seit Jahren auf das Thema «Wasser» und investieren mit ihren Anlagevehikel in eine Vielzahl von unterschiedlichen Unternehmen aus dem Wasser- und dem Wassertechnologiesektor. Weil sie schon seit zehn und mehr Jahren aktiv sind, lässt sich anhand dieser Fonds aufzeigen, dass sich Wasseranlagen auch mit einem langen Anlagehorizont durchaus lohnen.
Wie bei jeder Aktienanlage müssen Sie bei diesen Fonds allerdings mit stärkeren Kursschwankungen rechnen. Ein Nachteil beider Fonds sind die beträchtlichen Kosten. Beide weisen eine Kostenkennziffer Total Expense Ratio von rund 2 Prozent aus, was von Ihrer Rendite abgeht.
Eine Alternative bietet der Lyxor ETF World Water, der an den World Water Index CW gekoppelt ist und eine tiefere TER von 0,6 Prozent verrechnet. Ob Sie auf lange Sicht mit den aktiv geführten Wasserfonds von Swisscanto oder Pictet besser fahren als mit einem Wasser-ETF lässt sich nicht voraussagen.
In das Thema Wasser investieren können Sie natürlich auch mittels Einzelaktien: Etwa indem Sie Aktien von Nestlé mit einem beträchtlichen Wassergeschäft kaufen. Wasser macht bei Nestlé aber nur einen Teil des Konzerns aus. Zudem erreichen Sie mit den Wasserfonds eine weit bessere Diversifikation und einen klareren Fokus auf das Thema Wasser.
18 Kommentare zu «Wie Sie mit Wasser Geld verdienen können»
Hmmh, ich frage mich ob der Verdienst, der durch die Aktien der Rüstungsindustrie erzeugt würde, ethischer wäre. Denn wenn jemand Trinkwasser nur an Reiche ausschenkt, weils Profitabler ist, sterben diejenigen qualvoll, denen es eh schon dreckig geht. Bei Waffen sterben die, denen es gut genug geht, sich waffen zu leisten. Moral, das ewige Dilemma.
Nein, kein Dilemma. Es ist absolut unmoralisch bis kriminell, die Privatisierung von Wasser mitzufinanzieren. Punkt.
bitte etwas differenzierter. Schauen Sie sich bitte die Situation vor Ort an. In vielen Entwicklungsländern ist die Regierung extrem korrupt, da investiere ich lieber in eine int. Firma die Rechenschaft ablegen muss (schreibe aus eigener Erfahrung)
Ja, aus der wohlorganisierten Schweiz wo die staatliche Wasserversorgung bestens und zuverlässig funktioniert, kann man gut solche undifferenzierten Statements abgeben, liebe Christina.
Dann muss die Wasserversorgung für ALLE zu Gestehungspreisen saniert werden. Aber darum geht es in diesem Blog nicht, sondern um rentable Investitionen von fremdem Kapital und nicht um Entwicklungshilfe.
Mal sehen ob es einer Firma dereinst gelingen wird Luft als Geschäft an die Börse zu bringen. Es wäre DAS Geschäft der Weltgeschichte.
Herr Brand, dieser Handel läuft doch bereits mit den CO2-Zertifikaten.
Zynischer geht es wohl nicht mehr: Nun sollen wir uns auch noch an der Trinkwasserknappheit bereichern! Da investiere ich mein Geld lieber in gemeinnützige Organisationen, die Brunnen bauen für Leute, die sich sonst kein Trinkwasser leisten können. Davon profitieren Familien, die es nötiger haben als wir.
Eine geniale Möglichkeit wäre doch, mit Wasser Geld zu verdienen und dieses dann für den Brunnenbau zu spenden. So gräbt man den Trinkwassergeschäftemachern mit den eigenen Waffen langfristig das Wasser ab.
Beim Lesen Ihrer Ausführungen habe ich mich gefragt, ob der Artikel eine Glosse sei. Spätestens seit dem Film Bottled Life muss doch auch Börsenmaklern klar sein, wie unmoralisch das Geschäft mit Wasser ist.
…aber das macht es für uns Schweizer besonders attraktiv. Denn wir mischen gerne da mit, wo der Sumpf am dreckigsten und tiefsten ist.
Das sind wir unserer humanen Tradition schuldig.
NB.
Ob ich wohl besser *Ironie off* anfüge…?
Unethisch und unmoralisch: Aller Handel mit Wasser!
Wasser ist Leben für alle, die Börse ist der Tod der Kleinen und Überfluss für die Besitzenden und Spekulanten.
Mit Wasser darf es keine Spekulation geben, Wasser ist ein Grundrecht und Nestlé & Co sind schärfstens zu verurteilen und zu boykott- und sanktionieren!!!
Mit Spekulation haben Sie recht, aber Nestle ist nur im Wasser Business weil es Mode ist mit einer Flasche in der Hand herumzulaufen und jeder Daepp sich „hyderieren“ muss, darum sooo viele Wasserkoepfe. Vor 30 Jahren war man halt manchmal ein bisschen durstig und hat gut ueberlebt!
Beim Lesen dieses Artikels ist mir übel geworden. Das Geschäft mit Wasser ist aufs Scharfste zu verurteilen. Es gehört verboten.
Aga Mirbach
……pfui, mit elementaren Gütern, welche das Übeleben von Menschen ist, zu handeln, ist unmoralisch!!! Hände weg.
Der Körper des Menschen besteht zu ca. dreiviertel aus Wasser. Schon diese einfache und allgemien bekannte Tatsache zeigt, dass es logisch und folgerichtig ist, den ungehinderten und kostenlosen Zugang zu sauberem Trinkwasser als integralen Bestandteil der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte anzuerkennen. Artikel 1 und 3 sind diesbezüglich deutlich genug formuliert.
Es ist unlogisch, sowie moralisch und ethisch nicht vertretbar, ein Menschenrecht zum Gegenstand von Handel und Profit werden zu lassen. Muss man denn wirklich alles vorkäuen, bis es auch jene begreifen können, die den Hals nie voll bekommen?
Ich will ja nicht schon wieder auf die Pharma oder Chemie als Täter zeigen, aber wer beliefert denn unsere Bauern mit Roundup, um unser „Trinkwasser“ zu vergiften? und wer verkauft dann mehr Mineralwasser?Wer kauft denn mit wessen Geld Gemeinden die Quellen ab?und wie wird das Quellwasser wieder aufbereitet, um in Flaschen abgefüllt zu werden?