Gefährliche Spekulation auf einen höheren Dollar

Unerwartete geopolitische Einflüsse: Privatinvestoren sollten die Finger von Währungsspekulationen lassen. Foto: Getty Images
Aus meiner Sicht ist der Dollar unterbewertet. Die US-Steuerreform hilft. Wie kann ich von einem festeren Dollar profitieren, auch wenn ich ein konservativer Anleger bin? D.B.
Sie können Obligationen in Dollar kaufen. Dann profitieren Sie von den bereits höheren Zinsen und einem möglichen Währungsgewinn, falls sich Ihre Dollarprognose als richtig erweist. Allerdings würde ich nur Anleihen mit nicht zu langen Restlaufzeiten wählen, da es bei den lang laufenden US-Anleihen im Zuge der anziehenden US-Zinsen zu Kursrückschlägen kommen könnte.
Eine Alternative ist ein Obligationenfonds in US-Dollar. Natürlich könnten Sie auch US-Aktien erwerben. Diese sind mehrheitlich aber bereits hoch bewertet und für Sie wohl eher nicht geeignet, da Sie Wert auf eine konservative Anlagestrategie legen.
Interessant für Sie könnte aber eine Reihe von strukturierten Finanzprodukten sein, welche an die Entwicklung der US-Währung gekoppelt sind. Ein Beispiel dafür ist die CHF Dual Currency Note auf USD/CHF. Bei diesem strukturierten Produkt, welches von der Bank Vontobel herausgeben wurde und eine Laufzeit von rund einem Jahr aufweist, erreichen Sie bei positiver Dollarentwicklung eine Rendite auf dem investierten Betrag von über drei Prozent.
Falls nämlich der Dollar-Franken-Kurs bei der Schlussfixierung am 24. Dezember dieses Jahres über dem festgelegten Ausübungspreis von 0.9644 Franken liegt, erhalten Sie auf den 1000 Franken Nennwert des Produktes eine Rückzahlung von 1031.241 Franken. Wenn der Dollar-Franken-Kurs allerdings auf oder unter dem Ausübungspreis von 0.9644 Franken pro Dollar schliesst, erfolgt die Rückzahlung in US-Dollar. Je nach Dollarentwicklung erfolgt die Rückzahlung somit in der ursprünglichen Investitionswährung Franken oder in der Alternativwährung Dollar.
Sie sollten daher nur in ein solches Instrument investieren, wenn Sie gut damit leben können, dass sich Ihr Dollarbestand im Depot erhöht. Zusätzlich tragen Sie bei solchen strukturierten Produkten das Emittentenrisiko.
Persönlich halte ich Währungsprognosen für extrem schwierig. Über die Zinsen und konjunkturellen Entwicklungen in einem Währungsraum hinaus können auch geopolitische Ereignisse den Kurs einer Währung unerwartet beeinflussen. Währungsspekulationen stufe ich daher für Privatinvestoren als sehr riskant ein.
8 Kommentare zu «Gefährliche Spekulation auf einen höheren Dollar»
Kaufen Sie Gold. Sehr sicher, geringe Gebühren; recht anonym; jederzeit umwandelbar.
Gold wirft weder Zinsen noch Dividenden ab, in kleinen Einheiten sind die Kosten vergleichsweise ungünstig, die sichere Aufbewahrung ist auch nicht gratis.
Gold wirft keine Zinsen ab und ist nicht jederzeit umwandelbar. In Krisenzeiten wird der Goldhandel in der Regel verboten. Gibt es keine Lebensmittel mehr, nutzt ihnen der Goldbarren auch nichts. Man kann in unsicheren Zeiten schon in Gold investieren, aber nicht mit ihren Argumenten.
Wer auf Dollar setzt, sollte unbedingt vorher zum Arzt.
Auch wenn die Zinsdifferenz zu Europa z.B. gross und ev. noch grösser wird, rate ich vom USD ab. Die Verschuldung da drüben ist horrend und wird weiter rasant wachsen. Ich sehe den Dollar längerfristig eher bei 80 Rp. als bei 1 Fr. Die Amis wollen ja einen tiefen Dollar, damit sie mehr Chancen haben, ihren Schrott exportieren zu können. Die fluten den Markt mit Dollar und man muss sich mal vorstellen, die Chinesen werfen nur einen kleinen Teil Ihrer Staatsreserven Treasury Bills auf den Markt.
Finger weg von Währungsspekulationen.
Piustschirky: Und trotzdem ist der Devisenhandel mit rund 6000 Milliarden $ Umsatz PRO TAG der mit grossem Abstand grösste Markt der welt.
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Da hat es einige die ihre Finger scheinbar nicht davon lassen können…
Das sind aber schon eher Profis, Frau Schweizer. Einer Privatperson würde ich das aber nie empfehlen, sich da mitzutun.