Wie Sie den Sparbatzen für die Enkel klug anlegen

Fondspläne für die Nachkommen: Wer zu Lebzeiten Klarheit schafft, erspart der Familie später oft unnötigen Ärger. Foto: Shutterstock
Ich habe für vier Enkelkinder Sparhefte und Fondssparpläne eingerichtet. Da ich an Krebs erkrankt bin und die Volljährigkeit meiner Enkel nicht erleben werde, weiss ich nicht, was ich nun unternehmen soll. Eine Variante wäre sicher, die Fonds aufzulösen und die entsprechenden Beträge auf neu zu errichtende Jugendsparhefte einzuzahlen. Was meinen Sie? X.Y.
Sie können die Fondsparpläne stoppen und den Betrag auf Jugendsparhefte lautend auf die vier Enkel verteilen. Aufgrund Ihrer Krankheit erachte ich es als besser, wenn Sie Klarheit schaffen und die Gelder den einzelnen Enkeln eindeutig zuordnen und sicherstellen, dass diese wie von Ihnen gewünscht mit dem 18. Lebensjahr Zugriff auf das Geld bekommen.
Ich würde für diesen Zweck für jeden einzelnen Enkel ein Jugendsparkonto eröffnen und das Geld dann darauf überweisen. Dann haben Sie auch die Möglichkeit, die Enkel persönlich darüber zu informieren und ihnen zu zeigen, welche Vorkehrungen Sie getroffen haben. Und Ihre Enkel haben die Chance, Ihnen persönlich dafür zu danken.
Derzeit bezahlen Sie die Beträge via Daueraufträge ein. Wenn es für Sie möglich ist, würde ich einen bestimmten Betrag festlegen, welcher jeder Enkel mit dem 18. Lebensjahr laut Ihrem Wunsch erhalten soll. Die Differenz würde ich nach Möglichkeit jetzt als Ganzes überweisen und dafür die Daueraufträge stoppen. So können Sie dafür sorgen, dass alle Enkel mit der Volljährigkeit gleich viel Geld von Ihnen bekommen werden. Damit können Sie allfällige spätere Unstimmigkeiten ausräumen. Niemand fühlt sich benachteiligt.
Zu überlegen wäre, ob Sie den Betrag auf dem Jugendsparkonto nicht als Ganzes in Fonds anlegen möchten, welche dann bis mindestens zum 18. Altersjahr der Enkel laufen. Sinnvoll wäre angesichts des langen Anlagehorizontes der Enkel ein Fonds mit einem hohen Aktienanteil.
Auf dem Jugendsparkonto erhalten die Enkel derzeit nur einen mickrigen Zins. Wenn Sie das Geld in Fonds anlegen, würden deutlich höhere Gewinnchancen bestehen. Aufgrund des langen Anlagehorizontes relativieren sich die damit verbundenen höheren Schwankungsrisiken.
Dazu kommt, dass Ihre Enkel die Fonds nach dem 18. Altersjahr nicht zwingend auflösen müssen, sondern für sich weiterführen können. Auf jeden Fall bestehen so für Ihre Enkel deutlich höhere Renditechancen, als wenn das Geld einfach während vieler Jahre auf dem Konto liegen bleibt, wo es kaum mehr Zins abwirft.
5 Kommentare zu «Wie Sie den Sparbatzen für die Enkel klug anlegen»
Wer will, kann ausser der Rendite andere Gesichtspunkte berücksichtigen. Wie die Frage, ob die eigenen Investitionen zu einer enkeltauglichen Welt beitragen. Hundertprozentig transparent wird das wohl nur bei der Alternativen Bank Schweiz, aber viele Häuser führen inzwischen Fonds, die z.B. Waffengeschäfte ausschliessen, oder sogar allgemeiner auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind.
Auf Jugendsparkonten bekommt man immerhin noch über 1% Zins. In der heutigen Zeit ist das doch gar nicht so mickrig.
Es wird die Zeit kommen, wo Banken 5% Gebühren für ihre tollen Fonds verrechnen werden. Eine Exit-Strategie (sorry no pun intended) müsste für so lange Laufzeiten existieren.
Die Enkel sind sicher froh drum, wenn sie im Umgang mit Geld als erstes lernen, dass man mit sparen auf dem Konto nirgends hinkommt.
ich lenke jährlich die dividende eines teils meiner aktien auf die enkelsparkonti. nach meinem ableben müssen deren vater gemäss testament das so weiter handhaben.