Vorsorgegelder optimal bewirtschaften

Schlau geplant ist halb gewonnen: 3a-Konti lassen sich zwar nicht splitten, wohl aber in Vorsorgefonds investieren. Foto: Getty Images

Mir ist nicht klar, ob es möglich ist, von einem 3.-Säule-Konto einen Teil des Betrages auf ein anderes 3.-Säule-Konto zu überweisen, damit der Betrag pro 3.-Säule-Konto und die Steuerprogression bei Auflösung nicht zu hoch werden. K.D.

Nein, das ist nicht so einfach möglich, wie Sie sich das wünschen. Anders als bei einem üblichen Sparkonto bei der Bank dürfen Sie nicht einfach einen Teil Ihres Ersparten auf dem Konto der steuerbegünstigten 3. Säule auf ein anderes überweisen. Das geht selbst dann nicht, wenn es sich auch beim zweiten um ein 3.-Säule-Konto handelt, wie Sie es mir in Ihrer Frage schreiben.

Möglich ist aber der Transfer des gesamten Betrages auf Ihrem Konto auf eine andere Bank. Wenn Sie etwa feststellen, dass Ihnen ein Konkurrenzinstitut im Rahmen der 3. Säule mehr Zins zahlen würde als Ihre Hausbank, dann dürfen Sie den gesamten Betrag Ihres 3.-Säule-Kontos auf ein neues 3.-Säule-Konto der Konkurrenzbank überweisen.

Es gilt die Regel: Teilbeträge dürfen Sie bei der 3. Säule nicht verschieben, sehr wohl aber das gesamte Guthaben je Konto auf eine andere Bank oder Versicherung. Wichtig dabei ist, dass es sich immer um ein 3.-Säule-Konto oder eine 3.-Säule-Police bei einer Versicherung handeln muss. Das Geld muss somit zweckgebunden im Rahmen der steuerbegünstigten gebundenen Vorsorge bleiben.

Erlaubt ist indes, dass Sie mit einem Teilbetrag von Ihrem 3.-Säule-Konto Wertschriften erwerben. Dafür gibt es spezielle Vorsorgefonds der verschiedensten Anbieter. Die Nutzung von Vorsorgefonds im Rahmen der 3. Säule empfehle ich sogar, da Sie damit auf lange Sicht deutlich höhere Renditechancen haben, als wenn Sie das Geld einfach auf dem Konto liegen lassen.

Hier sollten Sie auf Ihre persönliche Risikofähigkeit achten, denn bei diesen Vorsorgefonds müssen Sie mit mehr oder weniger starken Kursschwankungen rechnen. Insbesondere bei Fonds mit einem höheren Aktienanteil, der attraktivere Renditen auf lange Sicht ermöglicht, sind markante Kursausschläge zu erwarten.

Anderseits ist es ratsam, die Gebühren bei Vorsorgefonds im Auge zu behalten, und zwar sowohl die Gebühren, welche dem Fonds belastet werden und in der Total Expense Ratio (TER) zusammengefasst sind, als auch mögliche Kauf- und Verkaufsgebühren für den Fonds. Dazu kommen die Depotgebühren. Allerdings lösen Vorsorgefonds nicht Ihr Steuerproblem bei einer späteren Auszahlung, denn sobald Sie die Fonds später wieder mal verkaufen, fliesst das Geld erneut zurück auf Ihr ursprüngliches 3.-Säule-Konto.

Darum rate ich, bei der 3. Säule möglichst mehrere Konten zu führen und die über die Jahre angesparten Beträge bereits frühzeitig so auf die Konten zu verteilen, dass man die 3. Säule später gestaffelt beziehen kann und nicht zu viel Steuern zahlen muss.

8 Kommentare zu «Vorsorgegelder optimal bewirtschaften»

  • L. St. sagt:

    Säule 3a-Gelder sollte man nicht in Fonds verschieben, weil man dann am Ende mehr Steuern zahlt als man bei der Einzahlung gespart hat. Dann lieber das Geld versteuern (also nicht in die 3. Säule einzahlen) und dann direkt in einen Fonds einzahlen.

  • Jessas Neiau sagt:

    Wer „einen Teil“ seines Vorsorgeguthabens in den immer wieder empfohlenen Vorsorgefonds angelegt hat, kann das Guthaben allerdings nicht mehr ohne weiteres zu einer anderen Bank verschieben, da er sonst zuerst die Fondsanteile verkaufen muss, denn nur Geld und nur das GANZE Geld kann transferiert werden. Dies ist insbesondere wenig lukrativ, wenn die Fonds mal wieder im Minus stehen (was in der Gedankenwelt von Herrn Spieler leider in allen seinen Beiträgen zur 3. Säule kaum je vorkommt).

  • ROLAND BONT sagt:

    vergessen sie die einlagensicherung, auch in der schweiz. wir sind keine geschützte insel, höchstens eine insel der gutgläubigen. gerade aktuell will die ezb still und heimlich die einlagensicherung von eur 100.000 in der eurozone stark z.l. dem bankkkunden abändern und die limite sogar aufheben. lesen sie derkursstimmt .ch. vielmehr will sie ein ablaufplan festlegen, wie bei einem bankrun vorgegangen werden soll. denken sie an zypern. die euro-banken sind auch heute nicht sicher. junk-kredite von 850 mrd. sind in schieflage. 2018 wird kritisch werden, wenn die zinsen wieder steigen. draghi ist der mann, der bisher den kollaps verschieben konnte. ein flächenbrand kennt keine nationalen grenzen.

  • G. Togni sagt:

    Sie können auch ein Teil des Geldes aus dem 3a-Konto für die Amortisation der Hypothek beziehen und so die künftige Progression brechen.

  • luethi sagt:

    Vergessen wird auch dass heute viele Banken Gebühren für die Auflösung des 3a Kontos bei einem Transfer auf eine andere Bank verlangen. Z.B Corner Bank satte Fr. 100.- Also bringt der Zinsvergleich nichts !!!

  • Paul K. sagt:

    Wenn man so all die cleveren Kommentare liest, muss man sagen, dass der Artikel nicht sonderlich gut ist…
    Hab auch noch was: ein zweites 3. Säulenkonto eröffnen, nun nur noch darauf einzahlen, sodass man in zwei verschiedenen Jahren diese (möglichst gleich gefüllt) dann auflösen kann bei der Pensionierung.

  • ROLAND BONT sagt:

    wir stehen in der bubblephase und ist seit anfang 2018 in der vertikalen phase angelangt. diese dauerte in der vergangenheit rund 4-6 monate. prägen sie sich dies ein. auch swissmaster ist dabei. der grösste fehler wäre heute short zu gehen. bleiben sie agressiv long in usa und japan. laufender dip kaufen.

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