Gute Gelegenheit für US-Tech-Aktien

Apple Store in New York: Die Papiere haben sich in den letzten 12 Monaten um rund 50 Prozent verteuert. Foto: Richard B. Levine/Keystone
Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie heute schon auf Ihr Smartphone geschaut? Der Film gestern Abend, lief der im SRF oder auf Netflix? Für die Reise zu Silvester, waren Sie da noch in einem Reisebüro, oder haben Sie sich bei Booking.com durch die Angebote geklickt? Auch wenn Sie nicht alles mit Ja beantwortet haben, so zeigt die kurze Aufzählung: Neue Technologien halten schnell Einzug in unser Leben – und damit Unternehmen wie Facebook für unsere Kontakte, Google für die Suche, Amazon für den Einkauf. Die Entwicklung zeigt sich in den Börsenkursen der grossen Technologiegesellschaften. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Papiere von Google-Mutter Alphabet, Facebook, Netflix, Amazon oder Apple um jeweils rund 50 Prozent verteuert. Vor wenigen Tagen sah es nun aus, als sei dieser Lauf gestoppt. Die Hightech-Unternehmen, so hiess es, würden weniger von den Plänen für eine US-Steuerreform profitieren als andere Branchen. Also raus aus Tech, rein in Finanzen und Bauindustrie? Kurzfristig hatte diese Strategie Erfolg. Doch mittel- bis langfristig bleibt die Aussage: Unser Alltag wird digital. Und das spiegelt sich weiter in den Zahlen von Amazon, Facebook & Co. Sie sind mittlerweile zwar hoch bewertet, aber nicht überbewertet. Erst, wenn die Euphorie rund um solche Titel in Überschwang dreht, droht die Blase zu platzen. Bis dahin wird noch ein wenig Zeit vergehen, und solange bereichern die grossen Tech-Namen jedes Portfolio. Bei Schwäche kaufen
Margenziel weckt Fantasie
Burckhardt Compression glaubt, die Talsohle erreicht zu haben. Der organische Umsatzschwund und der Margenrückgang sollen stoppen. Eine rasche Erholung erwartet die Führung des Kolbenkompressorspezialisten aber nicht, wie die neue Mittelfristplanung für 2018 bis 2022 zeigt. Angestrebt werden rund 700 Millionen Franken Umsatz und 10 bis 15 Prozent Betriebsgewinnmarge. Das Umsatzziel lässt auf ein organisches Wachstum von weniger als 3 Prozent im jährlichen Mittel schliessen. Mehr Fantasie weckt das Margenziel. Der obere Rand verspricht bis in fünf Jahren ein deutlich höheres Kursniveau. Der untere dagegen ist im Kurs bereits voll vorweggenommen. Die Aktien zählten Ende November zu den am meisten leerverkauften an der Börse. Ausgeliehene Titel wurden in der Erwartung verkauft, sie günstiger zurückkaufen und dem Verleiher zurückgeben zu können. Das dürfte sich allmählich ändern. Deckungskäufe scheint es bereits zu geben. Das kann den Kurs noch anschieben, aber nur kurzfristig. Abwarten
Strategischer Partner
Die Titel von Siegfried haben seit Anfang Jahr inklusive Dividende rund 42 Prozent zugelegt. Dennoch glaube ich, dass bei den Aktien des Pharmazulieferers noch mehr drinliegt. Das Unternehmen prüft eine Übernahme, die Konditionen sollen dem Vernehmen nach sehr günstig sein. Nach sechs Jahren des Ausbaus beim Wirkstoffprojekt-Geschäft will sich Siegfried nun auch auf seinem zweiten Standbein der Fertigformulierung von Medikamenten verstärken. Im Fokus steht ein Unternehmen oder eine Division von einem Konzern mit entsprechendem Know-how in den USA. Doch auch ohne Zukauf dürften die Aktien der Gesellschaft noch einiges zu bieten haben. Siegfried gehört dank der Bestrebungen der letzten Jahre auch heute noch zu einer Handvoll von Zulieferern, die von den Pharmaunternehmen als strategischer Partner wahrgenommen werden. Zu ihnen zählt, wer dank führendem Know-how, Flexibilität und Kosteneffizienz von den Arzneimittelherstellern fest in deren Wertschöpfungskette integriert wird. Weiterem Gewinn- und damit Kurswachstum steht deshalb nichts im Weg. Dosiert kaufen
Leichte, stabile Materialien
Wussten Sie, dass in vielen der Rotorblätter, die Windenergie erzeugen, ein Schweizer Kern steckt? Gurit gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Kernmaterialien dieser riesigen Teile. Die Rotorblätter der Windturbinen werden aus Effizienz- und Kostengründen immer länger, im Durchschnitt sind es mittlerweile 55 Meter. Da müssen leichte, aber gleichwohl stabile Kernmaterialien her. Bei Gurit wirbelt die Windenergie die Erfolgsrechnung durcheinander. Rechnet man den vorgelagerten Formenbau dazu, stammt über die Hälfte des Umsatzes aus der Windenergie. Seit vielen Jahren versucht das Management, die Abhängigkeit von dieser immer noch mit öffentlichen Geldern subventionierten und unberechenbaren Branche zu reduzieren und andere Zielmärkte aufzubauen. Das geht nicht von heute auf morgen. Gurit dürfte es vorderhand an Rückenwind mangeln. Meiden
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