Sparen mit Wertpapieren: Was den Unterschied macht

Anlagevehikel: Kleiner Unterschied, grosse Wirkung bei langem Anlagehorizont. Foto: Getty
Ich möchte einen Teil meines 3a-Betrages in Wertpapiersparen 3a investieren. Mir stehen bei meiner Bank verschiedene BVG-Fonds von Swisscanto zur Verfügung. Können Sie mir da einen Tipp geben? R.M.
Ihre Bank bietet Ihnen im Rahmen des Wertschriftensparens in der 3. Säule neun verschiedene Portfoliofonds von Swisscanto an. Dabei können Sie unter anderem auswählen, ob Sie ein Anlagevehikel mit einem geringen Aktienanteil von 10 Prozent, 25 Prozent oder 45 Prozent nutzen. Weiter können Sie auf eine Anlagestrategie setzen, welche ökologische Kriterien stark gewichtet oder aber auch einen Fonds, der passiv verwaltet wird und in kostengünstige Indexprodukte investiert.
Aktienanteil, Gebühren und die Frage «aktive oder passive Verwaltung?» sind drei Kernkriterien bei Ihrem Entscheid, welchen Fonds Sie erwerben möchten. Der Aktienanteil hängt in erster Linie von Ihrer eigenen Risikofähigkeit ab. Falls Sie noch jünger sind oder wenigstens noch mindestens zehn Jahre bis zur Pensionierung haben, würde ich ein Vehikel mit einem höheren Aktienanteil vorziehen. Gerade die zweite Säule – also die Pensionskasse – und die steuerbegünstigte 3. Säule, bei der das Kapital ebenfalls langfristig gebunden ist, eignen sich meines Erachtens besonders für eine Anlage mit einem höheren Aktienanteil. Der lange Anlagehorizont spricht für einen BVG-Fonds mit Aktienanteil 45. Dies bedeutet allerdings, dass Ihr Vorsorgegeld stärkeren Kursschwankungen ausgesetzt ist. Sie müssen für sich abschätzen können, ob Sie damit gut leben können.
Wichtig ist neben dem Aktienanteil die Gebührenfrage. Denn die Gebühren gehen von Ihrer jährlichen Rendite weg. Angesichts der rekordtiefen Zinsen, welche es auch den Vorsorgevehikeln erschweren, eine höhere Rendite zu erzielen, schmälern hohe Gebühren Ihre Nettorendite erheblich. Auf mehrere Jahre hinweg macht dies aufgrund des Zinseszinseffektes viel aus. Zum Vergleich: Bei einem Betrag von 100’000 Franken erhalten Sie bei einer Rendite von 2 Prozent pro Jahr nach zehn Jahren rund 122’000 Franken. Bei einer Rendite von nur 1,5 Prozent pro Jahr sind es nach zehn Jahren indes nur 116’000 Franken. Bei zwanzig Jahren macht der Unterschied gar 14’000 Franken aus. Darum lohnt es sich, genau auf die Gebühren zu achten, welche Ihrem Fonds belastet werden. Bei den Ihnen zur Auswahl stehenden Fonds variiert die Gebührenkennziffer Total Expense Ratio TER zwischen 0,61 Prozent beim passiv verwalteten Fonds und 1,2 Prozent beim Ökofonds.
Direkt abhängig sind die Gebühren vom dritten erwähnten Kriterium, nämlich ob ein Fonds aktiv oder passiv verwaltet wird. Es kann durchaus sein, dass ein aktiv verwalteter Fonds in einer bestimmten Zeitphase besser abschneidet als ein Vergleichsindex. Oft performen aber auch passiv verwaltete Fonds nicht schlechter als die teureren aktiven Vehikel.
Vor diesem Hintergrund würde ich nach Abwägung dieser Faktoren den passiv verwalteten BVG-Fonds wählen. Hier profitieren Sie ebenfalls von einer hohen Diversifikation, zahlen aber deutlich weniger Gebühren, was Ihre Chance erhöht, dass Sie langfristig mehr Rendite auf ihrem Vorsorgegeld erreichen.
2 Kommentare zu «Sparen mit Wertpapieren: Was den Unterschied macht»
Die Hausfrauenhausse hat schon längst begonnen, Zeit …. zu ….
Spätestens, wenn die Nationalbanken mal ihre Bilanzen zurückfahren und die Zinsen erhöhen, ist Schluss. Das getraut sich aber niemand öffentlich zu sagen.
(& die FinanzINDUSTRIE too big to fail … lässt sich retten und nur der „Geldadel“ profitiert … Umverteilung vom Feinsten von unten nach oben … )
restart the system ….
Wenn darüber hinaus noch freies Vermögen vorhanden ist, würde ich dieses in Wertschriftenfonds investieren und nicht die Säule 3a. Beim freien Sparen ich frei, wann ich die Fonds verkaufen will, bin also nicht darauf angewiesen, dass genau dann, wenn ich zwischen 60 und 65 Jahren alt bin, eine Hausse ist.
Darüber hinaus muss ich bei der Säule 3a die Auszahlung versteuern. Je mehr Wertschriftenertrag in der Säule 3a, desto mehr Steuern! Beim freien Vermögen dagegen muss ich den Wertschriftenertrag nicht versteuern.