Damit Sie in den Ferien nicht ohne Bargeld dastehen

Zahlen, bitte: Einheimische möchten Bares. Gut, wenn man weiss, wie man Geld im Ausland bezieht. Foto: Getty Images
Ich habe im «Tages-Anzeiger» von Geoblocking gelesen. Was ist das genau? Wir gehen in einigen Wochen in die Sommerferien, und ich mache mir Sorgen, dass wir in den Ferien ohne Geld dastehen. G.K.
Elektronische Zahlungsmittel sind zwar sicherer als Bargeld, aber leider auch nicht hundert Prozent sicher. Eine Vielzahl von Kriminellen hat sich darauf spezialisiert, Karten zu manipulieren und mittels fiesen Tricks an die Geheimcodes der Karteninhaber zu gelangen und dann deren Konten zu leeren oder auf deren Kosten zu bezahlen.
Die skrupellosen Betrüger erstellen mittels technischer Vorrichtungen, die sie unbemerkt an Terminals bei Zahlstellen oder an Bancomaten anbringen, Kopien der Magnetstreifen der verwendeten Karten und registrieren den eingegebenen Code. Mittels dieser Daten können die Täter später irgendwo auf der Welt Geld beziehen.
Um diesem kriminellen Treiben, das auch unter dem Begriff Skimming bekannt ist, Grenzen zu setzen, wurden die Sicherheitsbestimmungen bei den Banken erhöht. Wirksamen Schutz bietet das Geoblocking: Wie es der Name sagt, wird damit der Einsatz von Bankkarten in bestimmten Ländern und Regionen blockiert. Damit soll das Missbrauchsrisiko gesenkt werden. Für Sie kann es aber dazu führen, dass Sie Ihre Bankkarte in den Ferien nicht oder nur eingeschränkt einsetzen können.
Kein Problem ist das Geoblocking in der Regel in der EU, weil Kartentransaktionen hier über einen kopiergeschützten Kartenchip erfolgen. Wenn Sie Ferien in EU-Ländern machen etwa in Italien, Spanien, Frankreich oder Deutschland dürfte es für Sie also problemlos möglich sein, mit Ihrer Bankkarte am Geldautomaten Bargeld zu beziehen. In vielen Ländern ausserhalb Europas kommt indes automatisch das Geoblocking zum Zug.
Falls Sie eine Reise nach Moskau unternehmen oder nach Asien oder Afrika reisen, müssen Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ein Geldbezug über den Bancomaten mit Ihrer Karte automatisch blockiert wird. Teilweise wird der Geldbezug auch nur auf eine bestimmte Tageslimite beschränkt. Das Geoblocking erfolgt standardmässig bei den meisten Banken. Sie können aber individuell für sich einzelne Länder oder Regionen freischalten.
Wenn Sie in ein Land ausserhalb Europas reisen, das dem Geoblocking untersteht, können Sie dies bei Ihrer Bank anmelden und dafür sorgen, dass das Geoblocking temporär für das festgelegte Land aufgehoben wird und Sie an der Feriendestination trotzdem Geld beziehen können. Eine mögliche Alternative als Zahlungsmittel kann die Kreditkarte sein. Allerdings kommt es auch da immer wieder zu Missbrauchsfällen.
Gerade in puncto Sicherheit in heikleren Weltregionen kann auch der Einsatz einer Travel-Cash-Karte Sinn machen. Diese ist gebührenmässig zwar nicht billig, bietet aber eine sehr hohe Sicherheit, da keine direkte Verbindung zu Konten besteht. Vielmehr wird im Voraus ein bestimmter Betrag auf die Karte aufgeladen, der dann vor Ort bezogen werden kann. Wird die Karte gestohlen, wird der Restbetrag von der Kartenherausgeberin ersetzt.
3 Kommentare zu «Damit Sie in den Ferien nicht ohne Bargeld dastehen»
War doch das Leben vor >30 Jahren noch einfach, Auto und Haustüren müsste man nie schliessen, und dies in allen westeuropäischen Ländern. 1987 in die Schweiz zurückgekehrt, ab den 1990er Jahren 2 mal eingebrochen.
Sind Sie verwandt mit Bob-Hausi? Der Thurgauer warnt vorsorglich seine Einbrecher: ‚Ich habe immer eine Pistole griffbereit.‘
Der Kunden“dienst“ des privatisierten Geldverkehrs wird je laenger je skandaloeser. Bei Travel Cash Cards wird aufs Unverschaemteste abgezockt, obwohl die erhoehte Sicherheit nicht nur dem Kunden, sondern auch den Baenkstern zugute kommt, da sie Bezuege mit diesen gestohlenen Karten nicht immer auf den Kunden abscheufeln koennen und die Schaeden viel kleiner sind, als bei leergereumten oder gar ueberzogenen Konten. Automatisches Geoblocking ist eine Frechheit, die umso unverschaemter ist, als die Kunden nicht auch automatisch genau darueber orientiert werden. Was im Artikel nicht erwaehnt ist, sind die US-Sabotagen des Kartenzahlungsverkehrs in ihnen missliebigen Staaten (zB Kuba), ueber welche die Kartenverkeufer zumindest aus bitterer Erfahrung ihrer Kunden auch Kenntnis haben….