Gold bietet Sicherheit, aber keine Rendite

Anlagen in Gold sind zur Absicherung in Krisenzeiten sinnvoll: Als langfristiges Anlage für die Vorsorge aber ungeeignet. Foto Getty Images

Anlagen in Gold sind zur Absicherung in Krisenzeiten sinnvoll: Als langfristige Anlage für die Vorsorge sind sie aber ungeeignet. Foto: Getty Images

Ende Juni 2017 gehe ich in Pension. Meine Ehefrau und ich verfügen über ein Vermögen von etwa 500’000 Franken. Ich könnte mir vorstellen, 100’000 Franken in Gold anzulegen. Sicherlich werden wir einen monatlichen Betrag von 2500 Franken konsumieren. Was muss ich bei der Anlage des Geldes beachten? Y. B.

Gemäss Ihrer Schilderung haben Sie nach Ihrer Pensionierung neben dem Vermögen Renteneinnahmen von rund 80’000 Franken, inklusive dem Einkommen Ihrer Frau. Zusätzlich planen Sie einen Vermögensverzehr von 2500 Franken monatlich. Wenn Sie keine zusätzlichen Einnahmen hätten, wäre Ihr Vermögen somit nach knapp 17 Jahren aufgebraucht. Sie sind daher darauf angewiesen, dass Ihr Vermögen Einkünfte abwirft. Gold ist dafür aber gerade nicht geeignet. Denn Gold ist zwar eine gute Versicherung für schlechte Zeiten an den Finanzmärkten und sichert sie gegen einen Zerfall des Geldes ab.

Der grosse Nachteil des gelben Metalls ist die Tatsache, dass es keine Rendite abwirft. Wenn Sie in Gold anlegen, sollten Sie das meines Erachtens nur als Diversifikation und als Absicherung des Depots tun. Gleich rund einen Fünftel in Gold zu investieren, erachte ich als hoch. Das sichert Sie zwar ab – dafür haben Sie auf diesem Fünftel des Vermögens keine Einnahmen.

Überlegen würde ich mir, ob Sie mit einem Teil des Geldes sogenannte Dividendenperlen kaufen möchten – das sind Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. Beispiele dafür sind Qualitätsaktien wie Roche, Nestlé, Novartis, Swiss Re, Zürich oder Swiss Life, welche eine Dividendenrendite zwischen drei und rund sechs Prozent erreichen. Damit hätten Sie regelmässige Einnahmen. Der Nachteil ist, dass Sie wie bei allen Aktien mit möglichen Kursschwankungen rechnen müssen. Zudem sind die Dividenden nie hundertprozentig garantiert.

Eine Alternative sind Dividendenfonds oder ein Exchange Traded Fund auf Dividendenperlen. Auch da müssen Sie aber mit Schwankungen rechnen. Darum müssen Sie sich gut überlegen, ob Sie erhöhte Risiken in Kauf nehmen wollen und können. Wichtig ist, dass Sie darüber hinaus eine breite Diversifikation erreichen und das Kapital auch in andere Anlagegruppen investieren und sich so etwas absichern.

Eine mögliche Alternative sind auch Immobilienaktien wie PSP, Allreal oder Mobimo oder Immobilienfonds, welche ebenfalls schöne Erträge bringen. Allerdings müssen Sie auch da mit Kursschwankungen und Rückschlägen rechnen. Höhere Renditen jedenfalls gibt es nirgends gratis. Entscheidend neben der Sicherheit Ihres Kapitals ist meines Erachtens, dass Sie Ihr Geld arbeiten lassen und nicht nur auf dem Konto liegen lassen. Denn Erträge erwirtschaften Sie angesichts der weiterhin tiefen Zinsen nur, wenn Sie das Geld auch investieren. Die Erträge helfen Ihnen, dass Sie länger von Ihrem Kapital leben können. Dennoch würde ich nicht zu hohe Risiken eingehen: Ansonsten fehlt Ihnen dann plötzlich das Geld, welches Sie für Ihren Lebensunterhalt im Alter brauchen.

3 Kommentare zu «Gold bietet Sicherheit, aber keine Rendite»

  • Maron sagt:

    Da hat haben wir wieder einmal ein quatsch vorgelegt bekommen.
    Die aktienmärkte sind in einem hoch und dennoch wird einem unerfahrenen zum kauf geraten.
    Gerade bei dieser anfrage würde ich überzeugt zu einem kauf von gold raten! Was bringt es Y. B wenn wir eine grössere börsenkorrektur nach unten haben und dank ihrem rat nicht 100’000.- in gold investierte sondern etwa 20’000.-? Dann hätte er grosse verluste weil er mehr in aktien investierte (wie sie ja empfehlen) und mit 20’000 gold kann man nicht von einer vermögensabsicherung mehr sprechen. Dieser Mann sollte sein ursprüngliches Vorhaben umsetzen!

  • Roland Heinzer Kreuzlingen sagt:

    Roland Heinzer
    Die wichtigste Frage wurde nicht gestellt, braucht es die 2500 Franken, ja oder nein. Wenn ja, warum, wofür.
    Sind Hypotheken zu bedienen, dann würde ich zuerst diese amortisieren oder ablösen. Wenn keine Verpflichungen bestehen, dann kann man durchaus Gold als Absicherung kaufen, auch wenn es keinen Ertrag bringt. Wer eine Wertsteigerung bei Gold erwartet, der sollte auch einen Goldminenfond kaufen und Gold als Absicherung nur physisch. Man muss wissen, dass etwa 100 Mal mehr Gold in Zertifikaten gehandelt wird, als physisch vorhanden ist.

  • Josef Germann sagt:

    Das mit den Dividendenperlen ist auch so eine Sache. Das kann sich dann mal schlagartig ändern. Wie die Märke an und für sich auch. Diese haben heute so eine hohe Fragilität und sind von irrealen Derivaten aufgeblasen, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis das Kartenhaus zusammenbricht. Die Verursacher dieses zu ahnenden Desasters haben sich bereits dagegen abgesichert oder sich aus dem Staub gemacht. Also 100’000.00 in physisches Gold ist zu empfehlen und mit 80’000.00 Rente alleine lässt es sich auch anständig leben.
    Ossi Grübel sagte kürzlich 1/3 in Gold.

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