Günstige Kaufgelegenheit für Roche

Roche-Labor: Rückschlag bei einem wichtigen Krebsmedikament. Foto: PD

Am Mittwoch gehörten die Genussscheine von Roche zu den Verlierern. Der Pharmakonzern hatte einen Rückschlag bei einem wichtigen neuen Medikament gegen verschiedene Krebsarten ­gemeldet. Und zwar ausgerechnet bei Tecentriq, auf das die Basler grosse Hoffnung setzen, wenn sie ihren künftigen Umsatz planen. Das Mittel versucht, das Immunsystem gegen den Krebs zu akti­vieren. Eine Studie hat nun den Krankheitsverlauf von Patienten mit fortschreitendem Blasenkrebs untersucht, die bereits eine Chemotherapie hinter sich haben. Hier hat Tecentriq aber keine bessere Wirkung als eine erneute Therapie gezeigt. Bislang gab es in den USA nur eine vorläufige Zulassung. Ob sie entzogen wird, ist noch ungewiss. Analysten sagen, dass in den nächsten beiden Jahren die Ergebnisse einer weiteren Studie zur Behandlung von Blasenkrebs relevanter seien. Damit bleiben Roche-Titel eine gute Wahl unter den grossen Pharmakonzernen. Kaufen

Positive Lagerzykluseffekte

Die Aktien von Clariant haben einen guten Lauf. Den haben sie immer mal wieder gehabt. Nur ging ihnen jeweils die Luft aus. Heute ist das anders. Die Arbeit der letzten Jahre trägt Früchte. Das Portfolio der Spezialchemiegruppe ist attraktiv, Cashflow und Kosteneffizienz zeigen sich verbessert, und auch im Innovationsbereich tut sich einiges. Clariant festigt sich, wird robuster. Vontobel hat die Abdeckung vergangene Woche mit einem Zwölfmonats-Kursziel von 25 Franken wieder aufgenommen, Goldman Sachs hat ihres auf 26 Franken erhöht. Trotz einer im Branchenvergleich massvollen Bewertung dünkt mich beides zwar etwas hoch, zumal der gute Geschäftsgang im Sektor durch positive Lagerzykluseffekte überzeichnet sein dürfte. An Clariant aber glaube ich – und an weitere Avancen. Dosiert zukaufen

Es brennt schon wieder

Wann hört das endlich auf? Der Kauf der Tessiner BSI verursacht immer neue Probleme für EFG International. Zuerst kam der Skandal um Geldwäscherei in Milliardenhöhe bei BSI Singapur. Der hatte immerhin den Vorteil, dass EFG das Zepter übernahm und die Integration schneller vorantreiben konnte. Dem Aktienkurs hat das gutgetan. Doch jetzt brennt es ­anderswo: Letzte Woche hat die italienische Zentralbank befohlen, die eben erst in EFG integrierten italienischen BSI-Töchter wegen Geldwäscherei zu schliessen. Hängig ist die Auseinandersetzung mit Avaloq über eine Entschädigung von möglicherweise gegen 100 Millionen Franken, weil der IT-Servicevertrag mit BSI vorzeitig gekündigt wurde. Weil darüber gestritten wird, wer die finanziellen Folgen für die verschiedenen bösen Überraschungen tragen muss, herrscht auch im Aktionariat und im Verwaltungsrat der Bank dicke Luft. Dass unter diesen Umständen das Management das Potenzial der Bank ausschöpfen kann, ist unwahrscheinlich. Meiden

Ertrag vor Volumen

Der Gewinnrückgang der Zurich Insurance um ein Drittel hat niemanden geschockt. Für Sachver­sicherungsverträge in Grossbritannien mussten alle dort tätigen Versicherer zusätzliche Rückstellungen buchen. Der Regulator will ­damit den ruinös gewordenen Wettbewerb drosseln. Der Zurich-Gruppe muss das eigentlich zupasskommen. Sicher, die Rückstellung drückt den Ertrag kurzzeitig. Doch die Anbieter dürften die ­Zusatzkosten auf die Kunden überwälzen. So hat Zurich als eine der Marktführerinnen Aussicht darauf, das Geschäftsvolumen auf der Insel lukrativer zu gestalten. Damit würde Konzernchef Mario Greco mit einem weiteren Baustein seiner Ambition näherkommen, den Versicherer rentabler zu machen. Zudem setzt er Ertrag vor Volumen. Wenn die Marge nun von Quartal zu Quartal steigt, wächst das Interesse an den Zurich-Aktien – nicht auf kurze, aber auf lange Sicht. Dosiert kaufen

Euphorieschub

Ein neuer Präsident und seine Wahlversprechen sind in der Regel wenig verlässliche direkte Handlungsanweisungen für Anleger. Doch wie im Nachgang der Trump-Wahl können Anleger auch nach der Wahl Emmanuel Macrons kurzfristig auf einen Euphorieschub in Aktien setzen, besonders aus dem französischen Techno­logiesektor. So hat Macron, als Minister von François Hollande auch zuständig für Digitalisierung, grosse Pläne in diesem Bereich: Alle Franzosen sollen Zugang zu Breitband-Internet haben, KMU digital gefördert werden und der Staat alle administrativen Abläufe digitalisieren. Von dieser ­Offensive dürften IT-Dienstleister und -Berater wie Alten, Atos, Aubay oder auch Capgemini überdurchschnittlich profitieren. Diese Titel haben zwar weniger Ausstrahlung als Rivalen wie die deutsche SAP oder die amerikanische Tech-Konkurrenz. Dafür sind sie stark in ihrem Heimmarkt verankert und gemessen an ihrem Wachstumspotenzial im europäischen Vergleich noch günstiger zu haben. Französische IT-Aktien kaufen

2 Kommentare zu «Günstige Kaufgelegenheit für Roche»

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