Warum Ems-Chemie, Nestlé und Co. ins Portfolio gehören

Der Kurs des Titels hat sich in den letzten gut 20 Jahren versechsfacht: Ems-Chemie in Domat/Ems GR. Foto: Nicola Pitaro
Ich habe Aktien der Ems-Chemie im Depot. Soll ich sie weiterlaufen lassen, oder würden Sie etwas abändern? G. F.
Die Aktien der Automobilzulieferin Ems-Chemie sind aus meiner Sicht eine gute Langfristanlage. In den letzten gut zwanzig Jahren hat sich der Kurs der Titel von rund 100 auf über 600 Franken versechsfacht. Auch in den letzten zwölf Monaten sind die Papiere rund 30 Prozent gestiegen. Das gibt Ihnen zwar keine Garantie, dass die Papiere auch künftig gut performen, zumal diese auf einem Allzeithoch notieren und keineswegs mehr billig sind.
Darum ist es wichtig, dass Sie sich überlegen, welche Ziele Sie mit dieser Anlage verfolgen. Wenn Sie nur kurzfristig an einem Gewinn interessiert sind, sollten Sie wohl Ihre Kursgewinne ins Trockene bringen, da ein Kursrückschlag jederzeit möglich ist. Persönlich würde ich die Titel indes als Langzeitinvestment im Depot behalten.
Ebenso wie die Börsenschwergewichte wie Roche oder Nestlé zeichnet sich die zwar weit kleinere Ems-Chemie durch eine über viele Jahre hinweg konstant starke operative Leistung und hohe Innovationsfähigkeit aus. Bereits im letzten Jahr hat die auf Polymere und Spezialchemikalien ausgerichtete Ems-Gruppe eine erfreuliche Gewinnsteigerung erzielt und die hohen Gewinnmargen erneut angehoben. So ist Ems beispielsweise stark in China verankert, welches für die Autoproduktion eine immer wichtigere Stellung einnimmt. Auch für das laufende Jahr sind die Aussichten viel versprechend, auch wenn die Margen bei höheren Rohstoffnotierungen kaum mehr deutlich anziehen dürften.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Ems-Chemie überproportional zum Automarkt gewachsen und konnte höhere Verkaufspreise realisieren. Risiken sehe ich allerdings in der Tatsache, dass Ems etwa 60 Prozent des Umsatzes im Automobilsektor erwirtschaftet und damit stark von den Hochs und Tiefs dieser Branche abhängig ist. Die Rohstoffnotierungen beeinflussen die Resultate der Gruppe zudem stark.
Firmenchefin und Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher rechnet für dieses Jahr mit einem Nettoumsatz und einem Ebit leicht über Vorjahr. Ich erachte die Chance für gut, dass die Ems selbst in Phasen mit anziehenden Rohstoffnotierungen robust wachsen wird und dank bedeutender Marktstellung den Margendruck abfedern kann. Vor diesem Hintergrund erwarte ich, dass die Wachstumsstory bei der Ems und deren Aktie noch einige Zeit andauern dürfte.
6 Kommentare zu «Warum Ems-Chemie, Nestlé und Co. ins Portfolio gehören»
Eine Firma, in die man langfrustig investiert, sollt einem auch sympatisch sein. EMS ist das aber absolut nicht.
Fehlen noch Rüstungsbetriebe um den Kreis der Amoral zu schliessen.
… wenn Ethik keine Rolle spielt
Die Aktie ist doch völlig überteuert. Außer ich bin ein Phantast und spekuliere das der Kurs bald bei 2000CHF steht.
Ich bitte um ergänzende Angaben, deismal seitens der Ethik-Abteilung des TA/BAZ/BZ – Zeitungspools mit dem Titel: „Warum Ems-Chemie,Nestlé und Co. nicht ins Portfolio gehören“.
Ui ui, weil da eine Firma mit Blocher zu tun hat, ist sie schlecht. Ich investiere dort, wo man Geld verdient! Da ist tatsächlich auch EMS dabei und etwas was Herr Fässler hier auch nicht gerne hört, in der Rüstungsindustrie bin ich auch engagiert. Und mit dem Wort „Ethik“ verdient man keinen Cent.