Sicherheit im Alter erhöhen und Steuern sparen

Um im Alter seinen Lebensstandard beibehalten zu können, bedarf es Sparmassnahmen. (Bild: Reuters)

Nach dem Verkauf meines Einfamilienhauses habe ich 700’000 Franken auf einem Konto. Ich bin 57, brauche dieses Geld im Moment nicht, später aber eventuell, um meine Rente aufzubessern. Ich habe mir überlegt, eine Wohnung zu kaufen und diese zu vermieten. Was würden Sie machen? S.H.

In einem ersten Schritt empfehle ich Ihnen, Ihre Vorsorgesituation von Ihrer Bank oder Versicherung prüfen zu lassen. Dann sehen Sie rasch, ob und wo Sie punkto Altersvorsorge Lücken haben. Diese könnten Sie über eine 3. Säule und allenfalls über freiwillige Einzahlungen in Ihre Pensionskasse decken. Ob diese Schritte in Ihrem Fall möglich und sinnvoll wären, muss anhand Ihrer konkreten Daten abgeklärt werden.

Einzahlungen in die Säule 3a und die Pensionskasse hätten den Vorteil, dass Sie bei einer gestaffelten Zahlung während mehrerer Jahre hohe Steuerabzüge machen könnten und somit weniger Steuern bezahlen würden. Über mehrere Jahre hinweg macht dies eine beträchtliche Ersparnis aus.

Natürlich können Sie das Kapital auch gewinnbringend anlegen. Was auf den ersten Blick einfach klingt, ist im aktuellen Marktumfeld mit rekordtiefen Zinsen allerdings gar nicht so einfach. Immerhin können Sie selbst bei geringen Risiken mittels einer diversifizierten professionellen Anlage eine bessere Rendite erreichen, als wenn Sie das Geld nur auf dem Konto liegen lassen. Je nach Ihrer Risikobereitschaft liegt eine kleinere oder grössere Rendite drin.

Eine weitere Möglichkeit haben Sie selbst angesprochen: Sie können mit dem Geld eine Eigentumswohnung erwerben und diese weitervermieten. Ob da die Rechnung für Sie aufgeht, hängt davon ab, wie hoch der Kaufpreis der erworbenen Wohnung ist und welchen Mietertrag Sie erzielen können. Auf jeden Fall sollten Sie bei dieser Variante auch daran denken, dass Sie einen Teil des Ertrags zweckgebunden auf die Seite legen, weil nach einigen Jahren Renovationsarbeiten anfallen dürften. Auch müssten Sie das Risiko miteinbeziehen, dass Sie die Wohnung nicht oder nur zu schlechten Konditionen vermieten können. Zudem sind auch stärkere Preisschwankungen auf dem Immobilienmarkt möglich – vor allem dann, wenn irgendwann mal auch bei uns die Zinsen wieder steigen. Falls Sie noch Schulden haben – etwa eine Hypothek von einer anderen Liegenschaft – könnte es eine Überlegung sein, diese Schulden abzuzahlen. Dann sparen Sie wenigstens Zinskosten.

All das sind einige Möglichkeiten, wie Sie das Kapital einsetzen könnten. Am Wichtigsten stufe ich aber Ihre Altersvorsorge ein: Angesichts der vielen Unsicherheiten bei der Altersvorsorge und den sinkenden Umwandlungssätzen bei den Pensionskassen erachte ich es für besonders wichtig, dass man möglichst selbst seine eigene Altersvorsorge verstärkt und so sicherstellt, dass man seinen Lebensstandard im Alter nicht deutlich einschränken muss. So können Sie Ihre finanzielle Sicherheit im Alter erhöhen und je nach Investitionsform zusätzlich Steuern sparen.

6 Kommentare zu «Sicherheit im Alter erhöhen und Steuern sparen»

  • Markus Ackermann sagt:

    „Einzahlungen in (..) die Pensionskasse hätten den Vorteil, dass Sie (…) weniger Steuern bezahlen würden.“
    … und den Nachteil, dass die Versicherung bzw. Pensionskasse Sie abzocken wird (Senkung des Umwandlungssatzes im Zuge der Altersreform 2020 WEIT unter die langfristige Wertsteigerung von assets: bei Aktien ~7.9%, bei Immobilien langfristig kaum weniger)
    …. falls sie das eingezahlte Geld nicht als Kapital beziehen
    …. aber dann würde das Kapital versteuert (ebenso bei einem Bezug per Rente)
    Bref:
    Bei diesem Ratschlag profitieren zuerst die Papierli-Wender

  • Kunz Hans sagt:

    Herr Spieler: ich habe selten einen solchen Stuss gelesen. „…..von ihrer Bank oder Versicherung prüfen zu lassen“!! Da sieht man klar und deutlich woher Sie ihre Gage beziehen. Diese Brüder haben einzig und allein nur ihren eigenen Profit im Auge. Das sind alles Abzocker der Klasse 1A. Ich habe vor vier Jahren meine Erfahrungen gemacht. Das Beste was man gegenwärtig, und vermutlich noch für längere Zeit, machen kann: Kapital beziehen und ab in den Tresor damit. Die Steuern auf „einen Chlapf“ begleichen. Steuerersparnisse!! Ha, ha!! Dann weiss man was man noch hat. Im weiteren haushälterisch und vernünftig mit dem Restkapital umgehen, keinen Ärger mit Finanzhaien, keine horrenden Gebühren und die Erben kriegen dann wirklich noch das was auch im Tresor liegt.

    • Karl von Bruck sagt:

      Hier macht Spieler zwar den Bock zum Gaertner. In Nochrechtsstaaten wird beruecksichtigt, dass Lohnsklavereirenten hoechstens zwei Drittel (in vielen Faellen gar noch viel weniger) des Basislohnes betragen und schon deshalb generell von allen direkten Steuern befreit. Der Schweizer Rentner wird aber gar im Ausland (im zweistelligen Prozentbereich!) mit Quaelensteuern abgezockt (was die politischen Taeter nicht daran hindert ueber die globalen Anmassungen des US-Fiskus am lautstaerksten zu jammern). Zusammen mit dem Fehlen einer vollen Altersbetreuungsversicherung, werden immer mehr in Ausbildung und Beruf zu Fleissige kreditunwuerdig in den Ruin gedrueckt. Schon ein Drittel der „Nachlaesse“ landen beim Konkursrichter statt den Erben. Und dagegen kann auch Spieler nix raten….

  • werner boss sagt:

    Die grosse frage ist, ob es überhaupt noch intelligent ist heute das Haus zu verkaufen um naher im Altersheim Preise zu bezahlen wie in einem 5 Sternehotel bei arg eingeschränkten Freiheiten!

  • ruetter bruno sagt:

    Alles tönt recht gut, viele Schweizer sparen pflichtbewusst für das Alter.
    Dann, oh je, stirbt ein Lebenspartner. Die braven Kinder sind als erste zur Stelle um die ihnen zugehörige Erbschaft abzuholen.
    Gerade dieser Entzug führt dazu, dass das restliche Kapital für den leider meist nötigen Altersheimaufenthalt des Hinterbliebenen nicht reich.
    Hier müssten dringen neue Erb-Gesetze zu Gunsten des Hinterbleibenden gemacht werden.

  • Hubi sagt:

    Lieber S.H.
    …beim Verkauf ihres EFH’s haben sie mit grosser Wahrscheinlichkeit einen Gewinn erziehlt. Bei Reinvestition in eine neues Eigenheim (z.Bsp. Wohnung) könnten sie noch Gewinnsteuern auf dem erzielten Gewinn vermeiden. Beachten Sie hier, dass eine Ersatzbeschaffung innerhalb einer gewissen Zeit erfolgen müsst. Kantonale Unterschiede beachten.

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