Schoggi-Aktien sind auch nach Ostern attraktiv

Schoggihase: Der grösste Kakaohersteller, Barry Callebaut, ist wieder auf Wachstumskurs. Foto: Doris Fanconi
Nach einem schwachen Jahresauftakt ist der Kakao- und Schokoladenhersteller Barry Callebaut wieder auf Wachstumskurs. Auf zwei Quartale mit sinkendem Volumen folgte die Wende. Die Verkaufsmenge stieg von November bis Februar um 3,5 Prozent, was für das Halbjahr ein Plus von 1,4 Prozent bedeutet. Der Anstieg mag gering aussehen, im gleichen Zeitraum ging der weltweite Schokoladenmarkt aber um 2,1 Prozent zurück. Barry Callebaut arbeitete somit erfolgreicher als der Gesamtmarkt. Noch deutlicher fiel die Ertragssteigerung im ersten Halbjahr aus. Betriebsgewinn und Gewinn wuchsen zweistellig, was für das Gesamtjahr einiges verspricht. Die Vorfreude darauf zeigt sich bereits im Aktienkurs. Die Titel des von der Familie Jacobs kontrollierten Unternehmens haben seit Anfang Jahr 10 Prozent gewonnen und damit den Gesamtmarkt übertroffen. Kurzfristig schränkt dies das Potenzial ein, auf lange Sicht sind die Titel attraktiv. Dosiert kaufen
Unpassende Geschäfte sind weg
Schritt für Schritt kommt Arbonia mit den geplanten Devestitionen voran. Im vergangenen Jahr hatte der Gebäudeausrüster die Looser-Gruppe übernommen. Grund war das in Deutschland hervorragend positionierte Türengeschäft. Allerdings hatte Arbonia mit Looser unfreiwillig ein wenig passendes Geschäft (Beschichtungen) an Bord geholt, das schon vor der Transaktion zum Verkauf stand. Davon ist seit vergangener Woche das meiste abgestossen. Arbonia ist zuversichtlich, auch den Verkauf der noch verbliebenen Industrielack-Gruppe (Ilag) bald abzuschliessen. Noch wichtiger ist die operative Entwicklung, und hier macht die Strategie, sich in Deutschland im Fenster- und Türengeschäft besser zu positionieren, Furore. Denn in unserem Nachbarland steigt trotz wachsender Bautätigkeit der Nachfrageüberhang im Wohnungsbau weiter an, voraussichtlich über Jahre hinweg. Die Frage, ob ein Zyklusende drohe, wurde gerade von den Ökonomen der Deutschen Bank klar verneint. In den Aktien von Arbonia ist viel Positives enthalten. Die Früchte des Booms im deutschen Wohnungsbau ab 2018 werden aber noch unterschätzt. In Schwächephasen kaufen
Apple erschreckt Zulieferer
Ende März habe ich auf den Reiz von Dialog Semiconductor hingewiesen. Wie die österreichische AMS, deren Titel an der Schweizer Börse kotiert sind, profitiert das deutsch-britische Unternehmen von der Vorfreude auf das iPhone 8, das im Herbst erscheinen soll. Dialog Semi ebenso wie AMS zählen Apple zu ihren Grosskunden. Vergangene Woche nun hat ein Analyst mit einem Szenario aufgeschreckt: Er hat herausgefunden, dass Apple Stellen online ausgeschrieben hat, in denen Ingenieure gesucht werden, die für die Energieversorgung von Smartphones zuständig sein könnten – und damit die Arbeit von Dialog Semiconductor übernehmen würden. Die Studie des Bankhauses Lampe liest sich plausibel. Die Aktien von Dialog Semi verloren in der Spitze fast 40 Prozent an Wert – am Ende des Handelstages blieb ein Minus von weit mehr als 10 Prozent. Wer in der Schwächephase zugekauft hat, dürfte sich freuen. Im iPhone 8 sollten Komponenten des Zulieferers stark vertreten sein. Wie es danach aussieht, weiss keiner. Bis Dialog Semiconductor nicht beweist, dass es Apple halten oder weitere attraktive Kunden vorzeigen kann, sind die Papiere kein Kauf. Meiden
Lebenszeichen
Jahrelang dauerte das Siechtum des Schweizer Traditionsunternehmens Von Roll. Vom alten Glanz ist fast nichts mehr übrig, an der Börse ist Von Roll nur gut 220 Millionen Franken wert, und die Eigenmittelquote ist gefährlich tief. Es wurde lange Zeit viel Geld verbrannt, der Kursverlauf ist ein Trauerspiel. Doch nun gibt es Lebenszeichen, harte Restrukturierungen machen sich bemerkbar. Mittlerweile ist Von Roll auf Produkte und Systeme zur elektrischen Energieerzeugung und Energieübertragung sowie für industrielle Anwendungen spezialisiert. Nach einer mehrjährigen Durststrecke ergab sich im ersten Vierteljahr erstmals wieder ein positives Betriebsergebnis. Man höre und staune, sogar die Gewinnzone wurde knapp erreicht, es blieben 242 000 Franken übrig. Der Auftragseingang übertraf den Umsatz, was tatsächlich zarte Hoffnung aufkommen lässt. Die wenig liquiden Aktien verteuerten sich in der abgelaufenen Woche von 0.75 auf 1.15 Franken. Doch die Situation ist noch nicht gefestigt, für den durchschnittlichen Anleger sind die Titel (noch) zu riskant. Abwarten
Neue Produkte wie das Spitalhandy
Für Ascom soll nach dem «Übergangsjahr» 2016 jetzt alles anders werden. Das Technologieunternehmen hat sich verschlankt und den wenig profitablen Bereich Network Testing verkauft. Mit einem neuem CEO – Holger Cordes – ist das Unternehmen nun auf IT- und Kommunikationslösungen für Spitäler spezialisiert. Verluste sollen der Vergangenheit angehören. Seit Anfang Jahr haben die Aktien 16 Prozent gewonnen. Und das, obschon nicht viel gelaufen ist. Neue Produkte wie das Spitalhandy Myco 2 wurden zwar lanciert. Umsatz- und Gewinnwachstum soll es aber erst in der zweiten Jahreshälfte geben. Spitäler würden sich erst dann überlegen, wie sie ihre Budgets verwenden, sagt der Chef. Mit Blick auf die Kursentwicklung geben die Börsianer dem Unternehmen dennoch einen Vertrauensvorschuss. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 nimmt die Bewertung bereits einiges an Wachstum vorweg. Es liegt jetzt an Ascom, die Anleger nicht – wie so oft in der Vergangenheit – vertrösten zu müssen. Abwarten
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