Wenn auf dem Bankkonto plötzlich Geld fehlt

Vorsicht Skimming-Betrüger: Scharf auf die Informationen Ihrer Bankkarte. Foto: Getty

Vorsicht Skimming-Betrüger: Scharf auf die Informationen Ihrer Bankkarte. Foto: Getty

Meine Freundin und ich machten Anfang Jahr einen Städteflug nach Paris. Nun musste ich feststellen, dass danach auf meinem Konto betrügerisch von Asien aus einiges Geld abgehoben wurde. Ich hatte meine Kontokarte in Paris genutzt, um Euro zu beziehen, und auch sonst ein paar Dinge mit der Karte bezahlt. Muss ich das Geld abschreiben? B.R.

Nein. Offensichtlich wurden Sie Opfer von sogenannten Skimming-Betrügern. Diese manipulieren Geldautomaten so, dass sie die Informationen, welche auf dem Magnetband Ihrer Bankkarte hinterlegt sind, sowie Ihren Geheimcode erhalten. Die Opfer merken davon meist nichts und sind später wie Sie mit unerklärlichen Kontobezügen konfrontiert. Manchmal sind auch kleine Kameras montiert. Darum sollte man die Tastatur möglichst mit der Hand abdecken, wenn man den Code eingibt. Solche Manipulationen gab es auch schon an Zahlungsstationen von Grossverteilern, Parkhäusern und dem öffentlichen Verkehr.

Typisch für das Vorgehen solcher Betrüger ist, dass die Kontobezüge aus ganz anderen Ländern erfolgen, in denen Sie selbst gar nicht waren. Denn die Kriminellen benötigen lediglich die Daten und gelangen dann mit einer neu angefertigten Karte auch aus der Ferne an Ihr Geld. Generell rate ich, vor einem Geldbezug oder der Kartennutzung kurz einen kritischen Blick auf den Automaten oder die Zahlungsstation zu werfen: Falls es Hinweise auf eine mögliche Manipulation gibt, sollte man die Karte auf keinen Fall nutzen und schon gar keine Geheimcodes eingeben.

Den finanziellen Schaden müssen Sie nicht tragen, sofern Sie belegen können, dass Sie das Geld nicht selbst bezogen haben und alle Sicherheitsvorkehrungen erfüllt haben. Darum sollte man die Geheimzahl nicht zusammen mit der Karte aufbewahren oder mittragen und möglichst nicht aufschreiben. In Ihrem Fall dürfte es einfach zu belegen sein, dass Sie zum Zeitpunkt des Geldbezuges nicht in Asien waren. Sie konnten das Geld somit gar nicht selber beziehen.

Die Banken vergüten den Schaden üblicherweise, wenn die eingeforderten Belege vorgelegt werden können und die Kunden sorgfältig mit den Karten und den Codes umgegangen sind. Allerdings haben Sie durch den Vorfall beträchtliche administrative Umtriebe, die nicht entschädigt werden. Wichtig ist, dass Sie den Schaden und alle Details des Vorfalles umgehend bei Ihrer Bank, von der Sie die Karte haben, melden und die Karte umgehend sperren lassen. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Täter noch weitere Beträge zu beziehen versuchen. Zudem ist es unbedingt zu empfehlen, immer die Kontoauszüge anzuschauen und auf mögliche Unregelmässigkeiten zu überprüfen.

27 Kommentare zu «Wenn auf dem Bankkonto plötzlich Geld fehlt»

  • Peter Müller sagt:

    Wie soll ein normaler Bankkunde feststellen, ob ein Automat in Asien manipuliert sei? Fremde Beschriftung, anderes Aussehen.
    Sinnvoller ist, mit Bargeld zu bezahlen, das man in der Schweiz bei seiner Bank besorgt hat. Elektronische Zahlungen können immer manipuliert werden.

    • Peter sagt:

      es war, im beschriebenen Fall, der Bancomat, bzw. Zahlterminal, in Frankreich manipuliert.
      Aber ich hätte schon noch eine Frage: laut Artikel war eine „Bankkarte“ betroffen, aber sowas gibt es in der Schweiz mainstream nicht. Wir haben Kreditkarten und Bancomatkarten. Und mein Ratschlag ist, im Ausland die Kreditkarte zu verwenden, bzw. nur für Bargeldbezüge die Bancomatkarte. Die Kreditkartenunternehmen sind besser.
      Und eine zweite Frage: warum steht im Blogbeitrag des Geldonkels nichts von Geoblocking. Das ist in CH für alle Bancomatkarten Standard, dann können die Bancomatkarten-Daten in Asien nicht verwendet werden und es gibt keine „Kontobezüge“, bzw. Kontobelastungen..
      Mir fällt auf, dass die Blogrubrik themenrelevant, aber häufig detailschwach ist?

      • Bartliwaggis sagt:

        Ich kann dem Urteil beipflichten: Ein Hinweis zum Geoblocking wäre wirklich passend gewesen.

        Allerdings hat auch dieses Hilfsmittel seine Grenzen. Wer öfters aus mehreren Ländern online bestellt, muss stets die autorisierten Länder anpassen. Aber immer noch besser als eine dauernde weltweite Freigabe.

        Mir ist es schon passiert, dass mir die Bank die Kreditkarte gesperrt hat, weil ich im Abstand von 2 – 3 Tagen Online-Bestellungen in Deutschland, China und wieder in Deutschland getätigt habe. Das war etwas peinlich, weil ich temporär nicht mehr „bezahlen“ konnte und erst der Bank anrufen musste, welche erst nach dieser telefonischen Rücksprache die Karte wieder entsperrte. Besser so als umgekehrt…

    • Peter sagt:

      das abgebildete ist eine Kreditkarte, vermutlich eine alte Visa. Es geht dann nicht um Kontoauszüge, sondern um Kreditkartenabrechnungen.

  • Peter Krummbuckel sagt:

    Ich bezahle niemals mit Karten. Ich habe gar keine Karte. Nur Bares ist wahres. Zudem hinerlässt man Spuhren: Wer ist wann wo. Ich möchte kein Profil hinterlassen. Es geht niemanden etwas an, was ich wann und wo konsumiere. Ich rate jedem an, auf Karten zu verzichten. Bargeld ist nicht mühsam, wenn man es gewohnt ist. Zudem gibt man mit Karten nachweislich mehr Geld aus.

    • Leo Schmidli sagt:

      Genau, die ganze Welt interessiert es, wann und wo Herr Krummbuckel was bezahlt hat.
      Kartenzahlungen sind auch nicht mühsam, aber sicherer. Wenn Bargeld weg ist, dann ist es weg.

    • Peter sagt:

      das ist für die Mehrheit der aktiv am Leben teilnehmenden nicht praktikabel. Man kann ja auch auf dem römischen Forum Kupfererz auf die Waage legen, und auf die neumödischen Münzen, fälschbaren, im Gewicht leicht verminderbaren, Münzen nichtglücklich reden.

    • Peter Wermelinger sagt:

      Ich zahle NUR mit Kreditkarten, Bares ist keinesfalls wahres. Wie Herr Schmidli richtig sagt, wer interessiert sich schon für meine Einkäufe und wenn ja, dann bekomme ich vielleicht noch sinnvolle Tips! Punkteprogramme gefallen mir auch. Was ich schon alles „gratis“ damit bekommen habe, ist nicht zu verachten, Von Flügen über Smart-Phones etc.. Kurz vor der Abreise dem Kreditkartenunternehmen sagen, dass man im Land X von dann bis dann ist, gibt es kein Problem. Und… Bargeldbezüge bei Banken sind oft so saumässig teuer, dass auch die Kreditkaurt u.U. günstiger kommt.

      • Stephan Fehlmann sagt:

        Ich bin auch viel im Ausland (Asien) „unterwegs“ und bezahle immer mit der Creditkarte. Aber sie wurde bis heute noch nie missbraucht, kleinere Bargeldbeträge sind mir aber schon oft aus dem Koffer oder aus dem Handgepäck gestohlen worden( Zimmermädchen?) Die Veruste sind jedoch meist Kleinbeträge und ich wechsle dann aus Frust einfach in das nächste Hotel.

  • Walter Brun sagt:

    Die Banken bieten doch den Service an, dass Bezüge sofort per SMS gemeldet werden. Meistens gratis. Der erste Bezug ist dann weiterhin möglich, aber man kann die Karte sofort sperren. Ausserdem kann man Bezüge mit Magnetkarten oder in bestimmten Ländern sperren.

    • Peter sagt:

      welche CH-Bank bietet das an? Ich habe davon noch nie etwas mitbekommen.

      • H. Pfister sagt:

        z.b. die ZKB, aber ich denke auch viele andere Institute. Das kann im online Banking selber konfiguriert werden. Sehr praktisch. Allerdings ist es meist nicht auf „Kartenbezüge“ ausgelegt, sondern auf Kontobelastungen im Allgemeinen. Sie können selber definieren ab welchem Limit Sie ein SMS oder auch E-mail bekommen. Geht auch für Gutschriften, dann erfahren Sie z.b. wann Ihr Salär auf dem Konto eingetroffen ist.

      • Claudia Billeter sagt:

        @Peter UBS

      • Chris Mathis sagt:

        Viseca (Kreditkarte) mit der VisecaOne App. Funktioniert super

  • Peter Schneider sagt:

    Um solche Geldbezüge in fernen Ländern zu vermeiden, gibt es das Geoblocking. Das heisst, dass die Karte z.B. für aussereuropäische Länder gesperrt ist. Bei einer
    Reise nach Asien sollte man dann aber nicht vergessen, die Karte bei der Bank entsperren zu lassen.

  • Peter sagt:

    Meine Karte ist durch Geoblocking geschützt. Mit meinem Code kann man nur in der EU Geld abheben.

  • Martin sagt:

    Oh, das kenne ich! Die Steuerverwaltung BS ist gut in solchen Dingen! Die Buchen Geld vom Konto ab, ohne rechtskräftiges Gerichtsurteil und wenn man es anfechten will, oder zumindest eine Quittung möchte, wird es als Drohung gegen die heiligen Beamten aufgefasst und eine Geschichte erfunden, damit die Kripo einem auflesen kann. Alle Anzeigen werden natürlich ignoriert. So funktioniert der Schweizer Rechtsstaat alias Schweizer Kommunismus! Der reinste Dreck! Aber man darf sich ja nicht aufregen oder beschweren, ansonsten wird man als Querulant eingestuft usw. Kurz um: Scheiss Land! Korrupte Juristen Idioten. Dafür soll man Steuern bezahlen…

    • Stefan Meier sagt:

      Ein interessanter Fall, Herr Martin. Es wäre gut, wenn ihre Geschichte in einem Artikel erscheinen würde. Oder im Kassensturz darüber berichtet würde.

      • Martin sagt:

        @Stefan Meier: Leider ist es nicht der einzige solche Fall! Da gibt es noch mehr, aber zu wenig Platz zum Schreiben. Ich werde jedenfalls mal die Meinung der Bundesanwaltschaft und im Notfall der UNO einholen. Mal sehen, was die dazu sagen. Mir reicht es allmählich, immer von Polizeibeamten und Juristen „versegglet“ zu werden. Irgendwer stellt sich da quer. Der Fall war so eindeutig; da kann es sich nur um Beschiss oder Korruption handeln. Jedenfalls ist mein Vertrauen in die Justiz auf unter Null gesunken.

  • Hämpu Schneeberger sagt:

    Martin hat Recht: Unfähige Behörden in BS!

  • Walter Ehn sagt:

    Ich benutze VISA und UBS seit vielen Jahren.
    Ich war in der Fliegerei tätig, also brauchte ich die Karten weltweit. Mir ist NIE einmal etwas falsch berechnet worden. Ich bezahle APPLE Produkte via Visa, alles lief bis heute gut. Bin nicht mehr so mobil wie früher(Schlaganfall), mache alles mit e-banking, auch grosse Beträge.
    Die beste Krankenversicherung ist die Visa Karte. Hatte in Thailand einen Unfall (2006), die Kosten wurden mit Visa bezahlt, anders war es nicht möglich. Alles wurde korrekt abgewickelt!

  • Noldi Schwarz sagt:

    Das Problem ist eindeutig der Magnetstreifen. Und warum gibt es den immer noch auf allen Karten? Dank der fortschrittlichen USA. Die schaffen es trotz Apple, Tesla, Facebook und anderen „High Tech“ Firmen nich diesen alten Zopf zu begraben. Der kleine goldene Chip würde gegen solche Betrügereien vollkommen genügen. Aber eben, die grössten Kartenfirmen sind amerikanische, altbakene Unternehmen, die lieber Riesengewinne einfahren anstatt das System zu ändern.

  • elikel sagt:

    Als ich in USA gewohnt habe, wurden mir zwei Mal falsche Buchungen auf der Kreditkarte abgezogen. Es war nicht passiert mit Skimming sonder wohl eher mit gehackten Daten von Firmen, bei denen ich online bestellt habe. Die Bank hatte mir die Fehlbeträge jeweils zurückerstattet. Ohne Karten geht es gar nicht aber immer die Kartenbuchungen genau prüfen!

  • Federico sagt:

    Ich habe alle Kreditkarten und Bankomatkarten vernichtet. Die spanische Bank Santander verlangt für Barabhebungen vom Konto mindestens 600 Euro. Alle Beträge unter 600 sollen vom Bankomat abgehoben werden. Wenn ich nur 200 auf meinem Konto sind kann ich kein Geld beim Schalter abheben. Damit zwingt man Kunden zu Bankomatkarten um hohe Gebühren abzubuchen. Insgesamt wurden mir 550 Euro an Gebühren abgebucht. Für welchen Zeitraum wurde mir nicht erklärt. Das ist moderne Bankokratie statt Demokratie. Federico aus Spanien

  • Sandra Müller sagt:

    Für alle kleineren Beträge oder an Orten wo man sich nicht so sicher ist eine prepaid Kredit Karte nutzen, dann ist der Schaden begrenzt wenn man nicht zuviel Geld darauf einbezahlt hat. Ich benutze auch in der Schweiz für alle Einkäufe entweder bar oder die Prepaid Kredit-Karte. So muss ich meine Bankkarte nicht nutzen. Nach einer grossen Reise mit sehr vielen Bezahlungen via Kredit-Karte würde ich die Karte wechseln.

  • Hugo sagt:

    Das Stichwort heisst „Geoblocking“. Von meiner EC Karte sind nur Bezüge in CH und angrenzendes Ausland erlaubt… Vor den Ferien einfach noch mal die Länderliste kontrollieren, sonst wird’s peinlich 😉

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