Megatrend Robotik verspricht schöne Gewinne

Einsatz im Spital: Roboter helfen dem Arzt – und den Anlegern. Foto: Getty

Einsatz im Spital: Roboter helfen dem Arzt – und den Anlegern. Foto: Getty

Die technische Entwicklung im Gesundheitsbereich, kombiniert mit Robotik, dürfte gewaltig sein. Was halten Sie davon als Anlagethema? H.B.

Roboter dürften künftig auch im Gesundheitswesen eine deutlich wichtigere Rolle spielen. Auch wenn es für uns als mögliche Patienten etwas unheimlich anmutet, werden künftig viele Operationen zumindest teilweise nicht mehr von Ärzten, sondern von Robotern ausgeführt. Die Ärzte überwachen dann in erster Linie die Maschine. Roboterchirurgie ist allerdings nicht nur Zukunftsmusik, sondern findet bereits auch hierzulande Anwendung. Schon heute besitzt etwa eine Reihe von Spitälern das Operationssystem Da Vinci. Eine Studie der australischen Universität Queensland kommt laut dem Fachblatt «The Lancet» allerdings zum Schluss, dass das Roboteroperationssystem längst nicht immer einen Nutzen für die Patienten bringt. Auch der immer wieder beschriebene Pflegeroboter, der künftig in Altersheimen und Spitälern die Patienten pflegen soll, dürfte noch einige Hürden bis zu einer breiten Akzeptanz zu überwinden haben.

Dennoch wird der Siegeszug der Roboter im Gesundheitssektor und insbesondere in den Operationssälen anhalten. Dies beinhaltet auch für Anlegerinnen und Anleger interessante Möglichkeiten gleichzeitig aber auch hohe Risiken, da schwer einzustufen ist, welche Firmen langfristig wirklich Erfolg haben.

Persönlich würde ich nicht allein nur auf den Sektor Gesundheitswesen und Robotik setzen, sondern wenn schon auf die gesamte Robotikbranche. Auch halte ich ein Investment in eine Einzelfirma bei solchen Trendthemen als viel zu riskant. Vielmehr würde ich einen Fonds suchen, der auf die Robotik fokussiert. Robotik ist ein grosser Trend der Zukunft. Allerdings nicht nur im Gesundheitswesen, sondern noch stärker als heute in der Industrie und in der Logistik. Eine Möglichkeit, um auf den Trend Robotik zu setzen, bieten Fonds und Exchange Traded Funds auf den Robo Global Robotics and Automation Index. An den Index gekoppelte ETF-Instrumente bieten die Chance, mittels geringer Gebühren in den Sektor zu investieren, und dank der sehr breiten Diversifikation die damit verbundenen hohen Risiken aber etwas zu beschränken.

Wie man mehr Rendite auf dem Freizügigkeitsgeld erreicht

Ich war die letzten 20 Jahre berufstätig. Aufgrund von familiärem Zuwachs werde ich mich die nächsten paar Jahre der Familie widmen. Wo parkiere ich die PK-Gelder am besten – sprich zu einem möglichst attraktiven Zins? F.M.

Sie können Ihr angespartes Freizügigkeitskapital entweder bei der Stiftung einer Bank oder bei einer Versicherung parkieren. Die Zinsen dafür sind angesichts der rekordtiefen Kapitalmarktsätze allerdings sehr tief – und deutlich tiefer als die Verzinsung des Kapitals in der Pensionskasse. Bei den Banken bewegen sich die meisten Institute mit ihren Zinsen auf dem Freizügigkeitsgeld auf einem Niveau von 0,2 Prozent. Dazu zählen die Grossbanken CS, UBS sowie Migros-Bank, Postfinance und Zürcher Kantonalbank. Raiffeisen liegt mit 0,25 Prozent leicht darüber. Mit 0,3 Prozent etwas mehr bieten auch einige Kantonalbanken, darunter die Graubündner Kantonalbank. Mit 0,35 Prozent klar über dem Durchschnitt liegt die kleine WIR-Bank.

Zusätzlich zu den Zinsen empfehle ich Ihnen, auch auf die Sicherheit der einzelnen Institute zu achten. Denn Freizügigkeitskonten kommen im Fall eines Bankenzusammenbruchs zwar unter ein Konkursprivileg. So geschützt sind aber lediglich Gelder bis maximal 100’000 Franken pro Kunde. Da das Freizügigkeitskapital oft deutlich höher ist, erachte ich den Sicherheitsaspekt als nicht nebensächlich. Mehr Rendite versprechen auch Lösungen mit Wertschriftensparen, welche verschiedene Institute anbieten. Da Sie Ihr Freizügigkeitskapital aber nur wenige Jahre parkieren wollen, würde ich eher auf eine Variante ohne starke Schwankungen setzen. Einen hohen Schutz bieten auch Versicherungen. Oft wird vergessen, dass man sein Freizügigkeitsgeld nicht nur bei Banken, sondern auch im Rahmen einer Freizügigkeitspolice bei einer Versicherung deponieren kann. Bei einer Freizügigkeitspolice haben Sie den Vorteil, dass Sie neben einer Mindestverzinsung zusätzlich das Todesfallrisiko abgesichert haben. Diesen bietet die Banklösung nicht.

Obwohl Sie aus der Pensionskasse austreten können, können Sie Ihren Vorsorgeschutz mit der Versicherungsvariante zumindest teilweise aufrechterhalten. Dies ist insbesondere für jemanden, der Familie hat wie Sie, wichtig. Dazu kommt, dass die Versicherungen in der Regel eine höhere Verzinsung auf dem Freizügigkeitskapital offerieren. Die Helvetia beispielsweise bietet auf dem Freizügigkeitsgeld einen technischen Zinssatz von 0,5 Prozent sowie zusätzlich einen Überschussanteil. Während bei den Banken für die Kontoführung der Freizügigkeitskonten üblicherweise keine Gebühren erhoben werden, sollte bei den Versicherern anhand der konkreten Offerten geprüft werden, welche Gebühren anfallen und so allenfalls die Rendite schmälern.

Dennoch erachte ich die Versicherungsvariante in Ihrem Fall für vorteilhafter und rate Ihnen, nicht nur die Bankzinsen für das Freizügigkeitsgeld zu vergleichen, sondern auch Offerten für eine Freizügigkeitspolice von drei verschiedenen Versicherungsunternehmen einzuholen. Dann können Sie vergleichen und entscheiden.

Sinkt meine Rente, wenn die Kasse wechselt?

Von der Axa-Winterthur beziehe ich eine Altersrente. Wenn mein ehemaliger Arbeitgeber die Pensionskasse wechselt: Was passiert dann mit meiner Rente? Muss ich gar mit einer Rentenkürzung rechnen? Da ich auf diese Rente angewiesen bin, beschäftigt mich das Thema sehr. K.M.

Unternehmen können in der Schweiz ihre Pensionskasse frei wählen – Sie als Versicherte und jetzt als Rentenbezügerin hingegen nicht. Zwar sind in den letzten Jahren einige Versicherer aus dem BVG-Geschäft ausgestiegen, dennoch besteht nach wie vor ein Konkurrenzkampf um die Firmen, welche ihr BVG versichern wollen. Von dieser Situation können im positiven Falle sowohl die Unternehmen als auch die Versicherten profitieren. Allerdings haben die neuen Kassen und Versicherer kein Interesse, viele Rentnerinnen und Rentner zu übernehmen. Wenn eine Firma eine grosse Zahl von Rentnern hat, kann dies einen Wechsel der Pensionskasse erschweren.

Deutlich einfacher ist ein Wechsel der Pensionskasse indes für ein Unternehmen mit jenen Versicherten, die weiter im Erwerbsleben stehen. Diese übernimmt eine Kasse in der Regel gern. Kommt es zu einem Wechsel der Pensionskasse durch den Arbeitgeber, wird es oft so geregelt, dass Rentnerinnen und Rentner in der bestehenden Kasse bleiben und nur die noch im Erwerbsleben stehenden Versicherten zur künftigen Kasse wechseln. Wie dies bei einem allfälligen Wechsel Ihres Arbeitgebers zu einer neuen Pensionskasse geregelt würde, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Entscheidend ist hier der Anschlussvertrag mit der neuen Kasse, in dem definiert ist, wer in die künftige Pensionskasse wechselt.

Kein Anlass zur Sorge sehe ich indes bei der Frage, ob Sie als Folge eines Kassenwechsels plötzlich weniger Rente erhalten. Zwar kann ein Kassenwechsel für die aktiv Versicherten negative Konsequenzen für die spätere Rente haben, nicht aber für die bestehenden Rentnerinnen und Rentner. Sie haben Anspruch auf die Höhe der Rente, wie Sie sie bereits erhalten. Bestehende Rentenansprüche sind in der Schweiz rechtlich gut geschützt. Daher ist es auch in der Politik ein Tabu, in der laufenden Revision der Altersvorsorge 2020 die bestehenden Renten, welche von eigentlich zu hohen Umwandlungssätzen profitieren, auch nur schon anzutasten.

Wenn es konkrete Anhaltspunkte gibt, wonach Ihr früherer Arbeitgeber tatsächlich die Pensionskasse wechseln möchte, empfehle ich Ihnen, sich frühzeitig bei diesem zu melden und Auskunft zu verlangen, was mit den Rentnerinnen und Rentnern im künftigen Anschlussvertrag passiert und welches die sonstigen Auswirkungen sind.

 

 

Ein Kommentar zu «Megatrend Robotik verspricht schöne Gewinne»

  • Ralf Schrader sagt:

    ‚Dennoch wird der Siegeszug der Roboter im Gesundheitssektor und insbesondere in den Operationssälen anhalten. Dies beinhaltet auch für Anlegerinnen und Anleger interessante Möglichkeiten.‘

    Und am Horizont winkt die nächste Steigerung der Krankenkassenprämie. Dem Anleger sei es gedankt.

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