Bei Actelion liegen Angebote bis zu 250 Franken drin

Bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt: Actelion aus Allschwil BL muss mit einer unfreundlichen Übernahme vonseiten von Johnson & Johnson rechnen. Foto: PD

Bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt: Actelion aus Allschwil BL muss mit einer unfreundlichen Übernahme vonseiten Johnson & Johnsons rechnen. Foto: PD

Seit dem späten Mittwochnachmittag steht Actelion erneut im Zentrum von Übernahmespekulationen. Johnson & Johnson drohe dem Pharmaunternehmen aus Allschwil BL gegebenenfalls sogar mit einer unfreundlichen Übernahme, heisst es aus dem angelsächsischen Raum. Am Freitagabend hat Actelion ein Interesse seitens des finanzkräf­tigen amerikanischen Rivalen bestätigt. Von bis zu 250 Franken je Aktie ist in Analystenkreisen die Rede, sollten weitere Pharmahersteller wie Sanofi oder Roche mitbieten. Allerdings heisst es, Acte­lion habe die US-Bank of America Merrill Lynch mit dem Aufbau eines Abwehrdispositivs beauftragt. Firmengründer Jean-Paul Clozel sieht sich nicht zum ersten Mal Begehrlichkeiten aus dem Ausland ausgesetzt. Angeblich haben sich in der Vergangenheit schon so prominente Interessenten wie Amgen oder Shire die Zähne an den Allschwilern ausgebissen. Diesmal hätte ein Käufer zumindest bei den Publikums­aktionären wohl ein einfacheres Spiel als in früheren Jahren. Im Schlüsselmarkt USA rückt der Markteintritt günstiger Nachahmerpräparate für das umsatzstarke Medikament Tracleer näher, was verständlicherweise für Nervosität sorgt. Ohne die Mitarbeiter – der wichtigste Aktivposten eines in der Forschung und Entwicklung tätigen Unternehmens – ins Boot zu holen, ginge es bei Actelion aber nicht. Aktie halten und geniessen

Langeweile zahlt sich aus

Von wegen unspektakulär und langweilig: Obschon die Aktie des Milchverarbeiters Emmi weit unter das Rekordhoch von Ende August gefallen ist, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Plus von knapp 30 Prozent. Anleger, die im vorderen Sommer eingestiegen sind, haben ihren Einsatz sogar beinah verdoppelt. Das hält die MainFirst-Bank nicht davon ab, den jüngsten Kursrücksetzer in einem Kommentar als eine günstige Einstiegsgelegenheit zu bezeichnen. In Erwartung eines auf Jahre hinaus zweistelligen Gewinnwachstums empfiehlt der Autor die Aktie mit «Outperform» und einem Kursziel von 850 Franken zum Kauf. Emmi hat in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht. Daran gibt es keinen Zweifel. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 für das nächste Jahr und einer Dividendenrendite von gerade mal 0,8 Prozent ist die Aktie aber alles andere als ein Schnäppchen. Aktie meiden

Organischer Umsatzrückgang

In weniger als 24 Stunden wird Aryzta einen Zwischenbericht für das erste Quartal des Fiskaljahres 2016/17 abgeben. Aufgrund von auslaufenden Verträgen bei zwei Schlüsselkunden droht dem Backwarenhersteller aus Zürich einmal mehr ein organischer Umsatzrückgang. Fortschritte erhofft man sich in Analystenkreisen zumindest auf der Finanzierungsseite, was sich zukünftig in tieferen Zinskosten bemerkbar machen sollte. Schon seit Jahren warten die Aktionäre bei Aryzta auf eine kräftige Wachstumsbelebung – bisher vergeblich. Die aggressive Akquisitionspolitik der letzten Jahre hat Spuren in der Bilanz hinterlassen. Je länger sich die Belebung verzögert, desto wahrscheinlicher werden ausserordentliche Wertberichtigungen. Einen grossen Bogen um die Aktie machen

Capital Group ist Grossaktionär der UBS

Der ominöse Käufer von Aktien der UBS hat endlich einen Namen: Nicht der aufmüpfige amerikanische Hedgefonds Knight Vinke, sondern der Fondsanbieter Capital Group gibt sich nach Jahren erstmals wieder als Grossaktionär der Schweizer Grossbank zu erkennen. Ob firmenspezifische Überlegungen hinter dem Beteiligungsausbau auf mehr als 3 Prozent der ausstehenden Aktien ­stecken, ist nicht bekannt. Gut möglich, dass die Amerikaner auch bei anderen europäischen Banken hinzugekauft haben. Zusehends ungemütlich wird es für den Bankenanalysten von Bernstein. Ein Aufschrei ging durch unser Land, als dieser Anfang Juli aggressive Verkaufsempfehlungen für die UBS-Aktie aussprach. Vergan­gene ­Woche ruderte man bei der amerikanischen Investmentbank zumindest beim Kursziel zurück und erhöhte dieses von 8 auf 10 Franken. UBS-Aktie weiterhin den Vorzug geben

Französische Konkurrenz befürwortet Syngenta-Übernahme 

Die Aktionäre von Syngenta dürfen wieder hoffen. Unterstützung erhält der Agrarchemiekonzern aus Basel ausgerechnet von einem Rivalen. Der Firmenchef des französischen Saatgutherstellers Vilmorin spricht sich öffentlich für eine Übernahme von Syngenta durch Chemchina aus. Der Grund: Er verspricht sich im Gegenzug einen einfacheren Zugang zum Schlüsselmarkt China. Gerüchteweise wird auch BASF wieder als möglicher Interessent für Syngenta ins Spiel gebracht. Mit einem kombinierten Marktanteil von über 40 Prozent bei Pflanzenschutzmitteln wären die wettbewerbsrechtlichen Hürden in Europa jedoch erst recht zu hoch. Aktie halten

Ein Kommentar zu «Bei Actelion liegen Angebote bis zu 250 Franken drin»

  • Ammon Samuel sagt:

    Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es ein Fehler wäre, Syngenta an China zu veräussern. Die Marktposition von Syngenta ist dermassen gut, dass auch weiterhin ein Alleingang sinnvoll wäre. Zudem wäre es vorprogrammiert, dass in der CH eine grosse Anzahl an Arbeitsplätzen abgebaut würden.

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