Blockchain wird für UBS keine Lizenz zum Gelddrucken

Geld aus der Maschine: Für die Herstellung der digitalen Währung Bitcoin braucht es mächtige Server. Foto: Shutterstock
Die UBS-Aktien waren vergangene Woche auffallend gefragt. Sie profitierten von den grossen Anstrengungen der Bank, sich an der Spitze der neuen Blockchain-Technologie zu positionieren. Unter Anlegern löste dies eine Goldgräberstimmung aus. Sie haben einen gesteigerten Hunger auf ausgewählte Bankaktien. Offenbar ist die Erwartung entstanden, dass Grossbanken sich mit der Blockchain-Technologie eine Lizenz zum Gelddrucken verschaffen, weil damit die Zentralbanken aussen vor bleiben. Weil die UBS daran arbeitet, sich als Leaderin der neuen digitalen Währungen zu etablieren, haben sich die Käufe von US-Hedgefonds vergangene Woche kräftig verstärkt. Ich bin jedoch skeptisch, da die Akzeptanz für digitale Währungen in der Wirtschaft noch zu klein ist. Zudem stecken sie technologisch noch zu sehr in den Kinderschuhen, was die Handelbarkeit erschwert. Durch die Blockchain-Offensive der Grossbanken entstehen bis auf weiteres keine wesentlichen Wettbewerbsvorteile. Mir bleiben die UBS-Titel zu riskant. Meiden
CS-Grossanleger sind zuversichtlich
Gerüchte, Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam sei es gelungen, die Kosten stärker zu drosseln als bisher erwartet, trieben vergangene Woche die Aktien der Bank nach oben. Treffen sie zu, könnte die Credit Suisse im dritten Quartal mit einem überraschend hohen Gewinn aufwarten. Internationale Grossanleger sind jedenfalls zuversichtlich. Bei ihnen ist die Aktie gefragter. Thiam ist zwar unter den Investmentbankern wegen der Kostensenkungen verhasst. Aus der Sicht der Gesamtbank hat er aber den richtigen Weg eingeschlagen. Ich schätze die Titel als unterbewertet ein und glaube, dass sie ein Kurssteigerungspotenzial von 15 Prozent haben. Kaufen
Zuwachs an Kunden im arabischen Raum
Ebenfalls krass unterbewertet ist die Privatbank Julius Bär. Ihre Aktien sind seit Anfang Jahr um 18 Prozent auf nur noch 40 Franken gefallen. Dies, obwohl die Bank mit der Übernahme des internationalen Private-Banking-Geschäfts von Merrill Lynch deutlich gewachsen und in neuen Märkten aktiv geworden ist. Zum Beispiel konnte sie im arabischen Raum Kunden gewinnen. Der Aktienkurs reflektiert die gestiegene Wachstumsfähigkeit und Gewinnkraft in keiner Weise. Greifen Sie zu, bevor führende Investmentbanken und ihre Hedgefonds-Kunden die Unterbewertung bemerken. Kaufen
Hillary Clinton löst ein Erdbeben aus
Hillary Clinton sorgte jüngst an der Wallstreet für ein Erdbeben. Die US-Präsidentschaftskandidatin kritisierte in scharfen Worten, dass das niederländische Arzneimittelunternehmen Mylan den Preis für seine Allergiespritzen seit 2007 verfünffacht habe. Mylan reagierte umgehend und halbierte den Preis. Das führte an der Börse zu einem Kurszerfall bei fast allen Pharmawerten. Auch die Aktien von Novartis und Roche wurden durch Clintons Attacke unter Druck gesetzt. Von Grossanlegern höre ich, dass die Sorgen vor einer tieferen Bewertung der Pharmawerte unter einer US-Präsidentin Clinton immer stärker würden. Novartis war am Donnerstag der zweitschwächste aller SMI-Titel. Ich fürchte, die Grossanleger werden ihr Engagement in Novartis und Roche deswegen weiter senken. Anleger sollten ihre Aktien absichern. Put-Optionen kaufen oder Call-Optionen verkaufen
Markante Wachstums- und Gewinnerwartungen
Der Schweizer Nahrungsmittelhersteller Orior hat erfolgreich in Europa Fuss gefasst. Das führt zu markant angehobenen Gewinn- und Wachstumserwartungen. Am Donnerstag vermehrten sich die ausserbörslichen Käufe von Orior-Aktien. Am Markt wurde gemunkelt, Grossanleger hätten zugegriffen. Ich rate jedoch von einem Kauf ab. Erstens ist Orior keine Übernahmekandidatin für einen der grossen Schweizer Nahrungsmittelhersteller, weil sie nicht in deren Portfolio passt. Deshalb ergeben sich auch keine Synergieeffekte. Zweitens sind die Titel wegen ihrer geringen Liquidität nur schwer handelbar. Sie eignen sich primär für Berufsanleger. Meiden
Chancen durch Liberalisierung der Landwirtschaft
Emmi ist mit seiner riesigen Bekanntheit und Börsenkapitalisierung von über 3,4 Milliarden Franken ein anderes Kaliber als Orior. Der Milchverarbeiter schlägt sich auch im schwierigen Marktumfeld ausgezeichnet, obwohl er im internationalen Geschäft beträchtliche Risiken eingeht. Die sich anbahnende Liberalisierung der Landwirtschaft wird Emmi weitere Wachstumsgelegenheiten offerieren. Diese guten Aussichten sind in der Aktie jedoch schon mehr als eingepreist. Sie ist seit Jahresbeginn um über 40 Prozent angestiegen und mittlerweile überbewertet. Meiden
Weiteres Aufwärtspotenzial
Der von mir am letzten Sonntag angekündigte Verkauf der Network-Testing-Sparte von Ascom kam überraschend früh. Schon am Montag gab das Unternehmen den erfolgreichen Abschluss bekannt. Die Aktie stieg deutlich, hat aber weiteres Aufwärtspotenzial. Momentan ist sie knapp unter 17 Franken wert. Die deutsche Bank Mainfirst empfahl die Aktie neu zum Kauf und legte ein Kursziel von 19 Franken fest. Die UBS hält sogar 19.50 Franken für realistisch. Halten und geniessen
Jahrestief aufgrund von Gerüchten
Die Galenica-Aktie fiel auf ein Jahrestief. Grund waren Gerüchte über eine angeblich unmittelbar bevorstehende Transaktion. Offenbar will der Grossaktionär Sprint seine 20,5-Prozent-Beteiligung verkaufen. Das eröffnet Interessierten die Gelegenheit, preiswert einzusteigen. Kaufen
6 Kommentare zu «Blockchain wird für UBS keine Lizenz zum Gelddrucken»
Blockchain.
Bei Nennung dieses Wortes war bis vor kurzem klar: Hier wird Geld VERDIENT! Weitere Erklärungen ÜBERFLÜSSIG!
Doch wer das Thema verfolgt, lernt eher Mässiges:
– Der globale Stromverbrauch für Bitcoin-Mining lag im März 2016 bei 350 MW. So viel wie ein mittleres AKW.
Bis 2020 soll er zwischen 500 und 15’000 MW liegen – es könnte aber auch nochmals 100x mehr sein – Also so viel wie der heutige gesamte globale Stromverbrauch!
– Bitcoins werden momentan grösstenteils für die Bezahlung krimineller Transaktionen im Darknet verwendet
– Regelmässig und massiv auftretende Diebstähle grösster Summen von Bitcoins (Mt. Gox, Ethereum, BITFINEX): Die Technik ist nicht stabil
– Unausgereift: Solange Blockchain nur dank Bitcoin-Mining als Transaktionskontrolle funktioniert
-Stromverbrauch: Im Verhältnis zu dem was die Finanzindustrie momentan an Energie verbraucht nicht erwähnenswert.
-die Kriminellen haben halt schnell die Vorzüge jener Technologie erkannt
-die von Ihnen genannten Diebstähle sind der Dummheit der Anleger geschuldet. Die Technologie an sich ist bis dato fehlerfrei.
-das „mining“ sichert die Dezentralität und ist das Fundament der Technologie, demnach kann von Unausgereiftheit nicht die Rede sein.
Stromverbrauch:
1. Bitcoins gehören zur Finanzindustrie
2. Die Strommenge ist jetzt schon massiv und mehr als erwähnenswert, obwohl die Bitcoins bisher tatsächlich rein gar nichts erwähnenswertes am Weltgeschehen verändert haben. Ausser Hype, heisse Luft, und Stromverschleiss.
3. Viel schlimmer, und da haben Sie einfach nicht mitgelesen: Der Stromverbrauch von Bitcoins wird in Zukunft zwischen demjenigen der Schweiz (im Referenzartikel wird von Dänemark gesprochen), und demjenigen der Welt liegen. Wenn Sie das als „NICHT ERWÄHNENSWERT“ bezeichnen, dann möchte ich gerne einmal von Ihnen ein vollkommen nicht erwähnenswertes Trinkgeld erhalten.
Diebstähle:
Im Gegenteil, die Anleger haben sich an die Regeln der BITFINEX gehalten, und die BITFINEX hat die neuesten Regeln der CFTC eingeführt.
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Ausser Sie wissen genau, wer die Diebstähle durchgeführt hat. Dann sollten Sie sich aber dringend an die zuständige Polizeidienstelle wenden, um nicht der Hehlerei angeklagt zu werden.
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Oder Sie argumentieren, dass es nicht im Kern der Blockchain Probleme gab, sondern in deren unumgänglichen Umfeld.
Aber das wäre, wie wenn Sie sagen, der Motor lief doch super, ist doch nicht seine Schuld wenn das Auto weder Karrosse,Bremsen noch Scheinwerfer noch Räder hat. Aber dann ist es eben kein Auto, sondern nur eine lustige Versuchsplattform, welcher man kein Geld anvertrauen kann. Genau wie ein Motor ohne Auto auch nicht strassentauglich ist.
“Bitcoins werden momentan grösstenteils für die Bezahlung krimineller Transaktionen im Darknet verwendet“
Dieses Argument wird bei fast jeder neuen Technologie verwenden, bei der nicht irgendeine Behörde die Finger draufhalten kann, und abkassieren.
Wenn man seine Brieftasche im Restaurant liegen lässt oder diese von einem Taschendieb gestohlen wird oder noch schlimmer wenn man in Basel ausgeraubt wird, ist man das Bargeld auch los.
Tatsache ist, dass das Blockchain verfahren äusserst transparent ist, jede Transaktion ist im Nachhinein noch nachvollziehbar.
Sollte die Technologie nicht das bringen was sie verspricht, bzw. sollte kein Geld mehr damit verdient werden können, wird es der Markt richten und sie wird verschwinden.
Selbstverständich wirds der Markt richten.
Der Markt informiert sich auch laufend.
Was der Markt momentan hört, ist lange, lange, nicht mehr so toll, wie bis kurzem hochgekocht wurde.
Sie behaupten, jede Transaktion sei im Nachhinein nachvollziehbar.
Genau das Gegenteil wurde aber bisher als ein Hauptvorteil der Bitcoins herausgestrichen:
Die vollkommene Anonymität, gleich wie bei Bargeld. Wo Sie auch keine Chance haben, einer Banknote anzusehen, wer sie vorher in der Tasche hatte, und wofür er sie ausgegeben hatte.
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Sie behaupten jetzt, das sei bei Bitcoins anders.
Womit Sie eines der wichtigsten USP wegnehmen.
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In der Realität ist aber die Nachvollziehbarkeit weit entfernt, und sehr schwierig.
Sonst wäre der riesige Diebstahl bei BITFINEX vor einem Monat längst aufgeklärt.