Vögele: Grossaktionäre stoppen Übernahme

Blick auf die Charles Voegele Filiale an der Sihlstrasse, aufgenommen am Montag, 25. Juli 2016, in Zuerich. Die Modekette schliesst Ende Jahr ihre Filiale an der Sihlstrasse in Zuerich und wird durch ein Fachgeschaeft SportXX der Migros ersetzt. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Filiale von Charles Vögele: Sinkende Preise, serbelndes Modehaus. Foto: Ennio Leanza/Keystone

 

Die seit Jahren erwartete Übernahme des serbelnden Modehauses Charles Vögele komme weiterhin nicht zustande, höre ich von einem Investmentbanker. Zwar liege ein konkretes Übernahmeangebot vor. Doch die geplante Transaktion sei auf das Einverständnis der aktuellen Grossaktionäre angewiesen – und diese hätten ihr Veto eingelegt. Eine Investorengruppe wäre gemäss meinen Informationen bereit, sich bei Vögele zu engagieren, wenn eine Kontrollmehrheit erhältlich ist. Solange jedoch massgebliche Vögele-Aktionäre jeglichen frischen Impulsen von aussen nicht trauen, wird sich die Lage weiter verschlechtern. Die Vögele-Aktie weist aus meiner Warte ­weiterhin kein Kaufargument auf, sondern unverändert überdurchschnittliche Risiken. Meiden

Deutschland baut

Die Geberit-Aktie hat wegen des boomenden Bestellungseingangs in Deutschland mehr Aufwärtspotenzial als Abwärtsrisiken. Der Wohnungsbau in Deutschland wächst derzeit um über 20 Prozent. Das führt bei den Bauzulieferern zu einem steigenden Auftrags­eingang. Die vermehrt bewilligten Neubauten dürften erst der Beginn eines sich über mehrere Jahre erstreckenden Baubooms sein. Einer der Auslöser ist die aussergewöhnlich starke Zuwanderung. Meiner Ansicht nach sind die Geberit-Wachstumserwartungen zu bescheiden, weil aus Deutschland ein kräftiger Wachstumsimpuls entstanden ist. Kaufen

Erstaunlich wenig Resonanz

Am 19. September steigen die Schindler-Namenaktien in den SMIM auf, der die grössten dreissig Titel ausserhalb des SMI umfasst. Das löste bisher keine wesentliche Resonanz und schon gar keine Spekulationen aus – das ist eine erstaunliche Tatsache, weist doch diese Indexaufnahme und die vermehrte Handelbarkeit der Schindler-Namenaktien auf eine bevorstehende Veränderung im Aktionariat der Traditionsfirma hin. Weil die stimmrechtslosen Schindler-Partizipationsscheine nahezu gleich wie die Namenaktie bewertet sind, drängt sich für inländische Investoren ein Umtausch von den Partizipationsscheinen in die Namenaktie auf. Verändert sich die Lage im Schindler-Aktionariat wegen verkaufender Erben, ist von der Namenaktie mehr Kurspotenzial zu erwarten. Partizipationsscheine in Namenaktien tauschen

Attraktives Kapitalmanagement

Nach dem Aktienrückkauf ist vor dem Aktienrückkauf, lautet das neue Kaufargument für dieBa­loise-Namenaktie. Die Basler Versicherungsgesellschaft schloss ihr im April begonnenes Aktienrückkaufprogramm für eine Million Aktien am letzten Dienstag vorzeitig ab, obwohl das Programm für zwei Jahre geplant war. Weil Baloise ein für Anleger attraktives Kapitalmanagement betreibt, sind umgehend frische Spekulationen über ein nächstes Aktienrückkaufprogramm aufgekommen. Baloise wird sich weiter anstrengen, ihren Investoren eine überdurchschnittliche Rendite zu liefern. Beschliesst sie ein nächstes Rückkaufprogramm, erwarte ich, dass die Ampeln für die Titel auf Grün wechseln. Halten

Misstrauen am Markt

Vergangene Woche wurde bekannt, dass dasActelion-Lungenbluthochdruckmedikament Opsumit aus der Arzneimittelliste der US-Apothekenkette CVS gestrichen wird. Actelion verneinte jedoch entschieden, dass sich das Wachstum des Produkts nun verschleppen könnte. Es stehe den US-Medizinern frei, Opsumit zu verschreiben – egal, welche Apotheke das Medikament verkaufe. Am Markt wuchs das Misstrauen in die Wachstumsschätzungen des neuen Hoffnungsträgers von Acte­lion. Das Unternehmen muss nun beweisen, dass durch die Bad News aus den USA tatsächlich keine Umsatzeinbussen entstehen. Weil bis zu den Neunmonatszahlen Ungewissheit herrscht, erwarte ich eine seitwärts tendierende Actelion-­Aktie. Halten

Der McDonald’s-Effekt

Die AryztaAktien kommen einfach nicht vom Fleck. Ständige Befürchtungen über sinkende Aufträge von McDonald’s bremsen die Titel aus. Am Markt herrschen Sorgen, dass der US-Fast-Food-Weltmarktleader seine Produkte schrittweise auf frische Erzeugnisse umstellen werde. Davon wäre Aryzta mit seinen Tiefkühl- und Convenience-Backwaren besonders betroffen. Dazu geistern auch noch Befürchtungen über eine Goodwill-Wertberichtigung in der Bilanz herum, was den Kaufappetit der Anleger ebenfalls nicht anhebt. Ich empfehle deshalb, weiterhin Abstand von den Aryzta-Titeln zu halten. Meiden

Allzeithoch

Die Schweiter-Aktien stiegen dank dem Margenplus im Halbjahresbericht auf ein Allzeithoch von 1020 Franken. Das vom beständig wachsenden Windkraftsektor profitierende Unternehmen benötigt für eine nachhaltig höhere Bewertung auch wieder einen ansteigenden Umsatz. Falls die Bestellungen wieder steiler anziehen, werden die Analysten nachziehen und ihre Erwartungen anheben. Ich schätze die Aktien nun als fair bewertet ein. Halten

Gute Chancen

Die Oerlikon-Aktie wird neu von Anlagekäufen inspiriert. Seit die Analysten von Baader Helvea die Titel Mitte Woche auf ihre Schweizer Fokusliste setzten, hat sich die Aktiennachfrage belebt. Weil die Chancen gut stehen, dass nun auch die Grossbanken Käufe auslösen werden, bin ich nun positiv gestimmt. Am Markt wird erwartet, dass sich die Oerlikon-Titel auf rund 10 Franken erholen können, was einem Kurspotenzial von rund 7 Prozent entspricht. Kaufen

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