Auf dem Weg in die bargeldlose Gesellschaft

Das spart Nerven in den Ferien: Kreditkarte nicht vergessen. Foto: Getty
Darf man ohne Kreditkarte in die skandinavischen Länder reisen und sich mit Vehemenz auf das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld in der Landeswährung berufen? Es heisst doch: Bares ist Wahres! M.S.
Sie können selbstverständlich ohne Kreditkarten nach Skandinavien reisen, aber die Reise wird für Sie insbesondere in Schweden sehr hürdenreich. Deshalb würde ich unbedingt entsprechende Karten mitnehmen. Sie können sich durchaus auf das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld berufen, aber ich rate Ihnen im Falle von Schweden davon ab. Denn Schweden ist auf dem besten Weg, eine bargeldlose Gesellschaft zu werden. Dies wird vom Staat, aber auch von vielen schwedischen Unternehmen stark gefördert. Der Staat unternimmt sehr viel, damit das Bargeld immer mehr verschwindet. Begründet wird dies unter anderem damit, dass durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr die Kriminalität und der Terror eingedämmt werden könnten. Insbesondere Geldwäschern will der schwedische Staat das Handwerk legen.
Persönlich habe ich allerdings den Eindruck, dass es weniger um die Verhinderung von Geldwäscherei geht – denn Geldwäscher finden auch ohne Bargeld Wege –, sondern darum, mehr Steuereinnahmen zu generieren. Indem das Bargeld verschwindet und alles elektronisch abgewickelt wird, können die Bürgerinnen und Bürger überwacht werden. Jede Transaktion kann nachvollzogen werden. Damit wird der gläserne Bürger Realität. Weil es gerade der Staat ist, der die bargeldlose Gesellschaft vorantreiben will, dürfte es Ihnen wenig nützen, wenn Sie sich in Schweden auf das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld berufen. Selbst der Staat nimmt etwa bei Verkehrsmitteln oder Museen kein Bargeld als Zahlungsmittel an.
Inzwischen nehmen auch viele Läden und Unternehmen kein Bargeld mehr an. Sie wollen sich die Kosten des Bargeldes, etwa für die erhöhten Sicherheitsanstrengungen, ersparen. Selbst viele Bankfilialen in Schweden bieten kein Bargeld mehr an. Das Bargeldvolumen hat sich in den letzten Jahren in Schweden halbiert. Sie können also weiter mit Bargeld zahlen, in vielen Orten dürfte es aber schwierig werden, weil dieses nicht mehr akzeptiert wird. Man kann darüber denken, was man will, es ist eine politische Entscheidung von Schweden.
Aus meiner Sicht ist eine Abschaffung des Bargeldes nicht sinnvoll, da diese die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger stark einschränkt, die staatliche Überwachung fördert und der gläserne Bürger Realität wird. Wenn die Banken dereinst vielleicht einmal auch die Negativzinsen an die Kundschaft weitergeben würden, hätte man nicht mal mehr die Möglichkeit, Bargeld zu horten. Man wäre vollumfänglich den Banken und Notenbanken ausgeliefert. Auch hier würde der Handlungsspielraum der Bürgerinnen und Bürger stark eingeschränkt, was ich nicht für empfehlenswert halte.
Rechtsunsicherheit bei der Sika belastet
Nachdem eine andere Obligation ausgelaufen ist, überlegen wir uns, 50’000 Franken in die Anleihe der Sika mit Verfall im November 2019 und einem Coupon von 1,125 Prozent zu investieren. Ist das eine sichere Anlage? Sicherheit steht für uns zuoberst. W.K.
Der Schweizer Bauchemiekonzern Sika mit Sitz im zugerischen Baar wird zwar von Standard & Poor’s mit einem A-Rating eingestuft, allerdings mit einem negativen Ausblick. Die Firma selbst ist operativ erfolgreich aufgestellt und weist im Geschäft für die Bau- und Automobilbranche regelmässig gute Zahlen aus. Auch die Bilanz ist robust.
Dennoch rate ich Ihnen von einer Anlage ab. Denn der Übernahmekampf mit der französischen Saint-Gobain-Gruppe, welche die Sika gegen den Widerstand der Mehrheit im Verwaltungsrat, Management und vielen Kleinaktionären übernehmen will, beinhaltet grosse Unsicherheiten. Die Franzosen halten an ihren Übernahmeplänen fest, obwohl ein teurer Rechtsstreit zwischen den verkaufswilligen Familienaktionären und dem Verwaltungsrat tobt. Letztlich dürfte der Fall beim Bundesgericht landen, was bedeutet, dass noch längere Zeit Unsicherheit herrscht und hohe Kosten verursacht werden.
Zu bedenken ist auch, dass die übernahmewillige französische Saint-Gobain ein schlechteres Schuldnerrating hat als die Sika. Standard & Poor’s stuft Saint Gobain lediglich mit BBB/stabil ein. Da Sie schreiben, dass Sie Wert auf höchste Sicherheit legen, würde ich von einem Investment bei dieser Anlage absehen, zumal auch der Coupon ja nicht gerade berauschend ist.
Gebühren vergleichen
Ich wollte mich informieren, ob es irgendwo eine Vergleichsliste über die Höhe der Gebühren für Vermögensverwaltung der Banken gibt. Meine Bank hat mir mit schwülstigen Worten mitgeteilt, dass die Vermögensverwaltung für mein Kapital aus einer Erbschaft neu 1,3 Prozent kostet. Vorher waren es nur 1,1 Prozent. Können Sie mir bitte weiterhelfen? I.G.
Die Abschaffung der Retrozessionen bzw. die Verpflichtung, diese Kickbacks an die Kunden zurückzuerstatten, hat dazu geführt, dass etwas mehr Licht in die Gebühren der Banken für die Vermögensverwaltung gekommen ist. Einige Institute verzichten ganz auf die Retrozessionen und haben deshalb ihre Gebührenmodelle verändert, was dazu führt, dass die Kosten gestiegen sind. Das Ende der Retrozessionen macht die Modelle der Banken etwas einfacher vergleichbar.
Erst kürzlich hat der Vergleichsdienst Moneyland eine Studie veröffentlicht, in der die Vermögensverwaltungsangebote von mehreren Banken hierzulande miteinander verglichen wurden. Dabei wurden die Packages der einzelnen Institute für Kapitalsummen von 250’000 Franken, einer halben und einer ganzen Million Franken mit jeweils verschiedenen Strategien verglichen. Die Studie von Moneyland kam zum Schluss, dass die Migrosbank bei einer Anlagesumme von 250’000 Franken bei mittlerem Anlagerisiko mit einer Pauschale von rund 2600 Franken besonders günstig ist. Gut abgeschnitten haben ebenfalls die CS mit einer Strategie, die auf Exchange Traded Funds basierte, und die Neue Aargauer Bank, welche ebenfalls zur CS gehört. Vorne platziert ist je nach Anlagesumme ebenfalls die Zürcher Kantonalbank.
Generell gilt: Wenn in der Vermögensverwaltung Exchange Traded Funds genutzt werden, sind die Gebühren oft günstiger. Ein Vergleich der Strategien und Gebühren ist aber nach wie vor schwierig. Ich rate Ihnen, auch solche Vergleiche nicht für bare Münze zu nehmen, sondern vielmehr als eine von mehreren Entscheidungsgrundlagen heranzuziehen – zumal es verschiedene Arten von Kosten gibt, die es zu vergleichen gilt. Als möglicher Anhaltspunkt empfehle ich Ihnen die Lektüre der Studie, welche Sie unter www.moneyland.ch beziehen können. Weil die Renditen momentan gerade für konservative Anleger angesichts der rekordtiefen Zinsen oft sehr gering sind, lohnt sich ein Vergleich der Gebühren vor der Wahl des Vermögensverwalters besonders. Nicht selten wird nämlich die ohnehin schon tiefe Rendite durch die Gebühren weggefressen.
27 Kommentare zu «Auf dem Weg in die bargeldlose Gesellschaft»
Schweden zeigt nur wie es kommen wird. Bargeld wird zwangsläufig verschwinden, denn elektronisches Geld ist – sind die Technologien erst einmal entwickelt und etabliert – viel billiger im Handling (und eigentlich auch praktischer). Allerdings finde ich, dass wir dringend digitales Geld bräuchten, welches Privatpersonen anonym direkt untereinander tauschen können. Es hätte also ähnliche Eigenschaften wie Bargeld. Bitcoins gehen da in die richtige Richtung, auch wenn sie noch an technischen Schwächen leiden, die ausgemerzt werden müssten, bevor sie tatsächlich Bargeld ersetzen könnten. Beim Kampf gegen Geldwäsche wäre eine solche „digitale Währung“ natürlich kontraproduktiv. Aber persönliche Freiheit des Bürgers und totale Kontrolle des Staates lassen sich halt leider nie voll vereinbaren.
Sicher ist es billiger, aber muss es das sein? Dafür sind die Profite der Zahlsystemeigentümer viel höher und werden noch viel höher wenn dereinst Bargeld kein Konkurrent mehr darstellt. Dazu kommt noch die simple Erpressbarkeit diese privaten Systeme politisch zu missbrauchen, wie der Fall Wikileaks zeigte… widerlich das alles. Sehr mächtige Spieler treiben Bargeldlos vorran, darunter Stiftungen von Microsoft, Ford, Ebay…keiner davon spricht für die Anliegen der Gesellschaft, Transparenz, Mitsprache, Mitwirkung… nichts ist da ausser Zwangsgebühren…
Nun ja, „billiger“ heisst halt im Prinzip auch billiger für den Konsumenten, denn dieser trägt die Kosten des Bargeldhandlings am Ende über den Preis der Produkte. Ich bin völlig einverstanden, dass die heutige Situation mit einigen monopolistischen, privatwirtschaftlichen Kreditkartenfirmen und Zahlungsanbietern nicht das Ziel sein kann. Aber gerade Bitcoins werden ja von niemandem kontrolliert und die Transaktionskosten werden vom freien Markt „gesteuert“, da der Überweisende selbst bestimmt, ob er überhaupt etwas zahlen will und wieviel. (Wenn Sie mehr „bieten“ wird Ihre Transaktion einfach entsprechend schneller ausgeführt.) Und bei staatlich kontrollierten Digitalwährungen könnte der Staat natürlich die Transaktionsgebühren so festlegen, dass sie gerade kostendeckend sind.
viele junge Menschen, die tagtäglich mit Handy’s Tablets etc. unterwegs sind, finden es cool, ohne Bargeld zu bezahlen. Intelligent? Nein, eher dumm…(Dummheit als Gegenteil von Weisheit). Wer das Bargeld abschafft, will die totale Kontrolle über die Menschen. Diese nur noch an sich denkenden jungen Menschen sind Egoisten und denken nie an diejenigen, denen Freiheit, auch Freiheit zum bezahlen, ohne immer alles registrieren zu müssen, etwas bedeutet. Der nächste Schritt nach der Abschaffung von Bargeld wird dann irgendwann in naher Zukunft die Einführunge der Diktatur (à la EU vielleicht? sicher aber von links her!) sein. Die Vorzeichen stehen auf Sturm! Aber niemand sieht’s.
Ich möchte halt einfach darauf hinweisen, dass elektronisches Geld und Überwachbarkeit nicht zwingend zusammen gehören. Man kann – wenn man will – durchaus elektronisches Geld entwerfen, welches ähnliche Eigenschaften wie Bargeld hat, so dass Bürger z.B. untereinander Geld tauschen können, ohne dass der Staat deren Identität kennen würde. Ein Beispiel wären eben Bitcoins. Aber heutige Kredit- und Kontokarten oder auch modernere Systeme wie Twint/Paymit funktionieren natürlich nicht so. Das ist aber eine rein politische und rechtliche Frage. Technisch wäre es auch anders möglich.
PS: Wenn Sie denken, die EU sei irgendwie „links (und nicht etwa eher „neoliberal“), dann kann ich nur staunen. Daraus wird ungläubiges Staunen, wenn Sie schreiben, die EU sei eine Diktatur. Ich würde einen Bildungsurlaub in Nordkorea empfehlen, um zu lernen, was eine „Diktatur“ tatsächlich ist.
Ich halte mich an Norbert Häring und seine Untersuchungen zu künftigen Bargeldlosen Gesellschaften deren Kontrolle bis heute und auch künftig in keinem Fall in der Öffentlichen Hand liegt noch als Non Profit Service Public verstanden werden will.
Alle Bargeldlosen Systeme sind private Profitzenters die noch dazu völlig unreguliert beliebig Daten über alle Transaktionen sammeln und auswerten. Nichts davon ist bis heute Gesellschaftsfähig reguliert worden und bleibt ein Spielball privater Investoren die ihre Zahlsysteme jederzeit deaktivieren können sollte es die US Aussenpolitik als zwingend erachten… Im Verbund mit den US basierten Ratingagenturen lässt sich so jeder unbeliebte (Staat, Unternehmen, Organisation, Währung etc.) erledigen. Geld muss ein Service Public werden…
Danke für den Hinweis
Viel „lustiges“ und lesenswertes dort, auch
der Versuch, eine Barzahlungsmöglichkeit
(gesetzliches Zahlungsmittel !!!) für die
Bezahlung der Zwangsgebühren der Oeffentlich-Rechtlichen zu schaffen.
Genau aus diesem Grund werde ich nie nach Schweden gehen ! Dem Staat geht es nur darum, seine Bürger auszuschnüffeln. Geldwäsche und Terror sind dafür willkommene Vorwände.
Aus diesem Grund und wegen der Schnueffelmentalität der lieben Schweden bin ich aus Schweden weggezogen.
Die Kontrollemanie hat es dort schon seit ewig gegeben, das Ganze in ein nie endendes Geplarer ueber Demokratie, eingebettet, ungefähr alle vier Jahre duerfen die lieben Schweden auch mal abstimmen und wählen.
Eine weitere tolle Eingenschaft ist, dass den Leuten ständig eingetrichtert wird Schweden sei fuehrend in allen Bereichen, quasi die neuen Uebermenschen.
Beim bargeldlosen Zahlungsverkehr im Ausland sind insbesondere die Abzocker-Gebühren der Kreditkartenfirmen ein grosses Ärgernis.
Ich war früher ein begeisterter Kreditkartennutzer und habe im Ausland fast nur damit bezahlt. Seit aber die Auslandszuschläge ein derart unverschämtes Ausmass erreicht haben, dass der Bargeldbezug am ausländischen Automaten günstiger kommt, nutze ich die Kreditkarte nur noch wenn zwingend nötig, z.B. bei der Automiete oder am Tankautomaten.
Bedenkliche Tendenzen. Ich verstehe nicht, dass die Schweden das mit sich machen lassen.
Bei einem Ausfall der Spannung, der Server oder gar des Internets kann man sich dann nicht mal mehr ein Flasche Mineralwasser kaufen. Es ist selten gut wenn man sich auf ein System verlässt und keine Alternativen mehr hat auszuweichen. Gibt es keine Konkurrenz, wird das natürlich ausgenützt.
Zum Glück haben wir in der CH noch die Instrumente, uns zu wehren.
Ich bin kein ausgewiesener Finanzexperte wie Herr Spieler, jedoch vermisse ich einen Hinweis auf die kulturelle Mentalität in Schweden. Dort haben es die Befürworter einer bargeldlosen Gesellschaft nämlich wesentlich einfacher als anderswo, denn die Schweden sehen Bargeld in erster Linie als besonders unhygienisches Zahlungsmittel an und sind im Gegensatz zu uns Deutschen, die gerne an bewährtem festhalten, eher aufgeschlossen für Neuerungen.
Der Faktor Hygiene ist für jene Menschen eben sehr wichtig, so dass die Privatsphäre weniger gewichtet, auch wenn ich persönlich es auch umgekehrt sehe…
Lieber Herr Schneider,
nach mehreren Jahren Aufenthalt in Schweden , kann ich Ihnen leider nicht Zustimmen, die Schweden sind eher autoritätshörig und relativ feige. Protest und Revolte ist Ihnen absolut fremd auch wenn es um die eigenen Interessen geht.
Der ganze Bargeldlosquatsch ist nur ein Versuch des schwedischen Staates Swarzarbeit und Nebeneinkuenfte einzudämmen und eine Uebersicht zu kriegen wieviel der Einzelne einimmt und ausgibt.
Da bei weiten nicht alle Scweden von dieser Idee begeistert sind ist es fragwuerdig wie lange das Spektakel fortgesetzt wird.
Wenn in Schweden frage ich erst jedesmal ob mein Gegenueber Bargeld akzeptiert, falls nicht gehe ich einfach weiter, falls ja, sofort fragen was es kostet ohne Rechnung
die Hygiene ist ein vorgeschobener Grund. Ich gebe Geld aus und esse es nicht! Jedes Kind lernt vor dem Essen die Hände zu waschen.
Bei meiner Migros Bank-Filiale gibt es am Schalter auch kein Bargeld mehr.
Nur noch am Automat oder auf Bestellung.
Bank ohne Geld.
Seltsam..
Schon vor 10 Jahren wollte ich mir in einem Kaff in den Wäldern Schwedens nach den Tanken noch einen Kaffee leisten – mit der Karte bezahlt.
Da ich nicht so ein häufiger KK-Benutzer war, vor allem zu Hause nicht, kannte ich doch meinen PIN nicht auswendig.
Menschenskind, dieses Theater an einem Ort mit einem weltbekannten Stahlhersteller, wo ich noch davon ausgegangen wäre, dass Bargeld DAS akzeptierte Zahlungsmittel schlechthin ist?
Geologisch ist Süd-Schweden mit den Appalachen im Osten der USA identisch, auch wenn das Jahrmillionen vor die Kontinentalverschiebung zurück reicht, ist es bisher meine einzige Erklärung bez. Status von Plastikgeld und Lebensstil.
Schweden macht vor, wie man Schwarzgeld bekämpfen kann: Nach Ausgabe der neuen Banknoten sind die alten nur noch ein Jahr als Zahlungsmittel zugelassen. Man muss also seine Bargeldreserven innerhalb eines Jahres umtauschen. Ich vermute, es gäbe einige Personen, die ins Schwitzen kämen, müssten sie so schnell ihr gehortetes Bargeld ausgeben oder zur Bank bringen.
Etwas verstehe ich nicht. Wenn Bargeld in Schweden gesetzliches Zahlungsmittel ist und jemand (wer auch immer) das Geld nicht annimmt so kommt er doch in Zahlungsverzug; z.B. ich habe getankt und nun? Ich bedanke mich und fahre weg; bin ich jetzt ein Dieb?
Quatsch. In Stockholm kann man überall bar zahlen.
Und wenn dereinst einer als politisch unliebsam gebrandmarkt wird (kann ein Linker oder ein Rechter sein) und seine Karte gesperrt wird, so hat er ein Problem. Manchmal geht sowas schnell. Aber diejenigen, die nichts zu verstecken haben, werden auch nicht betroffen sein, gell? Nur, wer definiert, was zu verstecken wäre? Falsche Religion? Falsche Hautfarbe? Falsche Partei? Falsche Familie? All dies waren Gründe in verschiedenen Regimes in Europa und es gibt absolut keine Sicherheit, dass nicht ähnliche neu entstehen.
Na ja, wenn meine heutige, ganz normale Kontokarte gesperrt würde, würde mir auch Bargeld wenig nützen, denn das wäre schnell ausgegeben, und neues Geld kommt nicht in bar herein sondern wird von meinem Arbeitgeber – in Form von „elektronischem Geld“ – aufs Bankkonto überwiesen.
Das mit dem gläsernen Bürger trifft aber nur zu wenn die Kreditkartengesellschaften dem Staat die Daten überlassen. In einem Rechtsstaat bedarf es dazu gesetzliche Grundlagen die zuerst einmal erlassen werden müssen.
Ich befürchte, mit dem Argument, dass es der Terrorbekämpfung dient, würde man im Moment ein entsprechendes Gesetz schnell durchkriegen … Hoffentlich kommt da jetzt nicht jemand auf eine Idee … 😉
Tja, scheint als vermieden die Schweden den Bank-Run am
effizientesten. Hat Schweden Finanzprobleme? Ja: Das Sozialexperiment
Schweden steht möglicherweise vor dem Kollaps, inklusive
der Hauptlast von Sozialleistungen, die an Migranten gehen und
Gefängnisinsassen, die wiederzum zur Hauptsache ( % ) aus Migranten
besteht sowie einer wahrscheinlichen Immo-Blase. Das erinnert
mich ganz leicht an ein anderes Land, das mir nahesteht. Passt alles
gut zur „Abwesenheit von Bargeld“.
Fazit: Das Bereisen von Schweden vermeiden, wenn es möglich ist.
Im grossen und ganzen wird in Europa jeder machbare Fehler gemacht,
so wird auch die Abschaffung von (Bar-)Geld versucht, Restriktionen
von Geldflüssen sind längst da – sie werden dereinst Existenzen bedrohen.
Ich habe letzthin Norwegen und Schweden bereist und ja, es gibt Hotels welche schon bei der Eingangstür schreiben, dass kein Bargeld angenommen werde. Ich habe, wo es ging, aus Prinzip mit Bargeld bezahlt. Natürlich ist es für die Banken praktisch und auch für den Staat, wenn die Leute nur noch über Karten zahlen. Man kann nach belieben Gebühren erhöhen und Transaktionssteuern draufschlagen. Wer gescheit ist wehrt sich solange er kann.
Wer mein Geld nicht will, der soll es bleiben lassen. Im Internet verstehe ich den Zwang zur Kreditkarte einigermassen, im echten Leben absolut nicht. Aber wie so oft – erst heisst es freiwillig, jeder wie er mag. Dann werden plötzlich zusätzliche „Gebühren“ fällig. Und am Ende steht ein Zwang, den niemand jemals wollte.