Leerverkäufern droht bei Swatch Group Ungemach

Swatch-Chef Nick Hayek am 14. März 2016 in Hannover: Leerverkäufer setzen auf rückläufige Kurse. Foto: Peter Steffen/Keystone
Gegen die Swatch Group laufen Wetten wie gegen kein anderes Unternehmen aus der Schweiz. Mit nicht weniger als 24 Prozent aller ausstehenden Inhaberaktien setzen Leerverkäufer auf rückläufige Kurse. Noch vor wenigen Wochen waren es sogar über 30 Prozent – ein trauriger Rekordwert. Fast täglich treffen aufgrund der verhaltenen Nachfrage in den Schwellenländern Gewinnschätzungsreduktionen aus dem Analystenlager ein und sorgen so für Wasser auf die Mühlen ausländischer Hedgefonds. Doch die Leerverkäufer müssen auf der Hut sein. Der Grund: Die Swatch Group ist mit 50 Prozent an Belenos beteiligt. Experten zufolge könnte dieses Start-up-Unternehmen den Markt für Batterien revolutionieren. Laut Swatch-Chef Nick Hayek sind seine Batterien bei vergleichbarem Gewicht um 30 Prozent leistungsfähiger als herkömmliche Batterien. Er rechnet bis in fünf Jahren mit einem Umsatzpotenzial von 15 Milliarden Dollar und hält einen Börsengang für denkbar. Auch wenn Hayek für seine euphorischen Aussagen bekannt ist, müssen sich die ausländischen Hedgefonds womöglich warm anziehen. Als der Elektroautohersteller Tesla vergangenen November eine Zusammenarbeit mit dem Batteriehersteller Duracell bekannt gab, sprang dessen Kurs innerhalb weniger Minuten um 12 Prozent nach oben. Der gleiche Effekt winkt auch der geprügelten Swatch-Aktie, sollten sich die Pläne für einen Börsengang von Belenos konkretisieren. Mutige steigen jetzt ein
Gut gefüllte Auftragsbücher
Nach dem Agrarchemiekonzern Syngenta wird mit Clariant ein weiterer Chemiehersteller aus dem Grossraum Basel als heisser Übernahmekandidat gehandelt. Wurde in den letzten Jahren grossen Mischkonzernen aus dem benachbarten Ausland wie BASF oder Lanxess ein Interesse an Clariant nachgesagt, so ist in Zukunft wohl eher ein Angebot aus Übersee zu erwarten. Allerdings müsste ein Käufer schon tief in die Tasche greifen, um die ehemaligen Süd-Chemie-Aktionäre auf seine Seite ziehen zu können. Branchenexperten sehen diese nämlich erst ab einem Kursniveau von 30 Franken je Aktie einlenken. Erst kürzlich liess Clariant an einer mehrtägigen Investorenkonferenz von Kepler Cheuvreux durchblicken, dass die Auftragsbücher im bisherigen ersten Quartal allen Unkenrufen zum Trotz gut gefüllt seien. Die Aktie scheint daher auch ohne Übernahmefantasie kaufenswert. Kaufen
Credit Suisse ist nicht aus dem Schneider
Die Aktionäre von UBS und Credit Suisse müssen sich noch bis Anfang Mai in Geduld üben. Erst dann werden die beiden Grossbanken ihre Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Die jüngsten Aussagen von Mitgliedern der Geschäftsleitungen lassen nichts Gutes erahnen. Allem Anschein nach liess die saisonale Belebung der Aktivitäten bis zuletzt auf sich warten, wie Branchenstatistiken von Dealbook und anderen Anbietern bestätigen. Erst sehr wenige Analysten haben ihre diesjährigen Gewinnschätzungen für UBS und Credit Suisse mit dem Rotstift überarbeitet. Gerade die Credit Suisse läuft Gefahr, weitere Abwärtsrevisionen erleben zu müssen. Solche bleiben für gewöhnlich nicht ohne Folgen für die Aktienkursentwicklung, weshalb Vorsicht angebracht ist. Aktie der CS weiterhin meiden
Spekulanten mussten Handtuch werfen
Im letzten Jahr gelang es Financier Martin Ebner bei Galenica, die vorwiegend ausländischen Leerverkäufer in die Knie zu zwingen. Eine clevere Vertriebsvereinbarung für das Eisenpräparat Mircera von Roche liess beim Berner Gesundheitskonzern in der zweiten Jahreshälfte die Kasse klingeln. Das Nachsehen hatten die Spekulanten, die noch im Sommer im Umfang von gut 35 Prozent aller ausstehenden Aktien auf rückläufige Kurse wetteten. Sie waren nach und nach gezwungen, das Handtuch zu werfen, was der Aktie weiter einheizte. Ende Dezember stand diese sogar ganz oben auf der Liste der Jahresgewinner an der Schweizer Börse – den kapitulierenden Leerverkäufern sei Dank. Die Erwartungen der Banken und Analysten liefen allerdings aus dem Ruder. Anlässlich der Jahresergebnispräsentation folgte prompt die kalte Dusche in Form eines überraschend vorsichtigen Ausblicks. Anstatt des von Experten erhofften Gewinnsprungs um 20 bis 25 Prozent geht Galenica in diesem Jahr nur von einem leicht höheren Gewinn aus. Prompt schraubten die Analysten ihre Gewinnschätzungen zurück. Mit Blick auf die für Ende Jahr angestrebte Unternehmensaufspaltung ist die Aktie dennoch immer noch zu hoch bewertet. Meiden
Roche-Genussscheine im Hoch
In Pharmatiteln finden momentan grosse Umschichtungen statt. Hedgefonds lassen nach der geplatzten Übernahme von Allergan durch Pfizer die Finger von diesen beiden Titeln und kaufen wieder traditionelle Werte wie Roche und Novartis. Zugleich haben die Fonds ihre Leerpositionen in den beiden Basler Pharmakonzernen vergangene Woche aufgelöst. Ich erwarte, dass die Roche-Genussscheine wegen des soliden Wachstums des Konzerns um 5 bis 10 Prozent steigen werden. Bei Novartis bin ich hingegen vorsichtig wegen der drohenden Milliardenbussen in den USA. Roche kaufen
Starperformer legt weiter zu
Der Zahnimplantatehersteller Straumann zahlt am Montag seine Dividende. Danach werden am Markt vom Starperformer in diesem Jahr weiter anziehende Kurse in Richtung 400 Franken erwartet. Die überdurchschnittlich wachsende Gesellschaft weist unverändert Aufwärtspotenzial auf. Aktie halten
4 Kommentare zu «Leerverkäufern droht bei Swatch Group Ungemach»
Clariant als heisser Uebernahmekandidat…diesen Spruch höre ich schon bald seit 10 Jahren! Tatsache ist aber auch: Diese Aktie ist eine der unterbewertesten Firma in der Schweiz, und trotzdem kommt sie kaum vom Fleck. Vor über 15 Jahren musste man gegen 100 Fr. pro Aktie bezahlen, heute kriegt man sie für den Gegenwert einer Packung Lindt-Kugeln. Auch diese Firma hat es geschafft, innert fast 2 Jahrzehnten massiv Wert zu vernichten. Aber von solchen Konzernen tummeln sich nch viele im SMI…wenn man nur schon an Zürich-Vers. denkt, und die wird erst noch als Diva bezeichnet!
diese hedgefond’s-spekulanten sind eine üble sache
DIE verbreiten eine miese stimmung um zu grossen profiten zu gelangen
dann und wann fallen einige kurzfristg auf die schnauze doch den schaden haben sie angerichtet, wie zb. griechenland und die anderen süd-europäischen staaten
ich hoffe, dass herr hayek ihnen paroli bieten kann
ganz abgesehen davon, dass der wettbewerb um bessere batterien, weiterhin zur energie-speichertechologie-verbesserung führen wird
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es wäre an der zeit, wenn sich die investigativen journalisten den hedgefons und ihren schmutzigen praktiken widmen würden
Analysten verstehen eben nichts von Elektrochemie. Sonst wüssten Sie, dass das Benelos-Batterieprodukt auf Basis von Vanadiumpentoxid für Traktionsanwendungen noch viel Entwicklungsarbeit vor sich hat. Und das auch nur, sofern sich die Hoffnungen bewahrheiten.
Mein Votum an der Swatch-GV: Zuerst nannte ich Motive für Short-Sellers auf sinkende Kurse (schwache Uhren-Nachfrage in Asien, Aufkommen der Smart Watches insbesondere der Apple Watch, ungenügende Transparenz und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung). Mögliche Abhilfemassnahmen: Bereits angekündigtes Aktienrückkaufprogramm, positive Nachrichten wie vermutlich besseres Geschäft im Schmuckbereich sowie Zukunftsperspektiven, u. a. neuer Batterietyp. CEO Hayek erklärte den negativen Einfluss des „Security Lendings“. Er erwähnte auch, dass in Kürze eine Zusammenarbeit mit einem bedeutenden Autohersteller für die Entwicklung der Benelos-Batterien zu erwarten ist.