Heiss genug für Marroni

Rosskastanien wachsen hierzulande in jedem Bauernweiler. Edelkastanien hingegen gibts nur im Tessin. Dachte ich bis anhin. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Ein Bauer aus dem Nachbardorf – dem wunderbaren Bangerten mit Blick auf die Alpen – hat eine ganze Allee von Edelkastanienbäumen.

Mein Sohn liebt es, die oft kleinen und flach gedrückten Kastanien zu sammeln und sie mit seinem Spielzeugtraktor herumzukarren. Doch es gibt auch grosse Exemplare. So richtige. Wie im Tessin. Er habe schon Vermicelles gemacht, hat mir der Bauer erzählt. Und natürlich heisse Marroni. Auch trocknen könne man sie. Obwohl die Ernte in diesem Jahr weniger gross ausfalle als in früheren Jahren – die Kältewelle im späten Frühling hat wohl auch den Kastanien zugesetzt.

Doch fast interessanter finde ich Folgendes: Die Bäume hat er nicht etwa gekauft und gesetzt, sondern er hat sie aus Kastanien selbst gezogen. „Eine Spielerei“ sei das, sagt er. Als er vor etwa zehn Jahren den Wagenschopf neu baute, steckte er sie. Mittlerweile sind es stattliche Bäume geworden. Und ich frage mich, ob nicht auch die Klimaerwärmung ihren Teil dazu beigetragen hat, dass es den Edelkastanien in Bangerten so gut gefällt?

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