Wege des Wassers – Garten bewässern

Garten bewässern: Blau geht in die Erde, grün kommt vom Regenfass, rechts der kommune Gartenschlauch. Elegant ist das nicht, aber sehr nützlich.
Diese Woche war mein bescheidenes Härdöpfelfeld bereit zur Ernte. Ich nahm die Grabgabel und wurde von einer Goldgräberstimmung erfasst: Ran an die gelben Knollen.
Den Garten bewässern – ein Beispiel
Weil ich also ziemlich viel Eifer entwickelte, dachte ich nicht mehr an die kleinen Bewässerungsschläuche, die ich im Frühling 20 Zentimeter unter der Oberfläche fachmännisch in die Erde gelegt hatte. Prompt zerstach ich einen. Ein guter Anlass, um an dieser Stelle einmal transparent zu machen, wie man als Hobbygärtner den Garten bewässern kann.
Mein erstes Gartenjahr im Eigenheim war letztes Jahr, das war – wie jeder weiss – geprägt von diesem Brutalo-Sommer mit Wochen von regenloser Hitze. Was schleppte man da Giesskannen, und bei mir kam all das Wasser aus dem Brunnentrog, den ich täglich morgens füllte und abends wieder leerte. 300 Liter im Tag, das war der Schnitt, und billig war das nicht, Leitungswasser eben.
Mit Wasser ökonomischer an die Wurzeln
Also begann ich mir im Winter Gedanken zu machen, wie man Wasser ökonomischer zu den Pflanzen bringen könnte.
Hier gilt es kurz eine Klammer zu öffnen: Als wir vor zwei Jahren den Bagger auf dem Grundstück hatten, wälzte ich die Idee, einen 2000-Liter-Regenwassertank in die Erde zu setzen, aber meine Partnerin winkte ab, das war ihr irgendwie zu mächtig für etwas, das unter der Erde schlummern würde. Klammer zu.
Zunächst stellte ich diesen Frühling also unter jeden der beiden Dachabläufe einen 300 Liter Wassertank. Einem der beiden verpasste ich einen Überlauf-Schlauch in den Brunnentrog, das setzte meine Gesamt-Regenwassersammelkapazität auf 900 Liter, was okay ist. Dann stolperte ich im Internet auf ein unterirdisches Bewässerungssystem, das mich überzeugte. Es bringt das Wasser direkt und tröpfchenweise zu den Wurzeln, kein Streuverlust durch Verdunstung, kein Rumspritzen mit dem Sprinkler, kein Giesskannen-Schleppen, einfach toll. Wem langweilig ist, empfehle ich dieses Video des Herstellers, er wird sich so schnell nicht mehr langweilen.
Ich habe diese Anschaffung – auch wenn die Verlegung nicht frei von Pannen war – nie bereut.
Regenwassertank unterirdisch?
Natürlich ist ein solches Bewässerungssystem (ich kaufte die Profivariante) für einen Garten, der eine Grösse wie den meinen hat, etwas übertrieben. Ich kann mit diesem kleinen Fleck Irrationalität in meiner Biografie bisher recht gut umgehen. Denn einmal die Woche eine halbe Stunde den Garten bewässern, das reicht – und das wiederum scheint mir sehr vernünftig.
Ohne Mulchen läuft gar nichts
Gemulcht habe ich dennoch, das macht einfach Sinn: Eine Mulchschicht bremst die Bodenverdunstung ganz enorm, einerseits, weil sich die Oberfläche gar nicht so sehr aufheizt, andererseits, weil das verdunstende Wasser in der Schicht gefangen wird.
Hamsterhanf aus der Tierabteilung
Dieses Jahr mulchte ich nebst den Beeten auch ganz satt in den Töpfen, und ich staune: Die Oleander habe ich diesen Sommer noch nicht ein einziges Mal giessen müssen, die Erde war immer schön feucht. Sie hatten anfangs Sommer eine 4 cm Mulchschicht erhalten, etwas Rasenschnitt zunächst, und dann – weil es am billigsten ist – Hamsterstreu, also gehacktes Hanf. Das mutet ganz ähnlich an wie Schilfmulch, kostet aber weniger und ist überdies recht hübsch. Man findet es in der Tierabteilung jedes Do-It-Geschäfts.
Ich gebe dies den Töpfen und den Tomaten. Auf die Beete kommt kommuner Rasenschnitt und einfach alles, was ich jäte oder sonst auf dem Kompost landen könnte, sämtlicher Pflanzenabfall. Sofern er samenfrei ist, natürlich.
Kommentarfunktion deaktiviert.