Ein bisschen Hawaii im Herbst

 

Schon seit Jahren hatten die Besseresser munkeln hören, dass der echte Geheimtipp für Freunde des Hamburgers das Aloha Café in Ittigen sei. Irgendwie kam aber immer etwas dazwischen, und schliesslich kam uns das Café selbst mit einem Umzug zuvor: Im Frühsommer hat Chefin Cheryl Marti ihr Lokal an die Mittelholzerstrasse in Bern gezügelt, gleich neben der Kleinen Allmend. Sie wolle verkleinern und sich vermehrt auf Take-away und Heimlieferungen konzentrieren, sagte sie damals dieser Zeitung.

Das Lokal sieht an einem düsteren Novemberabend denn auch so aus: Einen Moment lang sind wir unschlüssig, ob überhaupt geöffnet ist. Dann werden wir von Cheryl Marti – sie führt ihr Restaurant am Abend allein – herzlich begrüsst und setzen uns an einen der sommerlich dekorierten Tische. Die handgeschriebene Menükarte lässt uns erst einmal fast ratlos zurück: So viele Hamburger-Variationen haben wir noch nie auf einmal gesehen. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns für einmal Maori (zusätzlich mit Ananas, Chili, Jalapenos und Käse, 13 Fr.) und einmal A’dam.

Dieser Burger beinhaltet Champignons, Brie, Oliven, Rucola und Salatgurkenscheiben (14.50 Fr.), eine Sauce darf man auswählen. Dazu gibt es einen Beilagensalat (6 Fr.) und eine Portion hausgemachte Pommes frites (6.50 Fr.). Getränke holt man sich aus dem Kühlschrank – nebst dem obligaten Angebot gibt es auch Biolimonaden aus Italien und Bier aus Hawaii. Die Gastgeberin verschwindet mit den Bestellungen in der Küche, wo sie das Essen selbst zubereitet. Bald schon steht es auf dem Tisch: Der Brötchendeckel ist nur angelehnt, die Basiszutaten Tomate, Salat und Essiggurke sowie ein Schälchen mit Sauce daneben angerichtet. So kann man sich den Burger nach Lust und Laune selbst zusammenstellen.

 

 

Bereits nach den ersten Bissen sind wir uns einig, dass es schade ist, haben wir den Geheimtipp so lange links liegen lassen: Das Brötchen ist weich und trotzdem knusprig, das Hacktätschli fein gewürzt und gerade richtig durch. Die gewählten Zutaten fügen sich harmonisch mit der hausgemachten Sauce zusammen, und das Ganze lässt sich essen, ohne schlimm zu kleckern. Kurz: Die Hamburger sind wirklich, wirklich gut.

 

Die Quittung

Auf dem Tisch An die vierzig verschiedene Arten von Hamburgern.

Abgerechnet Im Fast-Food-Segment preislich im oberen Drittel.

Aufgefallen Auf der momentan verwaisten Terrasse vor dem Café lässt es sich im Sommer bestimmt prima essen.

Momentan ist es nicht möglich, mit Karte zu bezahlen. Das soll sich bald ändern.

 

Aloha Café, Mittelholzerstrasse 30, 3006 Bern. Tel. 031 918 44 87, aloha-cafe.ch

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