Frühling bringt Foodtrucks

Der Berner Frühling legt endlich los. Die Temperaturen locken fürs Essen nach draussen. Und die Foodtrucks werden wieder aus den Garagen gefahren. Während einige mobile Köche etabliert sind und ihre Angebote regelmässig bis auf den letzten ­Bissen verzehrt werden, bringt der Lenz auch dieses Jahr neue Trucks auf Berns Strassen (siehe auch unten).

Outlawz

 

Foto: Christian Pfander

Seit März zieht das Fahrzeug von Outlawz nicht nur Mittagsgäste an, sondern bringt Farbe auf Berns Strassen. Der Name stammt vom Spraydosenladen im Breitenrainquartier. Somit ist es klar, dass die Outlawz-Betreiber ihren Foodtruck selber verzierten. Montags und dienstags ist Outlawz an der Mittelstrasse 12 in der Länggasse stationiert, mittwochs und donnerstags vor dem Lorraine-Laden an der Lorrainestrasse.

Den Kochlöffel schwingt Kevin Schmid, und alles, was der gelernte Koch verkauft, ist vegan. Veganer Kebab, kann das gut sein? Was Müslüm letztes Jahr als einmaliges Experiment auf dem Bundesplatz mit Tibits wagte, gibt es bei Outlawz zu Mittag. Beim ersten Besuch kamen Krethi und Plethi vorbei: Adrian Iten vom Café Adriano’s machte einen kurzen Stop, um besagten Kebab (10 Franken) zu verspeisen, und sah danach ziemlich glücklich aus. Daniel König vom Lola, der den Truck hier parkieren lässt, genehmigte sich ebenfalls den Seitan-Kebab. Yves Bütikofer vom Berner Fruchtsafthersteller Bänz war da, er entwickelt gemeinsam mit Outlawz ein Getränk und stellt seine Bänz-Flasche für ihren Eistee zur Verfügung.

Foto: Claudia SalzmannWer grossen Hunger hat und keinen Kebab mag, wählt den Spiessli-Teller (19 Franken), mit gekochten Randen, Rotkrautsalat, Hummus, Pommes und Salat. Die Spiesse, auf Sojabasis her­gestellt, haben gute Konsistenz, und viele Omnivore dürften nicht merken, dass sie gerade vegan essen. Den Bernern scheint es zu munden, denn der 25-jährige Schmid hat zahlreiche Gäste. «Es läuft gut», bestätigt er. «Wir wollen mit neuen Sachen interessant bleiben.» Am Wochenende wird er nebst 39 weiteren Trucks am «Foodtruck Happening» beim Panorama-Center in Thun teilnehmen.

Burrito Bandito

 

Foto: Claudia Salzmann

Lunchbox sagt von sich, der erste Foodtruck der Schweiz gewesen zu sein. Angefangen hat Lunchbox im Jahr 2012. Nun haben die Betreiber einen weiteren Partner an Bord: den 28-jährigen Sam Sager aus Kalifornien. Wegen der Liebe hat es den Surfer vor vier Jahren nach Bern verschlagen. Mit Burritos Banditos füllt er eine kulinarische Lücke, denn auch Restaurants gibt es nur ganz wenige schweizweit, die gefüllte Tortillas servieren. Getestet hat er dies bereits letztes Jahr, und die Burritos fanden Anklang.

Sager fokussiert nebst dem Mittagsgeschäft auch auf Caterings und Open Airs. Wenn nicht er mit dem Truck unterwegs ist, sind es die anderen beiden Teilhaber, die «Cevapcici made with love» verkaufen. Daten für Lunchbox: Cevapcici gibt es in der 1. und 3. Woche des Monats am Mittwoch am Loryplatz, 1. und 3. Woche am Donnerstag bei Designstudios, Lorraine. Burrito in der 2. und 4. Woche mittwochs am Loryplatz, 2. und 4. Woche donnerstags bei Designstudios, Lorraine.

 

Coffee-Trailer Intensa

 

Foto: Claudia Salzmann

An Wochenenden gibt es beim City Cycles im Breitenrain Frühstück von Intensa. Dahinter stecken Jonas von Gunten (19), Sandro Minotto (20) und Oliver Fankhauser (19), die dank einer Crowdfunding-Kampagne genug Geld für ihren Truck sammeln konnten. Während es unter der Woche nur wenig Passanten hat, ist der Platz am Wochenende perfekt für ein ruhiges Frühstück. Untypisch für Strassenessen kann sich hier der Gast sogar an Tischen niederlassen.

Foto: Claudia SalzmannDie drei Berner haben sich die Kaffeekunst selber beigebracht. Auf dem Menü stehen Pancakes (6 Franken), mit Banane, Karamell und Rahm. Das Trio hat mit Blaser Café eine eigene Kaffeemischung kreiert, mit den Bohnensorten Arabica und Robusta aus Honduras, Brasilien und Indien. Der Kaffee (4 Franken) schmeckt intensiv, leicht und mit starkem Crema. Beim Besuch vor Ort gab es Bowls (6 Franken) und von den Müttern gebackene Kuchen. Die Preise halten sie bewusst tief, weil sie ihren Truck als Hobby betreiben.

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