Was tun, wenns schneit?
Von Nina Kobelt, 28. Dezember 2017
Kochen und backen macht ja im Winter eigentlich mehr Spass als im Sommer, wenn der Grill verlockend im Garten herumsteht und Strandbars rufen. Sechs Bücher, mit denen Sie den Januar überstehen, diesen mühsamen Monat, in dem niemand mehr Geld hat, um essen zu gehen.

Auf dem Land, in den Bergen, an der Küste oder in der Stadt: Dem Backen in der Winterzeit wohnt ein Zauber inne. Am stärksten ist dieser vielleicht während der Adventszeit. Schmecken tuts auch nachher noch. Die Fernsehköchin Theresa Baumgärtner («ARD-Buffet») reist nach Stockholm, nach Deutschland, in die Normandie und ins Tirol und backt wunderbare Dinge. Verzauberte Waldpilze (aus Dinkelmehl!), Haselnuss-Financiers oder Coffee-Cake. Ach, was für ein wunderschönes Buch! (241 S., Brandstätter, ca. 40 Fr.)
«You’re Invited!»

Okay, die meisten von uns brauchen nicht unbedingt eine Einladung, um an den kommenden (Familien-)Feierlichkeiten teilzunehmen. Weihnachten und Co. werden gefeiert wie immer, wahrscheinlich. Das ist gut so. Aber: Wäre es nicht schön, die Freunde, die mit einem seit 30 Jahren aufs Neujahr anstossen, mal richtig einzuladen? Mit einer Karte oder einer Flasche mit entsprechender Etikette oder einem lustigen Foto? Dieses Buch liefert Ideen. Viele Ideen. (255 S., Gestalten, ca. 50 Fr.)

Vor drei Wochen wurde in Skandinavien das Fest der heiligen Lucia gefeiert – mit Musik, Kerzenlicht und feinem Essen. Diesem Brauch ist in «Skandinavisch feiern» ein ganzes Kapitel gewidmet. Es beginnt mit Gewürz-Cidre und hört mit einem Sternenwandbehang auf, erklärt auch, wie man Lussekatter – schwedisch für Luciakringel – macht. Nebst lustigen Festen im Sommer wird beschrieben, was an Heiligabend auf dem Tisch steht (mit Rezepten natürlich), wie dieser dekoriert ist und was es zum Dessert gibt: Waffelherzen und heisse Schoggi mit Kardamom-Marshmallows. (235 S., Busse Seewald, ca. 33 Fr.)
Tatiana Tissot: 26 Dinge zum Probieren

Ein Fondue im Brotmantel! So gut! Gesehen im Restaurant La Grange in Evolène, das Fondue «Casse-Croûte» wird anscheinend im essbaren Topf serviert. Oder der Engadiner Plain in Pigna, eine Ofenrösti, die man unbedingt und auf der Stelle verputzen will, auch wenn man nur ein Bild betrachtet. «26 Dinge zum Probieren Schweiz» ist eigentlich kein Kochbuch. Sondern ein kulinarisches Schweizer Reisli, das inspiriert. Die Verkleinerung ist wohlbedacht: Denn die Beschreibungen der (zum Teil wenig bekannten!) Schweizer Spezialitäten sind kurz gehalten. Und das ist gut so. (163 S., Helvetiq, ca. 29 Fr.)

Schwoamas owi, sagen die Bayern, spülen wir es runter! Gemeint ist das Bier, das auf der Wiesn und im Wirtshaus gekippt wird. Welche Würste dazu zu essen sind, verrät dieses Buch natürlich und sehr, sehr viel mehr. Laugenbrezn, Schweinswürstl mit Kraut oder Steckerlfisch sind ein kleiner Teil der echten bayrischen Küche. Hier finden sich Dutzende von Rezepten für jede Hundsverlochete oder aber den Alltag, auch solche, die zum Jetzt passen (das Oktoberfest ist ja dann doch schon eine Weile vorbei). Rohrnudeln mit Milchkraut. Was das ist? Dampfnudeln, schätzen wir. Rohrnudeln sind heisse Teigballen, die so heissen, weil sie im Ofen, in Bayern: dem Rohr, gebacken werden. (240 S., Edition Limosa, ca. 37 Fr.)
Schabziger-Fingerfood

Wussten Sie, dass der Zigerklee für den Glarner Schabziger in Handarbeit angepflanzt, gepflegt und geerntet wird? Ist ja eigentlich auch egal, wir erwähnen das, weil der Klee für diese geheimnisvolle Farbe verantwortlich ist und weil wir finden, die Zigerstöckli sehen aus wie grüne Goldbarren. Was sie ja auch irgendwie sind, kulinarisch gesprochen. Jedenfalls: Der Klassiker Ziger würde sich auch gut machen auf dem Weihnachtsbuffet. In welcher Form? Als Schabzigerpesto. Als Schaum. Als Bestandteil einer Lachs-Ziger-Roulade. Und, und, und. (93 S., Fona, ca. 23 Fr.)
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