Marroni ohne Feenstaub

Bis vor kurzem dachte ich, dass die Marroniverar­beitung eine magische Angelegenheit sei. Interessierte – vornehmlich mittelalterliche Männer mit tiefen Stimmen – werden am Ende des Regen­bogens geschult und erhalten zum Abschluss ein kleines Häuschen überreicht, mit dem sie in die Welt ziehen und fortan auf frequentierten Plätzen Marroni rösten.

Doch dann entdeckte ich Kas­tanien in der Auslage des Detailhändlers, suchte mir Rat im «Berner Kochbuch» – und realisierte, dass es auch ohne Feenstaub machbar ist. Einfach die Marroni der Länge nach einschneiden, in Wasser kochen (bloss längere Zeit einlegen geht übrigens auch ganz gut) und anschliessend 20 Minuten im Backofen «rösten».

Fehlt nur noch die zweigeteilte Papiertüte. Obwohl ich in der halben Stadt danach gesucht habe, konnte ich keine erwerbbaren Exemplare auftreiben. Dafür braucht man dann wohl doch die Einhorn-Lizenz.

Catoon: Max Spring

Berner Köchinnen: «Magazin»-Redaktorinnen Stefanie Christ und Nina Kobelt arbeiten sich als «Berner Köchinnen» durch das «Berner Kochbuch». Will heissen: Sie kochen JEDES einzelne Rezept aus der letzten Auflage des Basiswerks, herausgegeben vom Schulamt der Stadt Bern im Jahr 1996.

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