So viele Zucchetti – und so viele Rezepte

Wir möchten allen Leserinnen und Lesern, die uns ein Zucchettirezept geschickt haben, herzlich danken. Wir haben die besten für Sie herausgesucht. Zum Beispiel „Zucchetti Hawaii“ (ganz unten).

Letzte Woche haben wir ja ausführlich darüber berichtet, was man mit all den Zucchetti anstellen könnte, die jetzt im Garten herumkriechen wie Ausserirdische (jetzt mal ernsthaft: Manchmal sieht das aus wie in „Angriff der Raketenwürmer“!).

Das machen unsere Leserinnen aus all diesen Zucchetti:

„Das Rezäpt isch jtz soooo fein, das müesst dr eifach uusprobiere!“, schreibt Frau Barbara Freudiger aus Bremgarten. Werden wir! Sie schreibt weiter, der Zucchetto gigante sei „outstanding“ und so beliebt bei ihren Gästen, dass das Rezept eigentlich gar nie veröffentlicht werden dürfte. Dass Sie es trotzdem tun, liebe Frau Freudiger, freut uns sehr!

für 4 Personen oder als Mahlzeit für 2 Personen

Zutaten:
1 dicker Riesenzucchetto, ungefähr so lang wie ein Unterarm (mit Hand). Etwas Salz, Pfeffer, Oregano, 1-2 durchgepresste Knoblauchzehen, ca. 2 EL geriebener Sbrinz oder Parmesan, ca. 5 EL Rahm und einige grosszügige Spritzer feinstes Olivenöl.

Zubereitung:
Zucchetto ungeschält längs halbieren und je nach Zustand des Innern mit oder ohne Kerne in 2-3 mm breite Scheiben hobeln. Ziegelartig in Bahnen, dicht an dicht auf ein mit Backpapier belegtes rechteckiges Blech legen.

Pro Blech hat ein halber Zucchetto Platz (man kann auch ganze Scheiben verwenden, wenn das Innere des Zucchettos noch fest genug ist).

Mit wenig Salz, viel Pfeffer, Oregano und Knoblauch bestreuen. Käse, Rahm und das Olivenöl über das Gemüse verteilen. Backofen auf 180 °C Heissluft vorheizen und Zucchetto während ca. 30 Minuten backen, Ofentüre leicht angelehnt mit einer Holzkelle, sodass die Feuchtigkeit entweichen kann. Der Ofen sollte permanent etwa 180 °C  heiss sein (wenn der Backofen nur bei geschlossener Türe funktioniert, von Zeit zu Zeit die Türe kurz öffnen).

Das Essen ist dann fertig, wenn das Gemüse, Rahm und Käse weitgehend miteinander verschmolzen sind und ein wenig braun-caramelisiert aussehen. Funktioniert auch bestens mit den üblichen kleinen Zucchetti, die Backzeit verringert sich allerdings.

 

Monika Käser aus Rüeggisberg schreibt, auch sie lebe im Moment „im Zucchetti-Überfluss“, und schlägt folgende Gerichte vor:
Zucchettisalat: Die Zucchetti klein ernten, dann sind sie zarter. Ungeschält an der Röstiraffel in eine Schüssel geben. Nach Belieben würzen und mit Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver, Olivenöl und Kräuteressig verfeinern. Eine Prise Curry macht sich auch toll in der Sauce.
Omeletten: Omelettenteig herstellen, die Zucchetti mit der Röstraffel dazureiben. Omeletten zubereiten. Sooo fein!
Scheiben: Kleine Zucchetti längs in Scheiben schneiden. In einer Schüssel getrocknete Tomaten- und Mozzarellawürfeli geben, frische Kräuter (gehackt), Olivenöl dazugeben und nach Belieben würzen. Die Zucchettischeiben in eine Gratinform geben. Etwas Bouillon beigeben, Käse darüberstreuen und bei 200° C ca. 40 Minuten gratinieren. Dazu passen Ofenkartoffeln oder Polenta oder sonst etwas Gutes.

 

Christine Gimmel schickt uns gleich fünf ihrer Lieblingsrezepte. Wir haben ein nicht ganz alltägliches herausgefischt:
Zucchetti-Konfitüre:
500 g Zucchetti, 4 Äpfel (ca. 300 g), 800 g Rohzucker, Agar-Agar.
Die Zucchetti schälen, entkernen und in Würfel schneiden. Die Äpfel ebenfalls schälen und in Stücke schneiden. Zucchetti und Äpfel zusammen mit dem Rohzucker und dem Agar-Agar unter häufigem Wenden einkochen. In kleine Gläser füllen und gut verschliessen. Haltbarkeit: Bis 1 Jahr.

 

Wirklich ausserordentlich gut gefallen hat uns das Rezept für einen herzhaften Zucchettikuchen, das uns Käthi Schüpbach aus Oberdiessbach zugeschickt hat. Sie habe das Rezept, das sie von einer lieben Nachbarin bekommen habe, leicht abgeändert. Sie habe oft erlebt, dass auch wer Zucchetti nicht mag, diesen Kuchen gerne esse.
Die Zutaten: 1 runder Kuchenboden, 100 gr geriebener Greyerzerkäse, 120 g Speckwürfeli, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 500 g Zucchetti (sehr schön fürs Auge ist halb grün, halb gelb), 1-2 TL Gemüsebouillonpulver.
Für den Guss: 2 Freilandeier, 1 dl Rahm, Meersalz, Pfeffer und Muskatnuss.
Die Speckwürfeli anbraten und beiseite legen. Zucchetti gut waschen, Stielansatz entfernen, halbieren, Fruchtfleisch mit einem Löffel entfernen, nicht schälen und durch Röstiraffel reiben.
Geschnittene Zwiebel, Knoblauch und anschliessend die Zucchetti andämpfen, mit Bouillonpulver bestreuen und etwas abkühlen lassen.
Kuchenteig mit Gabel einstechen, Käse darüberstreuen, dann die Speckwürfeli sowie die Zucchetti. Den gut verquirlten Guss darüber giessen.
Kuchen in der unteren Hälfte des vorgeheizten (200°C) Backofens ca. 40 Minuten backen

Susanne Winterberger aus Moosseedorf mag dieses Rezept für Zucchettichüechli (es ist auch im Buch „Berner Landfrauenküche“ unter ihrem Namen zu finden), es reicht für 16 Chüechli:

300 g Mehl, 1, 5 dl Milch, 1,5 dl Mineralwasser, 2 Eier, Salz, Pfeffer, Dill, 1/2 Zwiebel, 400 g Zucchetti

Mehl, Milch, Mineralwasser und verklopfte Eier gut vermengen, kräftig mit Salz, Pfeffer und Dill würzen, Zwiebel fein hacken und unterziehen, Teig etwa 30 Minuten quellen lassen. Zucchetti an der Röstiraffel reiben, etwa 30 Minuten ziehen lassen, Saft ausdrücken und das Gemüse zum Teig mischen. Portionenweise im heissen Öl langsam auf beiden Seiten hellbraun braten.

Von Marianne Schmid aus Kurzen haben wir unter anderem dieses Rezept für einen Zucchini-Reis-Auflauf erhalten:

Zutaten für 4 Personen:

1 kg Zucchini
2 mittlere Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl
150 g Reis (Vialone oder Arborio)
4,5 dl Gemüsebouillon
Guss :
4 Eier
1 Becher sauren Halbrahm (1,8 dl)
50 g Parmesan, gerieben
Basilikum (nach belieben)
Pfeffer, Salz
100 g Feta
1 TL Butter für die Form
2 EL Parmesan (20 g), zum Bestreuen
Zubereitung :
Zucchini rüsten, in 1 cm breite Scheiben schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen, beides fein hacken, dann im Öl andämpfen. Zucchinischeiben zufügen und 1 – 2 Minunten mitdämpfen.
Reis zufügen, mit 2 dl Bouillon ablöschen, mischen. Wenn alle Flüssigkeit eingekocht ist, die restliche Bouillon unter Rühren nach und nach zufügen und solange kochen, bis der Reis
al dente ist ( Gesamtkochzeit ca. 18 Min. )
Backofen auf 200 °C vorheizen.
Guss: Eier zerquirlen, sauren Halbrahm und Parmesan beimischen. Basilikum in feine Streifen schneiden, ebenfalls zufügen, Guss würzen.
Feta in Würfel schneiden. Eine grosse Gratinform mit Butter ausstreichen, Zucchini/Reis hineingeben, Feta beigeben, Guss darübergiessen und Parmesan darüberstreuen.

Während ca. 20 Min. im Ofen überbacken.

Und schliesslich noch zwei Rezepte von Marianne Frey aus Schüpfen. Einerseits die Zucchettisuppe,  „die Gäste lieben dieses nicht alltägliches Süppchen!“, schrieb sie uns: 500 g bis 1 kg Zucchetti würfeln, 1 geschnittene Zwiebel und 1 Knoblauchzehe andämpfen, Zucchettiwürfel mitdämpfen, 1 bis 2 mehligkochende Kartoffeln ebenfalls in Würfeln beigeben. Mit 1 bis 2 Liter Boullion ablöschen, gar kochen. Dann 1/2 bis 1 ganzer Pfeffer-Cantadou oder Boursin und etwas Crème fraîche oder Sauerrahm dazugeben und das ganze mit dem Stabmixer pürieren.
Andererseits die Sommerrösti: Rohe Kartoffeln oder nur kurz vorgekochte Schalenkartoffeln vom Vortag (sollten noch ziemlich fest sein) an der Röstiraffel reiben, mit der gleichen Menge Zucchetti (evt. etwas weniger) auch an der Röstiraffel gerieben, vermischen und in der Bratpfanne eine feine Rösti braten.

Margrit Schorro aus Laupen hat uns im Nachhinein noch ein Rezept geschickt, das wir einfach veröffentlich müssen: Zucchetti Hawaii. Grossartig!
„Zucchetti waschen, 8 Tranchen à 3-4 cm abschneiden. Kerne entfernen. Scheiben kräftig würzen (z.B. mit Fleischwürze), etwas Olivenöl auf ein Kuchenblech verteilen. Zucchetti im vorgewärmten Ofen ca. 15 Minuten backen, wenden und nochmals ca. 10 Mintuen garen. jetzt auf djede Rondelle ein eSchwiebe Ananas legen, in die Vertiefung der Ananas eine halbe, kleine Tomate legen udn würzen. Nochmals in den Ofen und garen bis die tomate richtig heiss ist. Zum Abschluss noch eine Scheibe Greyerzer Schmelzkäse darauf schmelzen lassen. Servieren mit einem Petersilienzweiglein.

Zu guter Letzt noch Zucchettirezepte aus dem Berner Kochbuch. Dort gibt es, so weit ich das einschätzen kann, drei Rezepte mit Zucchetti. Gefüllte. Hab ich gemacht. Gähn. Gedünstete. Mach ich öppe jeden Tag. Und die süsssauren. Kollegin Bolzli singt in erwähntem Bericht eine Lobeshymne auf dieses Rezept respektive die Zucchettistücklein, die dann im Winter „glücklich machen“ (Bolzli). Natürlich sind die Eingemachten vor allem geniessbar, weil viel Zimt an ihnen klebt, das macht sie irgendwie exotisch. Ansonsten sehe ich beim besten Willen nicht ein, was an diesen Zucchetti, die in einer süsssauren, bräunlichen Sauce ersäuft werden, gut sein soll.Ich weiss, ich stehe allein da mit meiner Meinung. Das ist okay. Ich verschenke sie dann jemandem an einem dieser Winterabende. Hier das Rezept für süsssaure Zucchetti: 

1 kg Früchte oder Zucchetti, 5-6 dl Essig, 400-500 g Zucker, 5 g Zimtpulver, 1 Msp. Nelkenpulver (ich würde noch ein wenig Salz beigeben, evt. wenig Kurkuma).
Zucchetti waschen, schälen, in Stäbli, Würfel oder Kugeln schneiden. Essig, Zucker und Gewürze zusammen aufkochen, heiss über die Zucchetti giessen, 24 Stunden stehen lassen. Dann Saft zu Sirupdicke einkochen, die Zucchetti lagenweise darin nicht zu weich kochen. Sehr rasch (ohne Saft) in Gläser füllen, den Saft noch einmal aufkochen, Gläser randvoll auffüllen, rasch verschliessen, beschriften, abkühlen lassen.
Und dann im Winter geniessen – und glücklich werden!

 

 

Ein Kommentar zu «So viele Zucchetti – und so viele Rezepte»

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