Von Cervelat und Cervelatpromis

Wir haben die Do-it-yourself-Kategorie des Festivalessens getestet. Schweizer Fleisch stellt hinten bei der Zeltbühne einen Grill zur Verfügung. Man bekommt einen Stock (Depot 5 Franken), dann wählt man den Stil, wie man die Wurst möchte (mit Brot und Senf für 5 Franken). Wir entschieden uns für Vintage, beide Enden aufgeschlitzt. So sassen wir wie Pfadfinder rund um den Grill und erinnerten uns, wie lange es her ist, seit wir einen Cervelat so gemacht haben. 20 Jahre? 25?

Auf jeden Fall brachten wir unsere Wurst selber mit, um zu testen, ob man das darf. Das Team gab uns, ohne zu murren, einen Stock, Und am Schluss bekamen wir auch noch Brot und Senf gratis dazu. Mit anderen Worten sind auch Vegetarier und Veganer nicht davon ausgeschlossen, weil sie ihr Würstchen selber mitbringen können.

Otto Normalbesucher muss ja schon das Geld für einen Viertagespass zusammenkratzen, aber andere leisten sich ein VIP-Ticket für 450 Franken. Dafür darf man bei der Bahn reinhuschen, und oben im VIP-Zelt hat man eine gute Sicht auf die Bühne. Wer hier isst, nimmt vier- bis fünfmal so viel Geld in die Finger wie beim Cervelatgrill. Dafür trinkt man hier aus richtigen Gläsern und Flutes und darf sich bedienen lassen. Wir haben fünf Menüs getestet:

Gurtenburger mit Pommes

Der Gurtenburger mit Bergkäse und Peperoni kommt schön saftig, leicht rosa und gut gewürzt daher. Die Pommes könnten krosser sein, doch immerhin ist es eine anständige Portion. Davon wurde übrigens auch der NHL-Spieler Roman Josi satt, der am Nebentisch einen Burger verzehrte. Der Burger kostet 31 Franken.

Getreideeintopf Marsala 

Der Eintopf besteht aus Hirse, Buchweizen, Artischocken und Chavroux. Das Curry dürfte stärker sein, doch es ist fein abgeschmeckt. Für 27 Franken wird man sicher satt.

Tomaten-Forellen-Salat

Der Salat ist auf dünnen Scheiben Ochsenherztomaten angerichtet. Dazu gibt es Burrata, fast flüssiger Mozzarella, meiner Meinung nach die beste Erfindung nach Schokolade. Und die Oliven und die geräucherte Forelle perfektionieren das Gericht. Einzig der Preis stört, für 24 Franken wird man auf keinen Fall satt.

Gezupfte Kalbshaxe

Dazu gab es Trofie Liguri, Babyspinat, Datteltomaten, Oliven und Sbrinz. Was zwar nicht so appetitlich aussieht, war aber eine Offenbarung. Für 28 Franken gibt es eine perfekte Portion für Damen.

Maispoularde

Mit Süsskartoffeln, die einen Tick zu wenig durch waren. Der gebratene Babylattich passt super zum neuen Trend mit dem jungen Gemüse, das nun des Öfteren den Weg auf den Teller findet. Das Gericht mit zartem Pouletfleisch kostet 28 Franken.

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